Название: Verschollen in Ostfriesland
Автор: Ulrich Hefner
Издательство: Автор
Жанр: Триллеры
isbn: 9783839270066
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»Wo ist der kleine Ayk?«, fragte er.
»Der schläft im Gemeinschaftsraum, zu viel Besuch«, sagte sie und zeigte auf das zerwühlte Bett auf der anderen Seite.
»Ich sehe niemanden?«
»Ayse ist mit ihrer Verwandtschaft ins Café gegangen, aber vorhin hättest du hier sein sollen, das Zimmer war voll.«
Er ging zu Lea und küsste sie, bevor er Peer umarmte und ihm kräftig auf die Schulter klopfte. »Gut gemacht, junger Mann.«
Peer lächelte. Bevor er antworten konnte, kam eine Schwester ins Zimmer. Sie ging auf Peer zu. »Es wäre so weit, er muss gewickelt werden.«
Peer bekam einen roten Kopf.
»Sollen wir raus?«, fragte Trevisan.
Paula schüttelte den Kopf. »Nein, ihr könnt hierbleiben, aber Peer muss mit, er wickelt ihn drüben, unter Aufsicht. Es wird Zeit, dass er es lernt.«
Peer nickte. »Ihr entschuldigt mich, die Pflicht ruft.«
Zusammen mit der Krankenschwester verließ er den Raum.
»Und ich besorge uns einen Kaffee, der nicht nach Wasser schmeckt«, sagte Lea und schloss sich Peer und der Krankenschwester an. Nachdem die Tür geschlossen war, setzte sich Trevisan zu Paula auf das Bett. »Wie geht es dir heute, mein Mädchen?«
»Am Dienstag darf ich raus.«
»Oh, toll, soll ich euch abholen?«
Paula schüttelte den Kopf. »Privileg des Vaters.«
»Klar.«
Paula betrachtete ihren Vater. »Du siehst müde aus, Paps.«
»Bin ich auch«, bestätigte Trevisan.
»Du ermittelst wegen dieses verschwundenen Bürgermeisters?«
Trevisan nickte.
»Ich habe davon in der Zeitung gelesen, sogar die ›Bild‹ schreibt schon darüber.«
Trevisan verzog sein Gesicht. »Eine harte Nuss.«
»Weißt du, was passiert ist?«
Trevisan zuckte mit der Schulter. »Ich weiß es nicht, vermutlich ein Unfall, wobei, es könnte auch Mord gewesen sein, oder Versicherungsbetrug, der Kerl hatte Schulden, möglicherweise sogar Selbstmord. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Je mehr wir erfahren, desto größer werden die Zweifel.«
Paula schaute ihren Vater nachdenklich an. »Es beschäftigt dich.«
»Ja, weil ich gerne den Dingen auf den Grund gehe, aber in diesem Fall ist überhaupt nichts logisch. Wir laufen uns die Hacken ab und schlagen uns das Wochenende um die Ohren, aber statt, dass wir Licht ins Dunkle bringen, wird alles nur noch diffuser. Aber reden wir nicht darüber.«
»Doch, reden wir darüber, vielleicht geht es dir dann besser.«
»Ah, die Frau Kriminalpsychologin.«
»Habt ihr mit seiner Verflossenen gesprochen?«
»Wen meinst du?«
»Die Moderatorin von ›NDR-Aktuell‹.«
»Wieso sollten wir?«
Paula wies auf die Zeitung mit den vier Buchstaben. »Weil sie ein herzzerreißendes Interview gegeben hat. Selbstmord ist vielleicht gar keine blöde Idee. Sie sagt nämlich, dass er schon einmal versucht hat, aus dem Leben zu treten, nachdem sie ihn verlassen hatte.«
Trevisan griff zur Zeitung. »Tatsächlich?«
»Ja, und außerdem ging es ihm in der letzten Zeit seelisch nicht gut, sagt sie. Sie hatten nämlich noch immer Kontakt.«
Trevisan faltete die Zeitung auseinander. »Wo ist der Bürgermeister von Diekenhörn, Mord, Selbstmord, Entführung, die Polizei tappt im Dunkeln.«
»Entführung, daran habe ich noch gar nicht gedacht«, seufzte Trevisan.
Er überflog die Zeilen auf der ersten Seite und schüttelte den Kopf. Das Einzige, das in diesem Text der Wahrheit entsprach, war der Umstand, dass Ollmert aus seinem Urlaub nicht an den Schreibtisch im Rathaus zurückgekehrt war, der Rest des Textes bestand aus abenteuerlichen Spekulationen und Thesen, mit denen das Blatt beinahe die gesamte Seite füllte.
»Das sagt seine langjährige Partnerin und Freundin, lesen Sie weiter auf Seite 2«, endete der Artikel. Trevisan blätterte die Zeitung auf und las das Interview. Paula hatte recht, schenkte man diesen Zeilen Glauben, so war Doreen Pleitgen trotz der Trennung noch immer die beste Freundin von Enno Ollmert. Mit ihr zu sprechen, war mit Sicherheit kein Fehler. Trevisan faltete die Zeitung zusammen. »Brauchst du die noch?«
»Die gehört dem Krankenhaus, ich kaufe mir diesen Mist nicht.«
Trevisan zuckte mit der Schulter. »Die nehme ich mit. Aber eigentlich wäre es besser, wenn ich mich hier ins Bett lege und du meinen Job übernimmst.«
»Was soll Paula übernehmen?«, fragte Peer, der unbemerkt das Zimmer betreten hatte. In seinen Armen lag ein Bündel. Und plötzlich drehte sich alles nur noch um den kleinen Ayk, und der Rest des Lebens schien stillzustehen.
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