Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western. Pete Hackett
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Название: Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western

Автор: Pete Hackett

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Жанр: Вестерны

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isbn: 9783956179594

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СКАЧАТЬ ins Lager. Einige torkelten gefesselt neben den Pferden her, andere hingen bewusstlos oder verwundet über den Pferderücken.

      Kleiner Bär ließ sie rings um den Totempfahl im Gras lagern. Seine Krieger banden die Gefangenen aneinander.

      Verhüllt mit seiner Bisonmaske, betrat Zorniger Büffel den Platz zwischen Häuptlingstipi und Totempfahl. Er entzündete eine Pfeife. Krieger mit Trommeln hockten sich in einem weiten Kreis um den Schamanen und den Totempfahl. Bald dröhnte der wilde Rhythmus der Trommeln weit über die Berghänge und verkündete den Sieg der Cheyenne und der Sioux über den Roten Hund und seine Soldaten.

      Zorniger Büffel blies den Rauch auf die Erde, in den Himmel der Sonne entgegen und an seinen in Büffelfell gehüllten Körper. Danach schritt er die Reihen der Krieger ab und blies auch sie an. Mit geschlossenen Augen und zum Himmel gereckten Handflächen nahmen die Cheyenne die rituelle Berührung der Geister der Erde und der Sonne entgegen.

      Anschließend wurden drei der erbeuteten Rinder geschlachtet und ein großes Feuer entfacht. Eine lange Nacht begann...

      16

      Cunninghams Schädel brummte. Stimmengewirr, Trommelschläge und lautes Gelächter drangen in sein vernebeltes Bewusstsein. Er riss die Augen auf.

      Es war dunkel. Halbnackte Indianerkinder standen vor ihm und kicherten. Vor dem Schein eines großen Feuers erkannte er die Umrisse von Tipis. Unzählige Indianer hockten auf einem größeren Platz – Männer und Frauen, Alte und Junge, Cheyenne und Sioux. Sie aßen und tranken. Große Hunde liefen zwischen den Menschen herum und stritten sich um die Essensreste.

      Cunningham richtete sich auf und wollte sich auf die Ellenbogen stützen. Doch seine Hände waren gefesselt. Die klamme Kälte des feuchten Grases steckte ihm in Hemd und Hose. Ächzend bog er den Kopf zu seinen gefesselten Händen und griff sich an den schmerzenden Hinterkopf. Im Nacken tastete er über blutverkrustetes Haar.

      "Siehst du wieder klar, Dave?" McAuley hockte neben ihm an einen Totempfahl gelehnt. Auch er war gefesselt. "Schade", seufzte McAuley. "Ich hätte dir gewünscht, du würdest die letzten Stunden deines Lebens im Dämmerzustand verbringen können. Es werden sehr hässliche Stunden werden. Glaub mir - sehr hässliche Stunden..."

      Neben McAuley entdeckte Cunningham Männer in Kavallerie-Uniform. Fünf oder sechs, alle gefesselt. Er erkannte den jungen Charly. Und Samuel Murphy, den Veteran aus Washington.

      "Sie feiern ihren Sieg über uns", krächzte McAuley. "Und sie feiern nicht schlecht." Er machte eine Kopfbewegung hin zu den schwatzenden und lachenden Indianern.

      "Siehst du den stämmigen Burschen im Adlerfederschmuck?" Cunningham nickte. Der Schmerz schoss ihm vom Nacken die Wirbelsäule hinunter. "Das ist Little Bear, der Mann, der uns aufs Kreuz gelegt hat." Respekt schwang in McAuleys Stimme.

      Der Cheyennehäuptling trug einen alten Offiziersmantel der Kavallerie. Neben ihm saßen ein alter Waldläufer in fransiger Lederkluft und ein weiterer Indianer mit dem Kopfschmuck eines Häuptlings der Sioux.

      Im Halbdunkel zwischen zwei Tipis meinte Cunningham unter den halbnackten Oberkörpern der Cheyennekrieger eine Uniformjacke zu erkennen. Er kniff die Augen zusammen und spähte in die Menschenmenge. Ein Kopf mit knapp über den Ohrläppchen gestutzten dunklen Haaren - ein rotes Tuch war um seine Stirn gebunden.

