Название: Allein in Partnerschaft und Ehe?
Автор: Gabriele
Издательство: Автор
Жанр: Личностный рост
isbn: 9783892016618
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Mit vielen Fragen an sich selbst, die man sich selbst – unter Zuhilfenahme seines Gewissens – ehrlich beantwortet, kommt man unter Umständen der Wahrheit näher. Und so erfasst nun der Fragende: „Mir scheint, dass es so ist: Einzig ich selbst war und bin verantwortlich für mein Denken und Leben. Und infolgedessen habe ich mich mit Schuld belastet und bin darüber hinaus mit verantwortlich für all jene, denen ich so lange Jahre die Schuld an meiner Misere zuwies, statt mich selbst zu erkennen und meinen Anteil zu bereinigen. – Und was“, denkt der jetzt um Klarheit und Durchblick Bemühte weiter, „ergibt sich daraus? Wenn das so ist, was steht dann am Ende meiner Erdenreise? Sollte es ein Leben nach diesem Leben geben, was bringe ich dann mit in das Jenseits, wenn meine Seele meinen Körper verlässt?“
Die Fragen werden tiefer: „Habe ich mich überhaupt schon mit meiner Seele vertraut gemacht, oder ist sie mir fremd? Wenn es ein Leben nach diesem Leben gibt, dann stellt sich die Frage, ob ich mich auf meiner Erdenreise gefunden habe. – Und wenn es ein ewiges Leben nach diesem Leben gibt, wo sind dann meine ewigen Wurzeln? Gibt es ein Leben nach diesem Leben“, so denkt der Suchende weiter, „dann müsste eigentlich gelten: Wahres Leben heißt angstlos leben.“
Wer sich über die vielen Nutzlosigkeiten und Belanglosigkeiten im Alltag Gedanken macht, wer erkennt, wie viel von dem, was ihn bewegt, aufwühlt und gefangennimmt, nur auf eigener Ichbezogenheit beruht, der kommt der Wahrheit immer näher.
„Eigentlich“, so meint der Wahrheitssuchende, „liegt die Würde des Menschen nicht im Auskosten des Erdenlebens, in der ständigen Suche nach Glück, Geborgenheit, in der ständigen Verwirklichung dessen, was die Welt bietet – sie liegt in der Selbsterkenntnis über das falsche Denken und Handeln.“
Wir lasen soeben: Wahres Leben heißt angstlos leben. – Was bedeutet das? Die Menschen sind, besonders in dieser Zeit, voller Ängste. Man hat Angst vor dem Tod, man hat in mannigfacher Hinsicht Angst vor dem Leben. Wer weiß, dass sich das Leben nach dem Leibestode fortsetzt, fürchtet sich natürlich nicht mehr vor einer schwarzen Leere, vor dem großen „Aus“. Doch angesichts der Tatsache, dass die moralisch-ethische Qualität unseres Erdenlebens darüber entscheidet, wie unsere Situation im Jenseits sein wird, kann so manchem, der nicht immer seinem Gewissen folgte oder dieses gar zum Verstummen brachte, durchaus angst werden.
Doch wovor haben wir, bei Licht besehen, Angst? Doch nur vor unseren eigenen Schattenseiten – vor dem also, was in uns selbst liegt, sei es aus diesem Leben oder aus einer früheren Inkarnation. Hat der Mensch z.B. Angst, von seinen Mitmenschen nicht angenommen zu werden, so kann er sich selbst erforschen, wie viele und welche seiner Mitmenschen er seinerseits nicht annimmt; fürchtet er, dass andere über ihn reden und ihn schlechtmachen, so kann er sein eigenes Denken und Reden über seine Mitmenschen überprüfen. Erst wenn er seine eigenen Fehlhaltungen ändert, löst sich die Angst. Einzig durch Abbau unserer „Erdenschwere“, durch Bereinigung unseres erkannten Allzumenschlichen, unserer „Schatten“, und die daraus erwachsende Tat im Geiste des Ewigen können wir an Licht und göttlicher Kraft zunehmen, also uns geistig entwickeln, wachsen und reifen.
Jeder Erdentag kann ein Reifetag sein. So könnte gesagt werden: Schaffe dir ein angstfreies Leben. Denn richtig, gleich weise, leben heißt angstlos leben.
Der eine oder andere könnte nun sagen: Was nützen die vielen Gewissensfragen? Man kann sich diese nicht selbst beantworten. Ich habe mein Leben ausgekostet, was für mich bedeutet, ich habe gelebt. Außerdem lebt man nur einmal! Ob es ein Jenseits gibt, ob es überhaupt weitergeht, weiß niemand; es ist noch keiner zurückgekommen.
