Die Magie der Sucht. Joachim Bräunig
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Название: Die Magie der Sucht

Автор: Joachim Bräunig

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783960081432

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СКАЧАТЬ die seiner Frau gehört, welche sie von ihren Eltern geerbt hat.“

      „Du denkst der Mann müsste die Firma verlassen.“

      „Im Augenblick und bei dem Stand der Scheidungsklage deutet alles darauf hin.“

      „Willst du eine Scheidung verhindern?“

      „Ja, denn ich habe den Eindruck, dass die Frau von ihrem Liebhaber zu der Scheidung gedrängt wird und er nach der Scheidung die Stelle als Geschäftsführer in der Firma übernehmen möchte.“

      „Du denkst, dem Liebhaber geht es um die Firma und nicht um die Frau?“

      „Das ist mein persönlicher Eindruck“, sagte Christoph mit einem Lächeln.

      „Du kannst den Grill anwerfen. Ich freue mich auf unseren ersten gemeinsamen Abend seit längerer Zeit“, sprach Christophs Frau und ging in die Küche, um die Würstchen zu holen. Er schaute ihr nach und es war deutlich zu spüren, dass der Anblick seiner Frau ihn noch immer erfreute und nicht kalt ließ. Christoph Scholz erweckte den Eindruck eines ruhigen und prinzipiell ausgeglichenen Mannes und es war sein Bestreben, dieses Verhalten auch gegenüber seinen nächsten Mitmenschen zum Ausdruck zu bringen, wobei es ihm bislang perfekt gelungen war, seine Spielsucht vor allen zu verbergen, was nicht immer leicht war, besonders gegenüber seiner von ihm geliebten Frau. Die vielen Abende, die er nicht zu Hause verbrachte, war er in einem Spielkasino und hatte schon einiges an Geld verloren, was er bestrebt war, vor seiner Frau zu verbergen. Beide hatten zu Beginn ihrer Ehe beschlossen, getrennte Konten zu führen, wobei anfallende Kosten und die Kreditraten stets getrennt von beiden Partnern gezahlt wurden und es hatte diesbezüglich bisher nie Streitigkeiten gegeben. Christoph hatte seine Vermögensverhältnisse stets vor seiner Frau verheimlicht und sie hatte sich nie direkt danach erkundigt, da sie selbst finanziell auf eigenen Füßen stand. Sie war Inhaberin eines gutgehenden Friseursalons und finanziell nicht von Christoph abhängig. Beide hielten sich stets an die Absprachen und führten ein friedliches Nebeneinander und ihre Freunde und Bekannten hatten stets den Eindruck einer glücklichen Ehe.

      Wenn Christoph auf sein Leben zurückschaute, so war er eigentlich schon unbewusst immer spielsüchtig. Er hatte jede Gelegenheit ausgenutzt, um an jeder Art von Spielen teilzunehmen, aber in der letzten Zeit, besonders im zurückliegenden Jahr, war diese Spielsucht regelrecht ausgebrochen. Er nutzte jede Gelegenheit im Spielcasino in Waren in der Pappenbergstraße zu verbringen. Das Spielcasino war sehr modern eingerichtet und bot gleichzeitig die Gelegenheit zum Dartspiel und auch ein Billardtisch war vorhanden. Vor den Spielautomaten waren lederbezogene Chefsessel installiert und die Bedienung der Automaten erfolgte mittels Mausklick. In der Spielothek waren fünfzehn Automaten installiert und das Casino war täglich durchgehend geöffnet, außer in der Zeit von fünf bis sechs Uhr, da wurde das Casino gesäubert. An der Rezeption war eine freundliche Frau vietnamesischer Herkunft beschäftigt, deren Schönheit durch ihr pechschwarzes Haar noch verstärkt wurde. Die Besitzerin des Casinos war gleichfalls eine besondere Schönheit, die im Gegensatz zur Frau an der Rezeption jedoch natürliches rotes Haar hatte, was sie ein wenig nachtönen ließ.

