Kubinke und die Leichen im Keller: Kriminalroman. Alfred Bekker
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Название: Kubinke und die Leichen im Keller: Kriminalroman

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Автор

Жанр: Ужасы и Мистика

Серия:

isbn: 9783956179563

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СКАЧАТЬ kurz aus den Augenwinkeln heraus wahr, ebenso wie Förnheim. Beide trugen vorschriftsmäßig weiße Einwegoveralls inklusive Kapuze, so dass auch bei ihnen nur das Gesicht zu sehen war. Aber Wildenbachers Aufmerksamkeit war vollkommen von dem Anblick gefesselt, der sich ihm bot.

      „Eine Hand im Beton”, murmelte er. „Das hat man nicht alle Tage.”

      „Ich kann Ihnen versichern, dass noch nicht allzu viele sachunkundige Hände dran waren”, erklärte Förnheim. „Abgesehen von einem sympathischen Kerl mit einem Presslufthammer, der versucht hat, die alte Betondecke aufzubrechen.”

      Wildenbacher blickte auf.

      „Dann waren Sie auch nicht schnell genug hier, Fischkopp?”, meinte er.

      „Ich bin kurz vor Ihnen eingetroffen”, gab Förnheim zurück. Den ‘Fischkopp’ überhörte er geflissentlich. „Ihr Kongress der forensischen Naturwissenschaften in München wird wohl auf meinen Beitrag zur Vortragsreihe verzichten müssen, denn das hier wird für uns beide eine sehr anspruchsvolle Aufgabe.”

      „Allein die Sicherung von genetischem Material, das für eine Identifizierung ausreicht, wird in diesem Fall eine Kunst für sich sein”, war Wildenbacher sofort klar.

      „Mal abgesehen davon, dass völlig ungewiss ist, ob wir irgendwo eine Vergleichsprobe auftreiben können, gebe ich Ihnen vollkommen recht”, meinte Förnheim. „Das hängt unter anderem davon ab, wie aggressiv die chemischen Zusätze in dem Beton sind. Ich hatte mal den Fall eines in Beton gegossenen Opfers aus ...”

      „Ersparen Sie mir das!”, wehrte Wildenbacher ab. „Gibt es irgendwelche Hinweise darauf, wer der Tote sein könnte?”

      „Es ist nicht nur ein Toter, Gerald”, erklärte Förnheim mit einem Gesicht, das keinerlei Regung erkennen ließ. „Ich habe bereits Infrarotaufnahmen gemacht und die zeigen, dass möglicherweise ein Dutzend Personen hier erschossen wurden.”

      „Erschossen?”, wunderte sich Wildenbacher. „Wozu bin ich überhaupt hier, wenn Sie das alles schon wissen? Oder saugen Sie sich das nur gerade einfach aus den Fingern.”

      „Wir haben ein paar Projektile sichern können”, mischte sich jetzt der Kriminaloberkommissar ein. „Mein Name ist übrigens Rasch. Ich leite diesen Einsatz hier.”

      „Angenehm.”

      „Sie müssen Dr. Wildenbacher sein.”

      Wildenbacher antwortete nicht. Er ließ noch immer den Blick über den Boden schweifen, so als würde er irgendetwas suchen.

      „Leider sind die Projektile so angerostet, dass man die Waffen, aus denen sie stammen, kaum noch identifizieren kann”, sagte Förnheim. „Es sind kleinkalibrige Geschosse, die aus einer Maschinenpistole stammen könnten. Dafür spricht die Verteilung in Schuss-Clustern, wie wir sie in diesem Fall wohl annehmen können, auch wenn ich die letzten Beweise dafür zweifellos schuldig geblieben bin.”

      „Na, dann mal an die Arbeit”, meinte Wildenbacher. „Wird sicher eine schwierige Sache.”

      3

      „Sagt Ihnen der Begriff „Horror-Haus” etwas?”, fragte uns Herr Hoch, nachdem wir uns gesetzt hatten. Unser Chef kam hinter dem Schreibtisch seines Büros hervor. Die Hemdsärmel waren hochgekrempelt. Die Hände steckten in den weiten Taschen seiner Flanellhose.

