Название: Mörderisches Spiel in Leipzig
Автор: Uwe Schimunek
Издательство: Автор
Жанр: Исторические детективы
isbn: 9783955522209
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»Haben Sie Informationen über die Fußballmannschaft vom Verein für Bewegungsspiele?«, fragte Wank, während er zum Sportreporter trat.
»Ja, natürlich. Die Herren vom VfB haben in der vorigen Woche das Halbfinale zur Deutschen Meisterschaft gewonnen. Mit 6 : 3 gegen Altona. Irgendwas an dem sportlichen Wettkampf war seltsam. Mir will nicht einfallen, was …«
Wank spürte, wie er aufgeregt wurde. »Der plötzlich verstorbene Spielführer?«
»Thoralf Schöpf, ich erinnere mich. Das war allerdings schon vor vielen Wochen. Nein, es war noch etwas anderes. Aber was?« Schliemeyer rückte seinen Hut zurecht.
»Sie kannten Schöpf?«, fragte Wank.
»Ja, selbstverständlich. Sein Name ist unter allen Sportlern in Leipzig ein Begriff gewesen. Schöpf war auch ein ausgezeichneter Läufer und hat mal ein Rennen gewonnen. Ich müsste in meinen Unterlagen schauen … Eine tragische Sache ist da geschehen.«
»Wissen Sie, woran er gestorben ist?«
»Hm. Das Herz? Überanstrengung? Ich weiß es nicht.«
»Ein junger Sportler, ein ausgezeichneter Läufer – und der soll an Überanstrengung gestorben sein?«
Schliemeyer wiegte den Kopf. Nach einem Moment sagte er: »So selten kommt das nicht vor. Ich habe schon Jockeys zusammenbrechen sehen. Diese Sportler sind oft besessen vom Ehrgeiz. Auch wenn sie kränkeln, lassen sie nicht von ihren Übungen ab und bestreiten sogar Wettkämpfe. Das kann schnell auf Kosten der Gesundheit gehen.«
Ganz überzeugte Wank das nicht. Doch Schliemeyer schien nicht zu weiteren Diskussionen über den verblichenen Sportler aufgelegt zu sein. Daher wechselte er das Thema. »Da war aber noch etwas anderes, das Ihnen bei dem Spiel bemerkenswert erschien …«
»Ja. Da war etwas mit der Ansetzung der Halbfinals seltsam, aber mir will nicht einfallen, was. Vielleicht betraf es auch gar nicht dieses Spiel, sondern das zweite Halbfinale zwischen Karlsruhe und Prag …«
Das führte zu nichts. Schliemeyers Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Wenn der Reporter noch zwei Minuten länger nachdachte, würde er vermutlich im Stehen einschlafen. »Falls es Ihnen in der nächsten Zeit einfällt, wäre es ganz wunderbar, wenn Sie mir das mitteilen könnten«, sagte Wank.
»Das mache ich gern.« Der Sportreporter gähnte und wandte sich zum Gehen.
»Ach, eines noch!«, rief Wank eilig. »Lohnt es sich, im Archiv nach Artikeln über den VfB zu suchen?«
»Nein, das hätte keinen Zweck.« Schliemeyer winkte ab. »Wann immer ich Direktor Richter den Vorschlag unterbreitete, einen Beitrag über Fußball zu schreiben, hat er es abgelehnt.«
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