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СКАЧАТЬ Zeitpunkt unterschriftsberechtigt war, gemeinsam mit einem Makler ab. Beide Kinder, sowohl Silvia als auch ihr Bruder Helmut, trennten sich ungern von ihrem Elternhaus und konnten sich einige Zeit nicht zu diesem schweren Entschluss durchringen. Sie hatten sich zu einem Neuanfang entschlossen und sich versprochen, ihr Leben in nächster Zeit weiter gemeinsam zu verbringen.

      Helmut musste zum damaligen Zeitpunkt viele Entscheidungen für seine kleine Schwester treffen und hoffte immer, sich in ihrem Sinne entschieden zu haben. Silvia hatte den Verlust ihrer Eltern sehr schwer verkraftet und lange Zeit nicht begreifen können, was eigentlich an dem Abend des Unglücks geschehen ist. Sie wurde immer wieder von bösen Träumen heimgesucht und versuchte diese ihrem Bruder zu erklären, was er lange Zeit nicht verinnerlichen wollte, da er an Trugbilder seiner Schwester glaubte. Er besuchte mit seiner Schwester einen Psychologen, da er befürchtete, die Ereignisse um den Tod ihrer Eltern hatten bei seiner Schwester nervliche Probleme hinterlassen. Der Psychologe konnte jedoch keinerlei nervliche Schädigungen bei Silvia feststellen, aber er wies Helmut darauf hin, dass seine Schwester noch längere Zeit zur Verarbeitung des Todes ihres Vaters benötigen werde.

      Nach ungefähr drei Jahren hatte Silvia den Schock des Verlustes ihrer Eltern verarbeitet und hatte trotz großer Probleme ihre Schulzeit erfolgreich beendet und ihre Lehre begonnen. Ihr Bruder freute sich sehr über diese positive Entwicklung seiner kleinen Schwester und hatte ihr die Ausbildungsstelle besorgt. Sie entwickelte sich positiv und gliederte sich gut in die Kollektive ihrer Ausbildung und ihrer Arbeitsstellen ein. Sie war ein sehr selbstbewusstes Mädchen geworden und wusste, dass sie diese Entwicklung wesentlich ihrem Bruder zu verdanken hatte. Sie war ihm dafür sehr dankbar und wollte ihm ihren Dank mit der gleichen Fürsorge zurückgeben.

      Nachdem sie am Tag nach dem Grillfest ihre Arbeit beendet hatte, ging sie wie immer zu Fuß gut gelaunt nach Hause, denn sie wusste, dass ihr Bruder auf sie wartete. Er musste morgen zur Frühschicht und deshalb wollten sie heute Abend gemeinsam essen und sich ein Video anschauen. Silvia freute sich stets auf diese gemeinsamen Stunden mit ihrem Bruder.

      „Ich habe auf dich gewartet“, rief Helmut ihr aus der Stube zu, nachdem sie die Wohnung betreten hatte.

      „Ich konnte nicht früher weg“, antwortete Silvia.

      „Hattest wohl wieder aufdringliche Gäste?“

      „Eigentlich nicht, lediglich ein Gast benahm sich komisch.“

      „Hat er dich angepöbelt?“

      „Das Übliche“, lächelte Silvia Helmut an.

      „Sonst ist alles in Ordnung?“

      „Ja. Was hast du Schönes zu essen gemacht?“, erkundigte sich Silvia.

      „Dein Lieblingsessen.“

      „Du hast gebratene Nudeln zubereitet?“

      „Ich hoffe, es ist nicht zu viel, habe mich bei der Menge wahrscheinlich verschätzt.“

      „Von meinem Lieblingsessen kannst du nie genug machen.“

      „Die gebratenen Nudeln können nicht aufgehoben werden, sie verderben schnell. Gibt es bei dir Neuigkeiten?“, fragte Helmut.

      „Nein.“

      „Wir könnten dieses Wochenende zu Mutti fahren.“

      „Ich habe am Sonntag frei“, stimmte Silvia zu.

