Das Kartell der Skorpione. Mario Monteiro
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Das Kartell der Skorpione - Mario Monteiro страница 16

Название: Das Kartell der Skorpione

Автор: Mario Monteiro

Издательство: Автор

Жанр: Короткие любовные романы

Серия:

isbn: 9783954883288

isbn:

СКАЧАТЬ Tisch haben? Und dass sie nur prügeln und schocken und einen wehrlosen Buben vor sich herschubsen bis sie ihn vor dem Richtertisch haben.

      »Besser für dich, du sagst gleich, du seist’s gewesen. Ein oder zwei Jahre Jugendarrest. Mehr können sie mit dir nicht machen. Immer noch besser als dich zum Krüppel schlagen zu lassen. Die können das nämlich!«

      »Aber ich war’s doch nicht«, trotzte Robby.

      »Halt die Fresse«, zischte Boris.

      »Und du«, fragte Robby. »Warum bist du hier?«

      Boris lachte leise. »Cocaina, Freundchen. Cocaina. Superware und einen LKW voll Karabiner.«

      Robby riss die Augen auf. Waffen und Stoff. »Einen ganzen Karren voll mit dem Zeug?« Und da grinste der Kerl noch ganz frech. Als ob sein Fußballteam gerade die Meisterschaft gewonnen hätte.

      »Wie viel gibt’s dafür?«

      Boris zuckte mit den Schultern. »Fünfzehn oder zwanzig Jährchen vielleicht!«

      Dann grinste er und hielt Robby die Hand hin. »Nur mal ganz mit der Ruhe, Jung«, und dann, fast unhörbar, »halt die Klappe ... morgen biste raus.«

      Robby starrte ihn verständnislos an. Was sollte das heißen, morgen ... raus? Die Finger des Kleinen hatten sich unerwartet in der massiven Hand des Dealers verloren. Noch einer, der ihn nur tröstete. Morgen raus, sagte der Kerl? Wohin denn so schnell? Natürlich war das alles Quatsch. Konnte nur Quatsch sein! Nur der

      Martinez könnte ihn rauslassen und der wollte ja nicht. Aber wenn nun doch ... Robbys Mauszähnchen kamen zum Vorschein. Boris legte ihm den Zeigefinger auf den Mund. Also Klappe halten. Immer nur die Klappe halten! Boris rutschte zu Storca hinüber und schob zweimal drei Finger ineinander. Storca zweifelte. Boris hatte schon immer so seltsame Marotten. Zwei mal drei Finger ineinander. Okay! Wenn er den Kleinen unbedingt mitnehmen wollte.

      Draußen im Gang erlosch das Licht. Morgen also. Kolossal. Richtig kolossal wäre das. Robby lauschte auf verhallende Stiefeltritte draußen vor den Zellen. Dann kroch die Angst über seinen Bauch. Die Drahtschlinge! Vorsichtig rückte er an Boris heran. Der Dealer grinste in die Nacht vor der Abrechnung.

      Das abstoßende, schreckliche Ungeheuer stand ganz plötzlich vor Robby, Dann machte es einen Satz, sprang über ihn hinweg. Robby sah die spitzen messerscharfen Krallen. Nein, Fingernägel aus Eisen waren das und Blut troff an ihnen herunter und versickerte im Schlamm.

      »Nein, bitte ... nein!«

      Boris stieß ihn an. »Du träumst.«

      Schweiß troff von seiner Hand. Der Junge tastete nach dem Dealer.

      Gott sei Dank. Boris hockte, mit einer Hand auf Robbys Knie, neben ihm. Durch das Fensterchen über ihm flutete graugrünes Licht herein. Robby spitzte die Ohren. Es hatte aufgehört zu regnen An der Gittertür sah er die Konturen von Dinos Riesenleib.

      »Boris?«, flüsterte der Bub.

      »Ruhe. Weiterschlafen. Morgen ...«

      »Wo ist der Opa?«

      »Vor einer halben Stunde haben sie ihn geholt.«

      »Endlich im Krankenhaus?« Boris hielt den Daumen nach unten. Robby rutschte in die Hocke und betete.

