Название: Knurr und das Amulett des Dämonenfürsten: Die Abenteuer der Koboldbande Band 6)
Автор: Jork Steffen Negelen
Издательство: Автор
Жанр: Историческая фантастика
isbn: 9783960086222
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Aella folgte dem Fürsten zum Blutbecken. Die Neugier war in ihr erwacht und sie wollte wissen, was es in dem Becken zu sehen gab. Zugleich trieben die Dämonenkrieger ihre Gefangenen zurück in den Kerker. Für Gordal war der Weg am schwersten. Er musste den leblosen Albanarius tragen. Da er den schweren Mann nicht so einfach heben konnte, zog und zerrte er ihn hinter sich her. Dabei musste er selbst rückwärtsgehen und bekam immer wieder die Peitschen der Krieger zu spüren. Völlig erschöpft kam er mit dem Magier als Letzter im Kerker an. Dieses Gefängnis war nicht mehr als eine riesige Grotte. Ein kleines Bächlein, das aus den rissigen Wänden hervor sprudelte, spendete Wasser und stillte so wenigstens den Durst der Gefangenen. Doch der Hunger blieb, auch wenn die Dämonenkrieger ab und zu etwas hartes Brot und einen Topf mit dünner Suppe brachten.
Mitten in der Grotte ragte ein schwarzer Kristall aus dem Boden. Er spendete ein mattes Licht, sodass die Gefangenen in seiner Nähe etwas sehen konnten. Berühren durfte ihn niemand, denn die finstere Magie des Kristalls würde jeden zurückschleudern und ihm große Schmerzen zufügen. Einer der Minitrolle war zu neugierig gewesen und hatte es gewagt. Noch immer spürte Nummer Elf die Kraft der Magie und den heftigen Aufprall auf den harten Boden der Grotte.
Artur beträufelte das Gesicht von Albanarius mit dem Wasser des Bächleins und stellte mit Erleichterung fest, dass der Nekromant wieder zu sich kam. Als er die Augen aufschlug, huschte ein Lächeln über das Gesicht des Koboldes. Alle gefangenen Freunde standen um Albanarius und Artur herum und bei jedem war die Erleichterung groß.
»Dein Widerstand hat dir viel Kraft gekostet«, sprach der Kobold. Einige der Minitrolle nickten eifrig und der Bergboss reichte dem Nekromanten seinen Helm. Der war mit Wasser gefüllt und das belebte Albanarius sofort.
»Wie kann es sein, dass an einem so finsteren Ort ein so leckeres Wasser zu finden ist?«, rief der Nekromant. Er wischte sich mit dem linken Ärmel seines Mantels den Bart ab. Die Frage des Magiers war wohl nicht sehr ernst gemeint und einige Minitrolle kicherten auch. Er gab dem Bergboss seinen Helm zurück und versuchte aufzustehen. Das gelang ihm nur mit viel Mühe und Gordals Unterstützung.
Als es dem Nekromanten ein wenig besser ging, rief er alle Gefangenen zusammen. Er ließ sich auf dem felsigen Boden nieder und sah in die Gesichter seiner Freunde, die sich rings um ihn herumsetzten. Sie waren schmutzig und die Kleidung einiger Kobolde zeigte schon die ersten Löcher.
»Es fällt mir immer mehr auf, dass niemand von uns hier im Dämonenreich die weiße Magie benutzen kann«, begann er zu sprechen. »Wir sind schmutzig -wir haben Löcher in den Sachen und Hunger in den Bäuchen. Das alles war früher kein Problem. Ich konnte noch nie mit einer Nähnadel umgehen und zur Jagd bin ich nicht gut zu gebrauchen. Jedes Wildschwein würde sich über mich totlachen, wenn ich meinen Zauberstab vergessen hätte.«
Hier und da kicherte einer der Minitrolle leise, doch dann war es sofort wieder still und Albanarius sprach weiter. »Wir befinden uns hier in einer trostlosen Lage. Ich kann mir gut vorstellen, was bald geschehen wird. Imperos wird uns der Reihe nach holen lassen. Er kann in jeden Kopf eindringen und niemand kann sich dagegen wehren. Von mir wollte er heute wissen, wie er die Drachen töten kann.«
Sofort war es mit der Ruhe vorbei. Plötzlich redeten alle durcheinander und Flüche und Verwünschungen wurden laut. Artur sprach schließlich die Frage aus, die jedem der Freunde brennend interessierte. »Wie um alles in der Welt kommen wir aus diesem Loch heraus? Es muss doch einen Weg geben, den wir alle gehen können.«
»Er hat absolut recht!«, rief der Hauptmann der Minitrolle. »Dieser Mistkerl Dämonicon ist doch auch von hier abgehauen! Er ist seinem Vater entwischt und zu uns in die Welt gekommen. Das sollte uns auch gelingen, und ich bin mir sicher, dass wir es auch ohne Magie schaffen werden.«
