Seewölfe - Piraten der Weltmeere 478. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 478

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954398867

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СКАЧАТЬ aus der Höhle geborgen und an Bord der Schiffe gebracht worden war. In dieser Zeit, so dachte de Mello, konnte noch einiges geschehen.

      Die beiden Schiffe lagen in Windrichtung mit dem Bug nach Nordosten – der Wind wehte aus Nordosten – und parallel zueinander. Die Steuerbordseite der „San Sebastian“ war der Backbordseite der „Trinidad“ zugekehrt. Das Kriegsschiff ankerte also mehr westlich, der Handelssegler mehr östlich in der Bucht. Auf beiden Schiffen war eine Ankerwache aufgezogen.

      Für beide Schiffe galt die Order Alonzo de Escobedos, daß niemand nachts von Bord durfte. Der sehr ehrenwerte Señor Gouverneur hatte ja seine guten Gründe dafür. Er war der Meinung, „seinen“ Schatz in den Höhlen hinter dem Wasserfall unbewacht lassen zu können. Aber das war ein Irrtum.

      Die Kerle an Bord der „Trinidad“ wie auch die Männer der „San Sebastian“ hatten aufgrund der Truhen-, Kisten- und Fässerverladung auf die Handelsgaleone längst spitz, was sich in dem Höhlensystem hinter dem Wasserfall befand. Und die Mannschaft der „Trinidad“ war gegenüber der disziplinierten Crew der Kriegsgaleone nun mal ein rüder Haufen – ein Spiegelbild ihres Kapitäns. Bei diesen Kerlen war die Gier geweckt, die einmalige Chance, reich zu werden. Sie brauchten ja nur zuzulangen.

      Fünf Kerle der „Trinidad“-Mannschaft bildeten da sozusagen den harten Kern. Diese Clique hatte im Vordeck der Galeone die absolute, uneingeschränkte Macht. Wort- und Anführer des Quintetts war der Decksälteste Cabral. Ein tückischer Bulle war dieser Mann, der mit den Fäusten regierte und auch schnell mit dem Messer bei der Hand war.

      Seine vier Vasallen waren Domingo, Casco, Toluca und Manzo – insgesamt ein höllisches Quintett. Manzo war Kreole, die vier anderen waren Spanier. Vom Gemüt her bestand zwischen Manzo und ihnen nicht der geringste Unterschied. Für ein paar Goldmünzen hätten sie ihre eigenen Mütter erschlagen.

      Die Order des Gouverneurs interessierte diese Kerle einen Dreck. Sie hatten ihren Plan festgelegt und handelten noch vor Mitternacht. Toluca huschte auf das Schott der Waffenkammer zu und hantierte an dem Schloß herum. Cabral war hinter ihm. Domingo hielt am Logis Wache. Casco war am Schott des Vorkastells und lauschte den Schritten der Ankerwache. Manzo sicherte nach achtern, zu den Laderäumen hin. Sobald irgend jemand auftauchte, um zu kontrollieren, würden die Kerle ein Zeichen geben. Cabral würde Toluca verständigen, und sie würden sich verstecken.

      Aber dieser Fall trat nicht ein. Die fünf Kerle blieben ungestört. Toluca arbeitete im Dunkeln. Er war unerhört geschickt und behauptete von sich, jedes Schloß aufknacken zu können. Dies stellte er unter Beweis: nach knapp einer Viertelstunde brach er das schwere Vorhängeschloß auf. Vorsichtig öffnete er das Schott. Die Eisenangeln waren gut geölt, sie quietschten und knarrten nicht. Toluca und Cabral drangen in die Waffenkammer ein.

      Cabral drückte das Schott hinter sich zu. Toluca entfachte ein Talglicht, und sie schauten sich um.

