Der Tote unterm Weihnachtsbaum. Elke Boretzki
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Название: Der Tote unterm Weihnachtsbaum

Автор: Elke Boretzki

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783960081456

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СКАЧАТЬ ich hatte es mir eben anders überlegt.“ Als Höflich sie immer noch fragend ansah, fügte sie hastig hinzu: „Meine Eltern kommen. Sie wollen meine Kleine endlich einmal wiedersehen.“

      „Hm, da sind Sie also hierher gefahren und haben geklingelt.“

      „Ja. Erst ja. Als niemand öffnete, habe ich aufgeschlossen.“

      „Ach. Sie haben einen Hausschlüssel?“

      Bei dieser Frage zuckte die junge Frau zusammen. „Ehm, ja. Herr Maus hatte ihn mir vor einiger Zeit gegeben, damit ich in seiner Abwesenheit die Korrespondenz erledigen konnte.“

      Noch eine mit Schlüssel. „Hm, Sie sind also mit Hilfe des Schlüssels, den Ihnen Herr Maus gegeben hatte, hereingekommen.“

      „Ja.“

      „Was sagte er zu Ihrer Erklärung?“

      „Na nichts. Er war ja bereits tot“, rief sie mit großen Augen und begann wieder zu weinen.

      „Wann war das?“ Höflich räusperte sich. Rosenkranz, der mit großer Aufmerksamkeit das Verhör verfolgt hatte, warf seinem Chef eindringliche Blicke zu. „So gegen 11 Uhr. Kann ich jetzt gehen?“

      „Woher wussten Sie, dass er tot war?“ Höflich ignorierte ihre Frage.

      „Er sah tot aus, wie er da so in seinem Blut lag.“ Tränen rannen über ihr Gesicht.

      „Was taten Sie dann?“

      „Ich weiß nicht. Ich glaube, ich habe geschrien. Dann bin ich in die Küche gelaufen, weil ich hoffte, die Köchin wäre schon da. Doch niemand hörte mich. Niemand war im Haus. Da wollte ich das Haus verlassen.“

      „Und warum taten Sie es nicht?“

      Sie antwortete ihm nicht. Sie schluchzte nur. Höflich hatte eine Idee. „Hatten Sie eigentlich Angst vor Ihrem Chef?“

      „Ehm nein?“ Sie sah ihn fragend an.

      „Auch nicht vor seiner Reaktion, wenn Sie die gemeinsame Heiligabendfeier abgesagt hätten?“

      „Ehm, nein. Herr Maus hätte es verstanden. Er war so ein verständiger Mensch“, sagte sie und drückte ihr Taschentuch an die Augen.

      Daran zweifelte Kommissar Höflich allerdings. Denn wäre er das gewesen, würde er jetzt nicht mausetot in seinem eigenen Haus unter seinem eigenen Weihnachtsbaum liegen.

      Plötzlich klopfte es. Gleich darauf steckte Kirschkern seinen Kopf herein.

      „Entschuldigen Sie. Können Sie für einen Moment herauskommen, Herr Kommissar?!“

      „Wir haben aller Wahrscheinlichkeit nach die Tatwaffe gefunden.“ Mit diesen Worten wurde Höflich von Kirschkern empfangen, als dieser gerade die Tür zur Bibliothek hinter sich geschlossen hatte. Beide gingen in den Garten.

      Im Blumengarten des weit angelegten Grundstückes säumte dichtes Buschwerk, säuberlich beschnitten, den Gehweg, der um das Haus führte. Hinter einem der Sträucher war der über Nacht gefallene Pulverschnee durch viele Schuhabdrücke festgetreten. Die Mitarbeiter der Spurensicherung ließen Kommissar Höflich und seinem Assistenten, der ebenfalls herausgekommen war, den Vortritt, damit sie den Fund genaustens betrachten konnten.

      Rosenkranz sah viele verschiedene Spuren, die ineinander übergingen und größtenteils verwischt waren. Daneben verliefen Tierspuren, wahrscheinlich von einer Katze oder doch eher von einem Hund, bis zu den Rosenstöcken und wieder zurück.