      Cunningham fiel es wie Schuppen von den Augen. Shakopee! Deswegen also das ungewohnte Stirntuch. Damit seine Verbündeten ihn im Schlachtgetümmel von den Kavalleristen unterscheiden konnten und nicht versehentlich massakrierten!

      Seufzend ließ Cunningham sich zurück ins Gras sinken. "So ist das, Dave!" McAuley stieß ein bitteres Lachen aus. "Man kann nicht gegen sein Blut entscheiden."

      Stunden vergingen. Der Vollmond schob sich über den Nachthimmel. Nach und nach erhoben sich die Sioux und packten ihren Anteil der Beute auf ihre Pferde und einen der Armeewagen.

      Plötzlich standen Little Bear und der Siouxhäuptling am Totenpfahl. Der Sioux deutete auf die Gefangenen und sagte etwas in einem Algonkindialekt, den Cunningham nur bruchstückhaft verstand. Doch was er verstand, jagte ihm einen Eisschauer über die Kopfhaut.

      "Was sagt er da?", krächzte McAuley.

      "Er will uns als Kriegsbeute mit in das Lager der Sioux nehmen."

      "Mahlzeit!", stöhnte McAuley. "Sag ihnen, sie sollen uns lieber an ihre Hunde verfüttern..."

      Ein dritter Indianer gesellte sich zu den Häuptlingen. Ein Greis mit der gehörnten Schädelplatte eines Bisons auf dem Kopf. Er sprach einen Dialekt, der Cunningham sofort vertraut war. "Ich brauche mindestens zwei, um sie den Geistern der Erde zu opfern", sagte er.

      Sie palaverten ein Weilchen. Schließlich gab der Sioux nach. Little Bear deutete auf McAuley und Cunningham. Die anderen wurden weggeschleppt. Kurz darauf brachen die Sioux auf.

      "Ich wette zehn Silberdollar, dass wir die Jungs nie wiedersehen", knurrte McAuley.

      "Die Wette gewinnst du, aber die zehn Silberdollar wirst du nie kriegen", flüsterte Cunningham.

      "Warum nicht?"

      "Ich hab' nie davon gehört, dass man in der Hölle mit Dollars bezahlt."

      Sie versuchten zu grinsen.

      "Und im Himmel?", krächzte McAuley.

      "Auch nicht."

      Mit solchen und ähnlichen Sprüchen versuchten sie eine Zeitlang ihre Todesangst in den Griff zu bekommen.

      Inzwischen hatten die Cheyenne einige Schritte vor ihnen Holz aufgeschichtet. Der Schamane in der Büffelmaske stimmte einen beschwörenden Singsang an und begann um den Totempfahl zu tanzen.

      Cunningham und McAuley verstummten. Krieger stürzten sich auf sie, zerrten sie hoch auf die Beine und rissen ihnen die Kleider vom Leib. Seite an Seite wurden sie an den Totempfahl gebunden.

      Mehr und mehr Indianer lösten sich aus der Menge zwischen den Tipis und um den kreisrunden Platz mit dem Totempfahl und schlossen sich dem tanzenden Schamanen an.

      Zwei von ihnen entzündeten den Holzstoß. Glutfetzen wirbelten in den Nachthimmel. Dumpfer Trommelschlag erhob sich.

      Bald wurden Cunningham und McAuley von gut zwanzig schweißnassen Kriegern umkreist. Der unheimliche Singsang schwoll an, die Indianer tanzten und sangen sich in Trance.

      Der Feuerschein flackerte auf den Gesichtern der umstehenden Cheyenne. Cunningham erkannte die steinerne Miene des Häuptlings. Die Menge wogte im Rhythmus des Trommelschlags hin und her.

      Plötzlich ein harter, hölzerner Schlag neben Cunninghams Kopf. Er fuhr herum. Ein Messer vibrierte zwischen ihm und McAuley im Totempfahl. Es war nicht auszumachen, wer es geworfen hatte. Etwas surrte durch die Luft. Ein Pfeil zitterte zwischen den Männern im Pfahl.

      Die Axt sah Cunningham als wirbelnden Schatten herbeischwirren. Instinktiv zog er den Kopf ein. Der Totempfahl bebte, als sie über ihm ins Holz fuhr.

      Der Schweiß floss ihm in Strömen über den nackten Körper. Quälender Durst brannte in seiner Kehle. Sein Herz pochte ihm im Rhythmus der Trommeln СКАЧАТЬ