      „Na los“, sagte der Bulle Cabral grinsend. „Bedien dich, mein Junge. Und nimm gefälligst nur vom Besten.“

      Toluca entblößte seine schadhaften Zähne. „Wie wär’s mit ’ner feinen Radschloßpistole?“

      „Klar. Nun mach schon.“

      Sie versorgten sich mit Pistolen und Munition. Dann knieten sie sich auf die Planken und verstauten ihre Raubbeute in wasserdichter, mit Öl getränkter Leinwand. Inzwischen hatte sich Domingo genähert. Er kratzte am Schott, das war ein vereinbartes Zeichen.

      „Komm rein“, brummte Cabral.

      Domingo trat ein. „Im Logis pennen sie alle“, erklärte er. „Keine Sprüche mehr. Diese Aufschneider!“

      „Und während sie pennen, stauben wir ab“, sagte Cabral.

      „Und sie gehen leer aus“, sagte Toluca mit leisem, gehässigem Lachen. „Geschieht ihnen recht. Sie haben eben nicht genug Mumm in den Knochen, so was anzupacken.“

      Die anderen Kerle hatten am Abend im Vordeck nur geschwätzt und schwadroniert. Man könnte doch in den Höhlen zulangen, hatten sie gemeint. Aber letztlich hatten sie nicht den Schneid aufgebracht, etwas zu unternehmen.

      Cabral hingegen war fest entschlossen, sich die Gelegenheit nicht entgehen zu lassen. Die Nacht war der beste Verbündete für ihn und seine vier Kumpane. Jetzt bot sich die Chance, steinreich zu werden und für alle Zeiten ausgesorgt zu haben – die Kerle wollten sie um keinen Preis verpassen.

      „So“, sagte Cabral, als sie genügend Waffen und Munition wasserdicht eingepackt hatten. „Das wär’s. Mehr brauchen wir nicht.“

      „Warum hauen wir nicht gleich ab?“ wollte Domingo wissen.

      „Das hab’ ich vorhin schon erklärt!“ zischte Cabral. „Erst müssen alle richtig schlafen.“

      „Der Gouverneur schnarcht schon seit Stunden“, murmelte Toluca. „Aber das will nichts heißen. Machado und Gutierrez hocken bestimmt noch zusammen und bechern einen.“

      „Wenn sie genug gesoffen haben, schnarchen sie auch“, meinte Domingo mit unerschütterlicher Logik. „Und das kann noch ein Weilchen dauern. Also warten wir eben ab.“

      Kurze Zeit darauf verließen die drei Kerle die Waffenkammer. Im Gang des Vordecks trafen sie sich mit Casco und Manzo.

      „Alles in Ordnung?“ erkundigte sich der Anführer flüsternd.

      „Bestens“, erwiderte Casco. „Der Posten hat nicht die Spur gemerkt.“

      „Wie sollte er auch?“ raunte Toluca. „Wir arbeiten ja lautlos.“

      „Und achtern?“ fragte Cabral den Kreolen.

      „Ich glaube, Gutierrez hat vorhin Wein geholt“, erwiderte Manzo. „Den Schritten nach zu urteilen, kann nur er es gewesen sein. Es hat gegluckert. Er hat wohl einen Krug gefüllt.“

      „Ich hab’s ja gesagt“, flüsterte Toluca. „Die kippen einen hinter die Binde.“

      „Darauf hätte ich auch Appetit“, sagte Casco.

      „Später“, brummte Cabral. „Und red nicht so laut. Du vermasselst noch alles.“

      Zum Schein suchten sie wieder das Logis auf und legten sich in ihre Kojen. Die anderen Männer schliefen tief und fest. Keiner bemerkte, wie sich die fünf Kerle auf ihren Lagern ausstreckten. Und keiner sah, daß das Quintett inzwischen bewaffnet war.

      Domingo, Casco, Toluca und Manzo lagen wach da und malten sich die nächsten Phasen des Unternehmens aus. Cabral hingegen verfiel in einen kurzen, tiefen Schlaf. Er hatte die stärksten Nerven. Nichts konnte ihn beeindrucken. Er war völlig gelassen und wußte, daß alles gelingen würde. Es handelte sich um einen simplen, aber gutdurchdachten Plan.

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