Wer an der Oberfläche seines Daseins dahintreibt, der will es letztlich so. Er ist geistig träge, denn die Gründe des Lebens auszuloten, zumal seine eigenen Abgründe und Untiefen, kostet zunächst einmal den Mut, sich sich selbst zu stellen. Es kostet die Mühe – immer wieder mit Hilfe der Frage „Warum?“ –, sich selbst auf die Schliche zu kommen. Vor allem aber ist für ein bewusstes Leben unerlässlich, nichts unbesehen hinzunehmen, Anstößen, Impulsen aus der Tagesenergie nachzugehen und – besonders sich selbst – Fragen zu stellen. Der ewige Geist lässt keines Seiner Menschenkinder, das nach der Wahrheit und nach tieferer Erkenntnis strebt, im Stich. In Seiner All-Weisheit und Güte, gleich Fürsorge, weiß Er einen jeden so zu führen, dass dieser mehr und mehr sich selbst findet und Ihm näherkommt – sofern er das möchte.
Wer vererbte dem Menschen das schlechte Genmaterial? Sind Adam und Eva schuld an seinem Schicksal?
Schließlich haben wir einen Verstand mit in dieses Erdenleben gebracht und ein Gewissen. Sofern dieses intakt ist, wird es uns irgendwann folgende Hinweise geben, damit wir darüber nachdenken und Fragen stellen, wie z.B.: Gibt es ein „Drüben“, ein Weiterleben? Wenn ja, woher kam ich, und wohin werde ich gehen? Warum gibt es so viele Ungerechtigkeiten in dieser Welt? Warum ist der eine mit Reichtum gesegnet, der andere hingegen arm und krank? Wenn es einen gerechten Gott geben soll, wo liegt hier Seine Gerechtigkeit?
Der eine meint: „Das Hab und Gut wird meist vererbt.“ Der andere ist der Ansicht, wenn es um Krankheit und körperliche Mängel geht, habe dies mit den Erbanlagen zu tun, die in den Genen wurzeln. Und manch einer kommt zu der Schlussfolgerung: „Das Schicksal des Menschen ist in den Genen angesiedelt.“
Das hieße dann, dass wir nicht nur unsere reichen Vorfahren oder Eltern beerben – wir erben auch das, was sie uns an Genmaterial mitgegeben haben. Doch mit Sicherheit kommen in einem kürzeren oder längeren Erdenleben nicht alle Erbanlagen zum Tragen, obwohl sie in uns angelegt sind.
Die Betrachtungsweise der meisten Menschen gipfelt in dem Standpunkt: „In jedem Fall sind die anderen schuld an meinem Schicksal bzw. an meiner Krankheit. Eventuell liegt es in der frühen Jugend, in der ich als Kind benachteiligt wurde oder zu wenig Aufmerksamkeit erhielt, oder die Scheidung der Eltern oder andere Turbulenzen im persönlichen Werdegang könnten die Ursache sein.“
Man kann viele Gründe anführen, wenn ein Prügelknabe gefunden werden soll. Jeder braucht sein Feindbild, um sich selbst besser zu fühlen.
Eine weitere Möglichkeit für die Schuldzuweisung bieten z.B. die Vorfahren, die ein schlechtes Genmaterial in der Ahnenkette zurückgelassen haben. Wer seine Ahnenkette durchforstet, um bei den Vorfahren einen Schuldigen zu finden, der stößt gewiss auf einen ehemaligen Menschen in der Vergangenheit, der unter Umständen das schlechte Genmaterial geschaffen und vererbt haben könnte. Sollte allerdings – was nahliegender ist – das Los der Schuldzuweisung auf die Eltern fallen, dann könnte nach der heutigen Sichtweise ein Psychologe oder Psychiater seinem Patienten raten, sich gehörig Luft zu machen, indem er die Eltern für das verantwortlich macht, was er derzeit zu tragen hat.
Wie sieht es aber aus, wenn nicht die Eltern die Schuldigen sind, sondern ein Vorfahre, dessen Erbgut der „Geschädigte“ in sich trägt und aus dessen Gen-Erbbild nun einiges aktiv wurde? Was würde er zu dem Elternteil sagen, der ihm erklärt, dass die Erbanlagen, mit denen er derzeit kämpft, nach heutiger Erkenntnis von einem Vorfahren vererbt wurden, so dass heute der Sohn oder die Tochter damit belastet sind?
Fragen wir uns: Was nützt es, СКАЧАТЬ