Abbildung 41 Ergebnis System-Grid der CIM
Abbildung 42 Stoffstrommodell 2019
Abbildung 43 Stoffstrommodell Trendszenario 2025
Abbildung 44 Stoffstrommodell Extremszenario A 2025
Abbildung 45 Stoffstrommodell Extremszenario B 2025
Tabellenverzeichnis
Tabelle 2: Geogene Vanadiumprimärrohstoffe
Tabelle 3: Vanadiumproduktion 2019 nach Ländern
Tabelle 4: Vanadiumproduktion und Verbrauch 2019
Tabelle 5: Anthropogene Vanadiumsekundärrohstoffe
Tabelle 6: Verschiedene RFB-Typen und Eigenschaften
Tabelle 7: Vergleich elektrochemischer Speichertechnologien
Tabelle 8: Auswertung Speicherkapazität in VRFB
Tabelle 9: Produktionskapazität Titandioxidindustrie 2019
Tabelle 10: Nebenprodukte des Sulfatverfahrens
Tabelle 11: Typisierung von MFA
Tabelle 12: SFA mit Vanadiumbezug
Tabelle 13: Schema der Deskriptoren und zugehöriger Entwicklungsvarianten
Tabelle 14: Skala zur Bewertung der Entwicklungsvarianten
Tabelle 15: Felder des System-Grids
Tabelle 16: Datenbasis Standortebene
Tabelle 17: Ergebnis Modellrechnung weltweit
Tabelle 18: Ergebnis Modellrechnung Europa
Tabelle 19: Ergebnis Modellrechnung Deutschland
Tabelle 20: Ergebnis Modellrechnung Standort
Tabelle 21: Cracking-Verfahren in der Erdölindustrie
Tabelle 22: Übersicht zu Vanadiumkatalysatoren
Tabelle 23: Deskriptoren und deren Entwicklungsvarianten
Tabelle 24: Bewertung des System-Grids
Tabelle 25: Ergebnisszenarien
Tabelle 26: Hintergrund Annahmen Trendszenario 2025
Tabelle 27: Beitrag der Vanadiumgewinnung aus Filtersalz
Tabelle 28: Einordnung der Stoffstrommodelle zur Rohstoffversorgung von VRFB
1 Einleitung
Der Erfolg technologiebasierter Innovationen basiert nicht nur auf der experimentellen Entwicklung und deren technologischer Machbarkeit. Um technologische Innovationsprozesse in die industrielle Praxis umzusetzen, müssen unterschiedliche Voraussetzungen erfüllt sein. Diese Voraussetzungen sind vielseitig, interdisziplinär und volatil und sind die Summe unterschiedlicher Variablen, die Einfluss auf bestehende Systeme, Märkte und Stoffströme haben können. Technologische Innovationen für nachhaltiges Wirtschaften benötigen zur Umsetzung eine systematische Untersuchung des industriellen Metabolismus (Ayres 1989a) (vgl. Kapitel 2.5) und der Betrachtung komplexer Stoffströme. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund von zirkulären Rohstoff- und Produktsystemen. Ressourcenknappheit (Retief et al. 2016) und die Elektrifizierung der Energieversorgung in Verbindung mit dem Ausbau erneuerbarer Energieträger (IEA 2018) sind globale Megatrends, die auch Auswirkungen auf die deutsche Industrie haben (Grömling und Haß 2009). Die vorliegende Dissertationsschrift befasst sich im Rahmen einer Stoffstromanalyse mit der Verknüpfung von Energie- und Rohstoffwende am Beispiel einer technologischen Innovation im Batteriespeichersegment.
Industrie und Gesellschaft werden mittel- bis langfristig durch die zunehmende Dezentralisierung des Energiesystems, strombasierte Produktion und Mobilität vermehrt auf orts- und zeitunabhängige Energieversorgung angewiesen sein. Energiespeichertechnologien entkoppeln den Zeitpunkt des Verbrauchs von dem Zeitpunkt der Energieerzeugung und sorgen so für die benötigte Flexibilität zwischen der Energiebereitstellung und der Energienachfrage (Sterner und Stadler 2017), (Wietschel und Ullrich 2015). Doch insbesondere chemische Energiespeichertechnologien in Form von Batteriespeichern sind rohstoffintensiv, bieten Funktionalitäten auf Basis spezifischer chemischer Elemente und sind auf definierte metallische Rohstoffe angewiesen, die verfahrensbedingt oft nicht substituierbar sind. Somit hängt deren erfolgreiche Implementierung in die künftige Energieinfrastruktur auch davon ab, ob die für die Technik benötigten Rohstoffe sicher, kostengünstig und langfristig verfügbar sind (Wesselak et al. 2013). Im Fall der Vanadium-Redox-Flow-Batteriespeicher (VRFB) ist dies das Metall Vanadium. Durch die dortige Verwendung als redoxaktives Material in schwefelsauren wässrigen Elektrolyten zur chemischen Speicherung elektrischer Energie bietet die Technologie das grundsätzliche Potenzial, sich zukünftig als wesentliche Endanwendung des Metalls zu entwickeln. Damit rücken bestehende Vanadiumanwendungen vermehrt in den Fokus und es gilt zu überprüfen, inwieweit Zielkonflikte in der Rohstoffnutzung vorliegen und zu vermeiden sind.
Vanadium ist ein häufiges Element der kontinentalen Erdkruste, doch primäre geochemische Anomalien in Form von Vanadiumanreicherung zu bauwürdigen Lagerstätten sind selten. Vanadium wird daher hauptsächlich als Neben- oder Koppelprodukt gewonnen. Hauptrohstoff sind vanadiumhaltige Titanomagnetiterze (VTM). Je nach Lagerstättentyp und geochemischen Voraussetzungen kann die Gewinnung von Vanadium direkt aus den aufbereiteten Konzentraten durchgeführt werden. Häufiger ist jedoch die Gewinnung als Co-Produkt der Roheisenerzeugung. Dabei wird aus den VTM eine vanadiumhaltige Schlacke erzeugt, die im Anschluss als Ausgangsmaterial für die Vanadiumgewinnung dient. Weiterhin tragen vanadiumhaltige Aschen, die bei der Verbrennung von vanadiumhaltigen Kohlenwasserstoffen anfallen, sowie die Aufbereitung ausgedienter Katalysatoren der Erdölraffination und Chemieindustrie in geringem Umfang zur Deckung des Bedarfs bei. Nicht alle Verfahren liefern jedoch Vanadium in der Qualität, die für Anwendungen in Batteriespeichern СКАЧАТЬ