      „Im Moment hört man eine Menge davon in den Nachrichten”, meinte mein Kollege Rudi Meier. „Vorausgesetzt, Sie sprechen über das Horror-Haus von Frankfurt, wie es inzwischen in den Nachrichtensendern genannt wird.”

      „Genau darüber spreche ich”, sagte Kriminaldirektor Hoch. „Da ich nicht weiß, wie intensiv Sie die lokale Berichterstattung in Frankfurt verfolgt haben, fasse ich den Stand der Dinge mal kurz zusammen: In einem Haus mit wechselhaften und zum Teil etwas dubiosen Besitzverhältnissen sollte nach einem weiteren Besitzerwechsel eine Drainage eingebaut und die Abwasserleitungen erneuert werden. Im Zuge dieser Arbeiten sollte auch die Bodendecke im Keller entfernt und neu gemacht werden. Dabei sind beim Aufbrechen des Bodenbetons menschliche Überreste zu Tage getreten. Zunächst hat die Mordkommission des Frankfurter Polizeipräsidium die Ermittlungen übernommen, dann recht schnell die Kollegen vom BKA um Hilfe gebeten, und so ist der Fall in unsere Zuständigkeit gekommen.” Kriminaldirektor Hoch machte eine kurze Pause und wandte den Blick in Richtung der Fensterfront. „Dr. Wildenbacher und Dr. Förnheim aus unserem Team wurden bereits frühzeitig zur Unterstützung der lokalen Kollegen in diesem Fall tätig. Außerdem ist ein Archäologe zu Rate gezogen worden, denn Sie können sich vorstellen, dass das Sichern von einbetonierten Leichen nicht so ganz einfach ist. Da ist Spezialwissen vonnöten, sonst hat man am Ende keine brauchbaren Ergebnisse. Inzwischen hat man herausgefunden, dass in dem Betonboden zwölf Leichen verborgen wurden. Diese Menschen wurde durch kleinkalibrige Geschosse getötet, die vermutlich aus Maschinenpistolen stammen. Untersuchungen an den ebenfalls gefundenen Projektilen hat ergeben, dass es mindestens zwei verschiedene Waffen waren, aus denen gefeuert wurde - und damit mutmaßlich auch mehrere Schützen.”

      „Das klingt nach einer regelrechten Hinrichtung”, meinte ich.

      „Das war es vermutlich auch”, erklärte unser Chef. „Die Identität der Opfer konnte bisher nur in einem Fall geklärt werden. Aber das hat dann dafür gesorgt, dass dieser Fall jetzt unsere Angelegenheit ist.”

      „Um wen geht es?”, fragte Rudi.

      „Jan Wachovsky.”

      „Meinen Sie etwa den Sohn von Valentin ‘Big Val’ Wachovsky?”, hakte ich nach.

      „Ganz genau”, bestätigte Kriminaldirektor Hoch.

      Natürlich hatten Rudi und ich von Wachovsky gehört. Big Val hatte einen Zusammenschluss von kriminellen Vereinigungen geleitet, der sich das ,Institut für allgemeinen Wohlstand‘ nannte und in ganz Europa aktiv gewesen war. Vor einigen Jahren hatte es einen groß angelegten Schlag gegen diese Organisation gegeben. Die Führung des Instituts war dabei verhaftet worden, darunter auch Big Val. Rudi und ich waren damals ebenso wie Kriminaldirektor Hoch noch in Hamburg gewesen. Das dortige Büro hatte sich natürlich an der konzertierten Aktion beteiligt, die für die Zerschlagung dieses Super-Bandennetzwerks letztendlich gesorgt hatte.

      Allerdings war unsere Rolle bei diesem Fall eher klein gewesen. Wir hatten mehr oder weniger unterstützende Dienste geleistet, damit die große, sich über mehrere Staaten erstreckende Operation reibungslos vonstattengehen konnte.

      „Valentin Wachovsky sitzt bis auf alle Zeiten in einer Zelle, wie wir ja alle wissen. Er hat seitdem allen Angeboten von Seiten der Staatsanwaltschaft widerstanden, sich auf einen Deal einzulassen oder irgendwelche Informationen preiszugeben, die vielleicht dazu führen könnten, den in der Versenkung verschwundenen СКАЧАТЬ