      An bestimmten Tagen, die jedoch nur einem eingeweihten Kreis bekannt waren, wurden in einem Hinterzimmer des Casinos Pokerabende durchgeführt, bei denen um größere Summen gespielt wurde. Seit einiger Zeit gehörte zu diesem eingeweihten Kreis auch Christoph Scholz, der bisher aber nur wenig Glück mit größeren Gewinnen hatte, sodass sein Konto zu seinem Leidwesen merklich abnahm. Die Besitzerin hatte Christoph bereits seit längerer Zeit beobachtet und empfand immer mehr zunehmende Sympathie für ihn. Vor vier Wochen hatte sie Christoph ihre Leidenschaft zu ihm gestanden, wovon er spürbar überrascht war, denn seine ganze Aufmerksamkeit hatte bisher lediglich dem Spielen gegolten. Christoph konnte anfangs nicht mit der Sympathie der Casinobesitzerin umgehen, aber ihr stetiges Werben um seine Gunst beeindruckte ihn immer stärker und er konnte sich ein Verhältnis vorstellen, wobei es bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht zum Austausch von Intimitäten, bis auf einige flüchtige Küsse, gekommen war. Sie hatte Christoph bereits einige Male eine Zusammenkunft außerhalb des Casinos vorgeschlagen, was er bisher ständig abgelehnt hatte, aber er wusste nicht, wie lange er dem ständigen Werben der schönen Casinobesitzerin wiederstehen konnte.

      Christoph Scholz war mit dem Grillen der Bratwürste fertig und seine Gattin hatte für beide noch eine schöne Flasche Rotwein geöffnet, denn sie wusste, dass ihr Mann gern ein Glas Rotwein trank. Beide saßen am Tisch auf der Terrasse und Frau Scholz hatte zusätzlich einige kleine Happen Gemüse zubereitet. Die Abendluft war noch sehr mild und beide verweilten auf der Terrasse und genossen den Rotwein, wobei sie sich in ihren Gesprächen an ihre ersten Treffen erinnerten und immer fröhlicher und ausgelassener wurden. Während des Gespräches klingelte plötzlich das Handy von Frau Scholz und Christoph gab ihr mit einem Wink zu verstehen, dass sie getrost diesen Anruf entgegennehmen konnte.

      „Ja, bitte“, meldete sie sich und lauschte dem Anrufer.

      „Nein, das geht auf keinen Fall“, sagte Frau Scholz zu dem Gesprächspartner, der aber anscheinend diese Ablehnung nicht hinnehmen wollte.

      „Ich sagte ihnen bereits, dass ich heute und wahrscheinlich das gesamte Wochenende zu Hause bleibe und mich in Ruhe erholen will“, widerholte sie ihre Ablehnung, ohne das Gespräch zu beenden.

      Sie lauschte weiterhin dem Anrufer und sagte später: „Ich beende das Gespräch und wünsche ihnen ein schönes Wochenende.“ Sie schaltete das Handy aus und schaute zu ihrem Mann, der neugierig fragte: „Der Anrufer schien ziemlich aufdringlich?“

      „Ja“, sagte sie und wirkte etwas abwesend.

      „Kann ich dir helfen?“, fragte Christoph.

      „Ist lieb von dir, aber es war nichts von Bedeutung.“

      Frau Scholz verschwieg ihrem Mann, dass der Anrufer ihr Liebhaber war, der sich am Wochenende mit ihr treffen wollte. Sie hatte ihn abgewiesen, weil sie den schönen Abend und möglicherweise das gesamte Wochenende mit Christoph verbringen wollte. Die letzten Stunden und das schöne offene Gespräch mit ihrem Mann erweckten in ihr die Hoffnung auf eine Versöhnung mit Christoph, der nicht abgeneigt war, denn innerlich liebte sie ihren Mann noch immer. Die Eheleute scherzten weiter und waren bester Stimmung und kamen sich auch gefühlsmäßig offenbar wieder näher. Inmitten dieser Gespräche läutete das Handy von Christoph und er schaute seine Frau fragend an, welche zustimmend nickte und er meldete sich: „Scholz.“

      Die Anruferin war die Besitzerin des Spielcasinos und Christoph war überrascht. „Was kann ich für sie tun?“, fragte er verdutzt.

      Die Anruferin redete auf Christoph ein, der anscheinend immer mehr verwirrt war und stets zu seiner Frau schaute, die ihm zulächelte.

      „Heute geht es auf keinen Fall“, sagte Christoph.

      Die Anruferin gab jedoch in ihrem Bestreben eines Treffens mit Christoph nicht nach und er wurde immer unsicherer. Schließlich legte er die Hand auf das Handy und fragte seine Frau: „Kann ich morgen für einige Stunden weg?“

      „Wann soll es denn sein, am Vormittag oder nachmittags?“

      „Nachmittag.“

      „Ja, da können wir in Ruhe frühstücken.“

      Christoph schaute sie liebevoll an und sagte seiner Anruferin: „Am Nachmittag besteht die Möglichkeit. Bringen sie ihre Unterlagen mit“, fügte er noch hinzu, um bei seiner Frau den Eindruck einer Klientin zu erwecken.

      Die Anruferin teilte Christoph noch den Ort und den Zeitpunkt des Treffens mit und verabschiedete sich mit dem Hinweis, dass sie sich auf das morgige Treffen sehr freue.

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