Название: Aufbrüche
Автор: Katharina Schultens
Издательство: Автор
Жанр: Зарубежные стихи
isbn: 9783898017619
isbn:
im Schlaf einem Frösteln gleich was
wenn die Decke zur Wand sich drehte
ein Schwelen hinter den Gasleitungen & dann das
ungehörte
Telefon spät manchmal
der Regen zwischen den Schindeln die Rinnen herunter
& kahl
an den Bäumen die inneren Zweige die am Rand
des Hauses zerdrückten Zweige wenn das Dach aber
dicht
bliebe bis alles gebrannt
im Schlaf, ginge das nicht
***
nach Luft, nach Atem schlugen noch die Fenster
rangen als endlich der Junisturm
ins Zimmer kam ein Kohlengeruch &
nasse Blätter trieb ein Aschenregen ein
der Feuer der verblichenen
vom See stob in die Augen mir
da schmerzte das was kam
des Abends in dem nachgelassnen Licht
der Hitze breit & fahl
der Junisturm ging über meine Haut
wenn leise scharf & tief
ein kaum verbliebener Geruch
in meinen Laken hing:
Salz Sonne Öl & Teer
ausgeräuchert schwarzgeascht. ein Donnergrollen kam
doch
kein Stoß des Sturmes könnte je
ein so Bestimmtes einer Haut entreißen.
***
Windstärke
als ich in Sturm & Straßenlicht
den Weg ging heim
als Zaum die Fransen des Schals
& verwehte Blätter im Mund
fielen Fetzen von Wolken
noch immer einander an
rissen auf Sterne
im Dunkel & mir
ein Gebet
dass jeder sein einzeln Sein
vergäße
***
barfuß die Abende
I
wenn im Laufen langsam & in unsicheren
Schritten das Zwielicht aufsteigt
& Kinder die vor dem Kiosk warten rauchen
sich küssen in weiten Kleidern
mit ihren Blicken mir in die Schritte greifen &
auf dem Turm der Kirche dahinter grün
die Schindeln glänzen & blenden &
alles auch der Holunder in
der Luft mich frösteln macht & wieder
der Schritt mir stockt:
als liefe ich über
Scherben & Lachen von Öl
die Schuhe über die Schulter
geschlagen
II
das Rauschen hinter den Augen
zu halten wenn nachts plan
die Schilder glühen
an den Haltestellen der Busse der
Straßenbahnen & in Paaren die Scheinwerfer
vorbeiziehen
wenn es still wird & bloß
ich die Füße laufen lasse
dem Rhythmus des Steins unterm Absatz
zu entgehen:
es reißt
nachts immer mir
den Atem fort ich laufe
hinter dem Licht
***
Richtungen
I
jetzt schon komm ich
nicht mehr nach Hause. an den
Treppen steig ich aus sieh
man enthauptete hier einen Baum man riss
die Mauer der er anlehnte ihm
aus der Erde. umzäunt
sind die Felder durchgraben & nur
braunem Lehm anliegen die Ähren
da lauf ich die Furchen ab stelle
mich einem Gang den sie suchten in
Feuer & Hagel vor Jahren fürchte
die Berge & mehr ihren Sturz
bald
am Geländereisen hing ich
mich schon hinauf
glättet mich holt mich
heim
II
hin & zurück. man grub
schnell dass Schiefer & Ziegel
fielen in Schutt kein
Heim wäre kehrte hierher wer
noch zurück. СКАЧАТЬ