Schulzeit – eine Zeit schöner Erlebnisse?!. Margot Wilke
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Название: Schulzeit – eine Zeit schöner Erlebnisse?!

Автор: Margot Wilke

Издательство: Автор

Жанр: Биографии и Мемуары

Серия:

isbn: 9783960086529

isbn:

СКАЧАТЬ rel="nofollow" href="#u4b52e721-1723-5efc-8750-3a442470f603">Frau Wilke und ihre Zählkunststücke

       Stellungnahme von Frau Wilke zum Leningrader Stadtbummel

       So waren sie

       Ina löst ein Problem

       Kein Bock auf die erste Stunde

       Deutsche Sprache – schwere Sprache

       Tue dir was Gutes im Unterricht

       Gewusst wie

       Smogalarm

       Der erste Kuss?

       Vergraben, aber nicht vergessen

       Discofieber

       Fußbad

       Der Schutt brennt

       Ob Knoblauch hilft?

       Hospitationen und Pünktlichkeit

       Unterricht von einst

       Rette sich, wer kann

       Feiern muss man nicht erst lernen

       Weiße Mäuse

       Eingewickelt wie ein Paket

       Schocktherapie

       Ein verhasster Elternbesuch

       Dümmer als die Polizei erlaubt

       Westbesuch

       Wollen muss nicht immer erfolgreich sein

       Verflixtes Kopfkino

       Mein Schrank

       Spickzettel

      Überlegt man, wie Spickzettel entstehen, muss man doch sagen, dass die Anfertigung gewisse Kenntnisse und Fähigkeiten erfordern. Im Wörterbuch weist „spicken“, im Synonymwörterbuch auf „bestechen“ hin und dort wiederum auf „eine Belastung bis zum Ende aushalten“. Belastung könnte auch als Schwerstarbeit ausgelegt werden. Da kann man schon ins Schwitzen kommen. Es wird aber auch auf „abschreiben oder unerlaubt von einem anderen übernehmen“ hingewiesen. Also muss doch der Spickzettelbenutzer so eine Art Mutprobe bestehen.

      Ein Stichpunkt sollte so sein, dass er Gedankenfolgen auslöst. Das ist Lernarbeit und es erfordert gewisse Fertigkeiten, wie man nach Stichpunkten arbeitet. Man lernt und im Grunde genommen kann man den Lehrstoff, fühlt sich aber im Besitz der kleinen Zettel sicherer.

      Es erfordert Phantasie und Nachdenken, wie der Helfer in der Not so angebracht wird, dass man nicht erwischt wird. Vielleicht löst beides, benutzen und verstecken, bei diesem oder jenem einen Adrenalinkick aus.

      Und nebenbei gesagt, wenn ein leistungsschwacher Schüler dieses Hilfsmittel anwendet, warum soll ein Lehrer nicht einmal großzügig sein und diesem schwitzenden, angsterfüllten Prüfling ein Erfolgserlebnis gönnen?

      Jetzt wird sich so manch ein Schüler die Hände reiben: „Oh, fein! Eine Anleitung für Spickzettel! Das probiere ich aus!“

      Vorsicht! Auch ein Lehrer ist nicht ohne Möglichkeit. Wenn er hinter der Klasse steht und nur Schülerrücken sieht, wird es gefährlich. Dem kriminalistischen Lehrerauge entgehen nicht die kleinsten Bewegungen oder unauffälligsten Regungen, die nicht zur Kontrollarbeit gehören. Und Angst im Rücken macht unsicher. Der Erfolg für den Lehrer ist garantiert.

      Heute würde ich es nicht riskieren und das Spicken unterlassen. Lieber eine ehrliche Fünf als einen bestrafte Sechs.

      Diese beliebte Schülertätigkeit machte mich neugierig, auch deshalb, weil manch einer behauptet, er hätte nie Spickzettel angefertigt. Wer das glaubt?

      Nach Schulabschluss sagte ich zu einem Einser-Schüler: „Ich glaube, dass du deine Leistungen auch ohne solche Hilfsmittel erreicht hättest!“ Die Antwort: „Da wäre ich ja blöd gewesen. Sie glauben falsch, ich kenne alle Tricks!“

      Wie war nun meine Spickzettelzeit? Wie die meiner Schüler? Vergleiche ich, so muss ich feststellen, dass sich die Anfertigung nicht geändert hat, aber sie waren phantasieloser, fast primitiv versteckt. Kleine Zettel in der Federtasche oder in den Unterlagen, auf die Bank geschrieben oder auf das Lineal, mit Sicherheitsnadeln in der Jacke befestigt, mehr nicht. Es kann natürlich auch sein, dass meine Lehrer solche Aktionen nicht kannten, denn wir wurden nie erwischt. Aber ich muss gestehen, Spickzettel waren bei den Arbeiten auch meine treuen Begleiter.

      In meiner langjährigen Lehrertätigkeit konnte ich feststellen, dass sich Spickzettel der schulischen und technischen Entwicklung anpassen. Die altbewährten Methoden der Eltern werden zwar noch angewandt, aber neue waren auf dem Vormarsch, mussten aber erst ergründet werden. Und Vorsicht! Schüler sind erfinderisch!

      Meine Schüler suchten während der Kontrollarbeiten sehr häufig die Toiletten auf und bewiesen beim Verstecken ihrer Nothelfer eine reiche Phantasie. Es ergaben sich drei Möglichkeiten der Hilfestellung:

      Beim Gang zur Toilette wurde dem Hilfebedürftigen unauffällig ein vorbereiteter Zweitzettel zugesteckt.

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