      »Man konnte nichts mehr für ihn tun.«

      Boris und Storca tuschelten. Robby verstand nicht, um was es ging.

      Klappe zu. Draußen vor der Zelle klimperten sie mit Schlüsseln.

      »Robby zum Verhör!«

      Der Bub zitterte. Der Schlüssel knarrte in der Gittertür. Dann die Vorhängeschlösser, der Riegel.

      »Boris, jetzt hauen sie wieder zu. Ich hab doch nix ...«

      »Pelo amor de Deus«, hörte er Boris flüstern. »Erzähl denen, was sie hören wollen! Und drück deinen Daumen aufs Papier.«

      Robbys Knie gaben nach.

      »Wird’s bald!«, rief der Posten in die Zelle.

      »Fala guri, fala! Pelo amor de Deus, Fala!«, raunte Storca, als der Junge an ihm vorbeischlich und auf den Laufgang hinausgezerrt wurde. Also reden sollte er. Reden, reden, reden.

      Zwei Polizisten zerrten den Jungen die Treppe hinauf.

      »Nun, Freundchen. Also lass mal hören, wie schön du singen kannst. Senhor Martinez hat nämlich heute nicht viel Zeit. Es muss ganz schnell gehen. Deshalb haben wir für dich einen feinen Dirigenten bestellt.«

      Der Polizist kicherte, während er den Buben am Arm hatte und in den ›eisernen Beichtstuhl‹ schleifte.

      »Befehl vom Boss!«, hörte Robby. »Benitez und Cavalcanti sollen auch gleich rauf.«

      Wenigstens steckten sie keinen von den beiden ins Kellerloch. Das kleine ›Untersuchungszimmer‹ das am Ende des Ganges hinter dem ›Hauptbüro‹ lag, genügte vollends. Robby hatte es seit seiner Einlieferung noch nie gesehen. Offensichtlich war das einzige Fensterchen, das es einmal gegeben hatte, zugemauert worden und nur eine verstaubte Glühbirne hing an einem kurzen Kabel. Somit die einzige Lichtquelle, unter der ein pockennarbiger Polizist mit einem enormen Wanst und einer weit aufklaffenden Zahnlücke auf Robby wartete.

      Gott sei Dank! Der Teufel mit dem hundsgemeinen Nietenriemen war heute nicht dabei.

      »Bitte, bitte ... nicht schlagen. Ich sag alles, was ich weiß. Ganz bestimmt!«

      Hämisch grinsend hob der Dicke das Tuch hoch, unter dem die LKW-Batterie zum Vorschein kam. Langsam tappte der Kerl aus der Ecke und stieß den Jungen auf die Bretter, die auf einem kastenartigen Sockel festgeschraubt waren.

      »Wir prügeln dich doch nicht, Kleiner«, sagte der zweite, den Robby bis jetzt nicht gesehen hatte, da er im Halbdunkel stand und jetzt damit beschäftigt war, sich dicke Gummihandschuhe anzuziehen. »Wer redet denn von Prügel? Wir kitzeln nur ein bisschen.« Dabei verzog er den Mund zu einem ovalen Loch und machte ›Kirrekirre‹, während sie Robby auf die Bretter schnallten.

      »Mach bloß keine Zicken.« Oliveira zog die Lederriemen an. Dann schnürte er die Beine fest. »Damit du nicht so zappelst, wenn’s gleich losgeht.«

      »Bitte, bitte. Bitte nicht ...« Robby starrte auf die LKW-Batterie und dann auf das schwarze Kabel in der Hand des Polizisten. Dann war das Licht weg. Robby hörte auf das Tapsen im Dunkeln.

      Ein dumpfer Schlag. Dann flutete grelles Scheinwerferlicht durch die berstende Mauer. Dahinter ein Kühlergrill, Seilwinde, die Stoßstange, zwei Maskierte in schwarzen Overalls, schwere MPi’s unter den Armen. Eine kurze Salve. Zwei Folterknechte weniger. Der Junge blinzelte in das grelle Licht, als sie ihn losbanden.

      »Raus hier!« kam es durch die Maske. Zwei schwarze Gestalten zerrten den Jungen durch die Trümmer ins Freie.

      »Rein in den Rover!«

СКАЧАТЬ