Den Worten ihres Hauptmanns stimmten die Minitrolle sofort zu. Gordal verschaffte sich mit lauter Stimme Gehör und bat um Ruhe. Dann zeigte er zu Ohle, dem kleinsten und jüngsten der Koboldbande und er stellte ihm eine Frage. »Als sie uns hier bei unserer Ankunft alle magischen Dinge und unsere Waffen abgenommen haben, da sagtest du zu mir, dass du deine Laterne bald wiedersehen wirst. Wie willst du das schaffen, mein kleiner Freund?«
Ohle erhob sich und lächelte, wie es seine Art war. Dann antwortete er, indem er seine Arme ausbreitete und seine Laterne herbeirief. »Du schönstes aller Lichter, komm herbei, ich rufe dich.«
Ein Raunen wurde bei den Minitrollen laut, als tatsächlich Ohles Laterne erschien und er sie in seine Hände nahm. Glücklich lächelnd sah er zu Albanarius und hielt ihm das leuchtende Stück vor die Nase. »Ich weiß nicht, ob euch das mit euren Sachen auch gelingt, doch ihr solltet es versuchen. Ansonsten wäre da noch ein kleines Loch in der Wand. Es ist ganz hinten in einer der dunklen Ecken. Die Mäuse nutzen es, und wenn ihr es ein wenig vergrößert, so passt bestimmt schon bald der dickste Minitroll hindurch. Und wenn die Herren Magier, die sich so gern mit ihren Zauberstäben schmücken, sich ab heute in der Handzauberei üben würden, so könnten sie schnell die schwarze Magie übertölpeln.«
Zähneknirschend gab Albanarius dem kleinen Ohle recht. »Es stimmt schon – wir Nekromanten verlassen uns lieber auf die Kraft unserer Zauberstäbe. Doch um deinen guten Rat anzunehmen, mein lieber Ohle, ist es vielleicht noch nicht zu spät. Ich hatte da mal vor vielen Hundert Jahren ein schönes Zauberbuch vom großen Magier Meerland in den Händen. Das habe ich gelesen und Meerland hat darin aufgeschrieben …«
»Ach ne, was hat er denn aufgeschrieben?«, fuhr der Hauptmann den Nekromanten an. »Du hast doch bestimmt schon längst die Hälfte vergessen. Ohle, Bebo und Vinus sind jedenfalls absolut gute Handmagier und sie haben einen entscheidenden Vorteil.«
»Soso, und welcher Vorteil wäre das?«, fragte Albanarius und er beugte sich zu dem kleinen Hauptmann herunter. Er sah den Minitroll mit funkelnden Augen an und zog seine Augenbrauen eng zusammen, wie er es oft tat, wenn seine gute Laune dahin war.
»Na das liegt doch auf der Hand«, erklärte der Hauptmann unbekümmert. »Sie leben noch und sie sind unsere Freunde. Also solltest du die Handmagie von ihnen lernen, du eingebildeter Hohlkopf.«
»Was sagst du da?!«, ereiferte sich Albanarius »Ich bin also für dich nur ein Hohlkopf, du frecher …!«
»Schluss jetzt!«, beendete Gordal mit lautem Ton die Unterhaltung der beiden ungleichen Freunde. »Wir haben noch eine Menge Arbeit zu erledigen. Da sollten wir zusammenhalten und uns nicht streiten.« Der Elf stellte sich vor Albanarius auf und sah in grimmig an. »Ich werde gleich mit der Vergrößerung des Mäuselochs beginnen. Es wäre sehr gut, wenn du dir überlegst, wie wir aus diesem unterirdischen Reich herauskommen. Und wir sollten unseren Freund Cylor nicht vergessen.«
»Ja genau, den sollten wir auch noch suchen«, mischte sich Snobby ein. Der Kobold fuchtelte wild mit den Händen herum und schimpfte laut los. »Er ist wohl bei seiner Ankunft hier irgendwo falsch abgebogen. In diesen blöden Höhlen muss der Kerl irgendwo stecken. Der kann sich doch nicht so einfach in Luft aufgelöst haben. Was wir brauchen, ist eine Karte von dem Reich der Dämonen. Und eine Sache interessiert mich außerdem noch brennend.«
Snobby rückte seinen Zylinder zurecht und breitete dann die Arme aus, als er seine Frage stellte. »Wo sind denn die anderen acht Dämonenfürsten abgeblieben? Ich habe nur den Imperos gesehen. Der Rest der Sippschaft ist wohl gerade in der Küche abgeblieben?«
Der Nekromant sah den aufgebrachten Snobby verdutzt an. »Du weißt es also noch gar nicht«, begann er zu erzählen. »Als die Dämonen ihre letzte Schlacht gegen den Schöpfer und seine Heerscharen verloren hatten, wurde das Dämonenreich mit Felsen und Steinen eingeschlossen. Nie wieder sollte ein Dämon СКАЧАТЬ