      Kommissar Höflich starrte auf das Ding im Schnee hinter dem Strauch, und in ihm stieg das unangenehm peinliche Gefühl auf, dass ihn schon damals in der Schulzeit beschlichen hatte, wenn er mal wieder so richtig von seinen Mitschülern verladen wurde.

      Verärgert wandte er sich Kirschkern zu und wollte ihm gerade seine Meinung über diese Art von Scherzen kundtun, als dieser ihm zunickte und meinte: „Eigentlich unglaublich, nicht?“

      Neben ihnen sog Rosenkranz geräuschvoll die Luft ein. Höflich sah erneut auf den Fund und schüttelte ungläubig den Kopf.

      Denn im festgetretenen Schnee zu seinen Füßen lag, noch in der handelsüblichen durchsichtigen Folie verpackt, eine hart gefrorene Mastgans. Gewicht: 5 kg, so stand es auf der Verpackung.

      „Eine Weihnachtsgans?“ Endlich fand Höflich die Sprache wieder. „Sind Sie sicher?“

      „Nun ja, so ziemlich. Wir fanden Blut und Hautpartikel der Leiche an diesem Vogel. Hier sehen Sie? Es wird im Labor natürlich noch genauer untersucht werden. Doch unsere bisherige Untersuchung bestätigt diese Annahme.“ Kirschkern schien es selbst nicht ganz glauben zu können.

      „Tja, was soll ich sagen … es ist kaum zu glauben, doch der Verstorbene wurde mit einer Weihnachtsgans erschlagen.“

      „Dann wurde die belastende Tatwaffe kurzerhand unter diesem Strauch hier versteckt“, spann Rosenkranz den Faden weiter.

      „ … und sorgfältig mit Schnee bedeckt“, beendete Kirschkern.

      Kommissar Höflich riss seinen Blick von der Tatwaffe los.

      „Der Täter hatte sich offenbar keine Zeit genommen, die Tatwaffe besser zu beseitigen. Vielleicht war er konfus.“

      „Oder die Täterin“, gab Rosenkranz zu bedenken.

      Sein Blick schweifte über die verschneite Gartenlandschaft und blieb wie zufällig an einem etwas weiter entfernt gelegenen, langgestreckten Gebäude hängen. Es schien sich um einen Stall für Tiere oder Fahrzeuge zu handeln. Genau konnte er es nicht erkennen. Sicher war dort auch der Gärtner zu finden.

      Aus der gleichen Richtung wehte das hochtönende Gebell eines eher kleinen Hundes zu ihnen herüber. Es schien, als käme es direkt aus dem Stallgebäude. Er wollte gerade den Kommissar darauf hinweisen, als dieser jedoch ungeduldig darauf drängte, mit der Vernehmung der vorerst letzten Zeugin fortzufahren. „Jammerschade“, dachte Höflich und fühlte einen kleinen Stich im Herzen.

      Er hatte sich, während der kurzen Zeit in der Küche von der Frau mit der Schürze spontan angezogen gefühlt. Doch persönliche Befindlichkeiten waren hier fehl am Platz.

      Denn jetzt war es an der Zeit, ein ernstes Wort mit der Köchin zu reden.

      „Ach nehmen Sie doch bitte Platz.“ Kommissar Höflich hatte sich beim Eintritt von Ludmila Grünspan, genannt Lulu, erhoben.

      Sie hatte ihre Schürze abgenommen. Nun saß sie vor ihm in einem engen, fliederfarbenen Kleid, das ihre imposanten Rundungen zur Geltung brachte. Was für eine prachtvolle Frau, dachte Höflich und seufzte versonnen. Doch gleich darauf schalt er sich einen Narren und riss seinen Blick von ihrem üppigen Busen los.

      Die Frau war vielleicht eine Mörderin! Was fiel ihm ein? Trotzdem, sie schien eine Frau zu sein, die gerne lachte. Das sah er an ihren Augen. Wieder etwas, das ihm gefiel. Doch jetzt saß sie ernst da und schaute ihn erwartungsvoll an.

      „Lulu“, dachte Höflich versonnen. Dann räusperte er sich. „Frau Grünspan“, begann er, „seit wann arbeiten Sie als Köchin in diesem Haus?“

      „Naja, СКАЧАТЬ