      „Wenn sich bei mir nichts ändert, habe ich Sonntag gleichfalls frei.“

      „Ich würde gerne zu Mutti fahren. Es ist immer wieder schön, auch wenn sie uns nicht erkennt.“

      „Wir könnten bei Oma und Opa vorbeischauen“, schlug Helmut vor.

      „Eine gute Idee, aber du weißt, dass wir in diesem Fall früh aufstehen müssen“, lächelte Silvia.

      „Vielleicht können wir unsere Großeltern überreden, uns zu Mutti zu begleiten.“

      „Meine Hoffnung diesbezüglich ist gering. Bis jetzt sind sie noch nie mitgefahren und du erinnerst dich sicherlich, wie Oma reagiert hat, als die Ärzte uns mitteilten, dass sich der gesundheitliche Zustand unserer Mutti nicht verbessern wird und sie uns wahrscheinlich nie mehr erkennen wird“, entgegnete Silvia.

      „Ja, aber ich weiß auch, wie sehr Oma ihre Tochter geliebt hat.“

      „Das wird der Grund sein, weshalb sie Mutti in diesem Zustand nicht sehen möchte.“

      „Du wirst wieder einmal recht haben, aber dennoch gebe ich es nie auf und werde Oma immer wieder dazu drängen, mit uns in die Klinik zu fahren“, beharrte Helmut.

      „Ich bin einverstanden, außerdem waren wir seit einiger Zeit nicht bei unseren Großeltern.“

      „Sie werden sich bestimmt freuen.“

      „Wollen wir ihnen unseren Besuch anmelden?“, fragte Silvia.

      „Lieber nicht, du weißt, wie schnell sich bei meinen Diensten etwas ändern kann, und dann müssten wir, wie leider schon so oft, wieder absagen.“

      „Wir könnten ihnen ein Geschenk mitbringen.“

      „Gute Idee“, erwiderte Helmut.

      „Ich besorge eine gute Flasche Cherry, die Opa gern trinkt.“

      „Für Oma besorge ich ihr Lieblingsparfüm“, ergänzte der Bruder.

      „Weißt du, Helmut, ich konnte die letzte Nacht kaum schlafen, weil mir immer wieder die Bilder des Unglücks unserer Eltern erschienen“, sprach Silvia in melancholischem Tonfall.

      „Fühlst du dich schlecht?“, sorgte sich Helmut.

      „Nein, ich habe die Ereignisse verarbeitet. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen. Dennoch frage ich mich oft, wie der Unfall geschehen konnte.“

      „Die polizeilichen Ermittlungen haben kein Verschulden von Personen ergeben, es war ein trauriger Unfall. Aus unerklärlichen Gründen hat das Pferd fehl reagiert.“

      „Dennoch frage ich mich stets aufs Neue, wieso das Pferd so aggressiv reagierte“, ließ Silvia nicht locker.

      „Bitte iss jetzt deine Nudeln, über den Unfall können wir später sprechen“, sagte Helmut und hoffte aufs Innigste, seine Schwester würde das Thema vergessen. Auch Helmut hatte sich die vergangenen Jahre wiederholt gefragt, was der Anlass für die Aggressivität des Pferdes bei diesem Unfall war, aber er wollte heute nicht darüber sprechen.

      Beide ließen sich das von Helmut zubereitete Essen schmecken und schmiedeten Pläne, wie sie am Wochenende ihre Großeltern überreden konnten, ihre Mutti in der Klinik zu besuchen. Sie waren sicher, dass dieses Vorhaben nicht einfach werden würde, aber sie wollten dieses Mal darauf bestehen, mit ihnen in die Klinik zu fahren.

      „Ich muss dir etwas Wichtiges sagen“, gestand Silvia ihrem Bruder.

      „Leg los“, lächelte Helmut.

      „Bei dem heutigen Grillfest unseres Chefs war ich etwas irritiert.“

      „Weshalb?“

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