Название: Die böse Macht
Автор: C. S. Lewis
Издательство: Автор
Жанр: Контркультура
isbn: 9783865064301
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»Dann steht also fest«, brüllte er, »dass der junge Studdock nicht zurückkommt?«
»Absolut«, rief Feverstone. »Er hat mir durch einen hohen Funktionär eine Botschaft geschickt und mich gebeten, dem College Bescheid zu geben.«
»Wann wird er seinen Abschied formal einreichen?«
»Keine Ahnung! Wie alle jungen Leute nimmt er es mit den Formalitäten nicht so genau. Je länger er übrigens damit wartet, desto besser.«
»Sie meinen, das gibt uns Gelegenheit, uns in Ruhe umzusehen?«
»Genau. Sehen Sie, das Kollegium braucht erst davon zu erfahren, wenn er geschrieben hat. Und in der Zwischenzeit können wir die Frage seines Nachfolgers bereits regeln.«
»Sehr gut. Das ist äußerst wichtig. Wenn man all diesen Leuten, die vom Fach nichts verstehen und nicht wissen, was sie wollen, eine offene Frage vorlegt, dann ist alles möglich.«
»Richtig. Das wollen wir vermeiden. Die einzige Methode, eine Einrichtung wie diese zu leiten, besteht darin, dass man seinen Kandidaten wie ein Kaninchen aus dem Hut zaubert, gleich nachdem man das Rücktrittsgesuch bekannt gegeben hat.«
»Wir müssen uns sofort um einen Nachfolger küm-
mern.«
»Muss das ein Soziologe sein? Ich meine, ist der Lehrstuhl an dieses Fach gebunden?«
»Nein, keineswegs. Warum? Haben Sie an ein anderes Fachgebiet gedacht?«
»Wir haben schon lange keinen Politologen mehr genommen.«
»Hm … ja. Allerdings gibt es noch immer beträchtliche Widerstände gegen die Anerkennung der Politologie als wissenschaftliches Fach. Was meinen Sie, Feverstone, sollten wir nicht der neuen Disziplin in den Sattel helfen?«
»Welcher neuen Disziplin?«
»Der Pragmatometrie.«
»Nun, es ist wirklich komisch, dass Sie das sagen, denn der Mann, an den ich denke, ist ein Politikwissenschaftler, der sich auch ziemlich intensiv mit Pragmatometrie beschäftigt hat. Man könnte es Lehrstuhl für soziale Pragmatometrie nennen oder so ähnlich.«
»Wer ist der Mann?«
»Laird – vom Leicester College, Cambridge.«
Curry machte schon beinahe automatisch ein nachdenkliches Gesicht, obwohl er nie von Laird gehört hatte, und sagte: »Ach ja, Laird. Wissen Sie Genaueres über seine akademische Laufbahn?«
»Nun«, sagte Feverstone, »wie Sie sich erinnern werden, war er zur Zeit der Abschlussexamina bei schlechter Gesundheit und erlitt ziemlichen Schiffbruch. Doch die Prüfungen in Cambridge sind heutzutage so schlecht, dass das kaum etwas zu sagen hat. Jeder wusste, dass er einer der brillantesten Köpfe seines Jahrgangs war. Er war Herausgeber einer Studentenzeitschrift. David Laird, wissen Sie.«
»Ja, richtig. David Laird. Aber ich muss sagen, Dick …«
»Ja?«
»Mir gefällt sein schlechtes Examensergebnis nicht recht. Natürlich messe ich solchen Ergebnissen keine übertriebene Bedeutung bei, aber trotzdem … In letzter Zeit haben wir ein- oder zweimal eine unglückliche Wahl getroffen.« Als er das sagte, blickte Curry unwillkürlich zu Pelham hinüber – Pelham mit dem kleinen Knopfmund und dem Puddinggesicht. Pelham war ein zuverlässiger Mann, doch selbst Curry fand es schwierig, sich an irgendetwas zu erinnern, das Pelham jemals getan oder gesagt hätte.
»Ja, ich weiß«, sagte Feverstone, »aber selbst unsere schlechtesten Leute sind nicht ganz so blödsinnig wie diejenigen, die das College beruft, wenn wir es sich selbst überlassen.«
Vielleicht hatte ja der unerträgliche Lärm seine Nerven angegriffen, jedenfalls zweifelte Curry einen Augenblick lang an der ›Blödsinnigkeit‹ dieser Außenseiter. Kürzlich hatte er im Northumberland College zu Abend gegessen und hatte dort auch Telford angetroffen. Der Kontrast zwischen dem wachen und geistreichen Telford, den im Northumberland College jeder zu kennen schien und dem jeder zuhörte, und dem ›blödsinnigen‹ Telford im Gesellschaftsraum des Bracton Colleges hatte ihn verblüfft. Könnte es sein, dass es für das Schweigen all dieser ›Außenseiter‹ in seinem eigenen College, für ihre einsilbigen Antworten, wenn er sich mit ihnen einließ, und ihre ausdruckslosen Mienen, wenn er einen vertraulichen Ton anschlug, eine Erklärung gab, die ihm nie in den Sinn gekommen war? Die absurde Vorstellung, dass er, Curry, ein Langweiler sein könne, ging ihm so rasch durch den Sinn, dass er sie bereits eine Sekunde später für immer vergessen hatte. Dafür wurde die viel weniger schmerzhafte Vorstellung beibehalten, dass diese Traditionalisten und Fachidioten auf ihn herabsähen. Aber Feverstone rief ihm wieder etwas zu.
»Ich bin nächste Woche in Cambridge«, sagte er, »und werde dort ein Essen geben. Ich möchte, dass es unter uns bleibt, denn möglicherweise kommt der Premierminister und vielleicht ein paar wichtige Zeitungsleute und Tony Dew. Was? Ach, natürlich kennen Sie Tony. Dieser kleine, dunkelhaarige Mann von der Bank. Laird wird auch kommen. Er ist ein entfernter Verwandter des Premierministers. Ich habe mich gefragt, ob Sie nicht auch kommen könnten. Ich weiß, dass David Sie sehr gerne kennen lernen möchte. Er hat schon viel von Ihnen gehört von jemandem, der immer in Ihre Vorlesungen gegangen ist. Ich kann mich an den Namen nicht mehr erinnern.«
»Nun, das könnte schwierig werden. Es hängt davon ab, wann der alte Bill beerdigt wird. Dann müsste ich natürlich hier sein. Ist in den Sechsuhrnachrichten etwas über die Ermittlungen gesagt worden?«
»Ich habe die Nachrichten nicht gehört. Aber das wirft natürlich eine zweite Frage auf. Nun, da der Blizzard in einer besseren Welt stürmt, haben wir zwei freie Stellen.«
»Ich kann nichts hören!«, schrie Curry. »Wird dieses Geräusch immer lauter, oder werde ich taub?«
»Sagen Sie mal, Curry«, rief Brizeacre, der auf der anderen Seite neben Feverstone saß, »was zum Teufel tun eigentlich Ihre Freunde da draußen?«
»Können sie nicht arbeiten, ohne zu brüllen?«, fragte ein anderer.
»Ich finde, es hört sich überhaupt nicht wie Arbeit an«, sagte ein Dritter.
»Hören Sie!«, rief Glossop plötzlich. »Das hat nichts mit Arbeit zu tun! Hören Sie das Gerenne! Das ist mehr wie ein Rugbyspiel.«
»Es СКАЧАТЬ