Seewölfe - Piraten der Weltmeere 425. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 425

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954398331

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СКАЧАТЬ Miene an den Ketten der Kupferkessel herum – und das Feuer war noch nicht angeheizt.

      Und Cookie, der Koch der „Caribian Queen“? Nun, von dem war zur Zeit nur eine Körperpartie zu sehen, und zwar die achtere, denn er lag auf den Knien und fummelte keuchend in der Vorratskammer herum, in der es stockdunkel war.

      Carberry knallte das Schott zu, aber das schien die vier nicht im geringsten zu beeindrucken. Mehr noch: Sie bemerkten seine Anwesenheit nicht. Sie waren viel zu beschäftigt. Und das war fatal – für sie und für ihn.

      Nachdem der Profos sein größtes Staunen und Entsetzen überwunden hatte, schloß sich sein Mund wieder, und er gab ein drohendes Grollen von sich, das aber auch nicht weiter beachtet wurde. Dann räusperte er sich – ebenfalls ohne Erfolg.

      Er kratzte sich angelegentlich am Kinn, was in etwa so klang, als marschiere eine Kolonne von Kakerlaken über ein knochentrockenes Stück Pergament, doch auch dieses gräßliche Geräusch wurde von den vier Männern nicht registriert. Mac lag immer noch auf den Planken, Cookie schien die Absicht zu haben, ganz in die Vorratskammer zu kriechen und dort zu bleiben. Der Kutscher schien die Anrichte zerreiben zu wollen, bis nichts mehr von ihr übrig war, und Winlow kämpfte gegen die Tücke des Objekts, denn einer der Kessel drohte ihm auf die Füße zu fallen, was bei ihm wiederum zu einer Serie von Verwünschungen führte, die sich mit Macs Flüchen mischten.

      Carberrys Stimme klang sanft und leise, als er nun zu sprechen begann, und das war besonders gefährlich und hätte zumindest den Kutscher und Mac warnen müssen, weil sie ihn am besten kannten. Aber wieder kümmerten sich die vier nicht um den Profos – was dessen nur mühsam unterdrückte Wut wiederum zum Schwelen brachte.

      „Darf ich mal was fragen?“

      Keine Antwort. Mac sagte nur etwas undeutlich, weil er den Kopf gerade unter eine Sitzbank gesteckt hatte: „Ja, Herrgott, was ist denn das für ein Schweinkram hier?“

      „Blöder Scheißkessel“, sagte Winlow. „Scheißkette. Alles Scheiße hier.“

      „Ja, das stinkt zum Himmel“, sagte der Kutscher.

      „Ich kann nichts dafür“, sagte Cookie mit weinerlicher Stimme. „Ehrlich nicht. Wir haben den Kahn doch so übernommen.“

      „Halt die Luft an, du Arsch“, sagte Mac. „Bleib mir bloß weg mit deinen faulen Ausreden. Mann, so ein Miststall!“

      Carberry grinste so freundlich wie ein hungriger Hai und stemmte die Fäuste in die Seiten. „Ich will euch ja nicht stören, aber …“

      „Das haben diese Piraten doch alles so vollgesaut!“ jammerte Cookie. „Die Black-Queen-Bande! Die haben die Schuld!“

      „Ihr könntet wenigstens versuchen, mich nicht zu unterbrechen“, sagte Carberry und tat vorsichtig einen weiteren Schritt zur Mitte des Raumes.

      „Noch ein Wort, und ich dreh’ dir den Hals um!“ stieß Mac aufgebracht hervor.

      „Und die Kette hier!“ rief Winlow. „Wenn das keiner gesehen hätte! So ein Bruch!“

      „Wie wär’s, wenn ihr jetzt das Frühstück zubereiten würdet?“ sagte der Profos. „Wäre das nicht eine gute Idee? Die Männer warten nämlich darauf. Ich auch.“

      „Jetzt versteh’ ich alles“, sagte Mac. „Bill the Deadhead hat mir erzählt, daß sie ihn schon öfter mit dem Arsch auf den heißen Herd gesetzt haben. Diese Ratte!“

      „Ist doch gar nicht wahr!“ schrie Cookie.

      „Das kann man hier kaum noch als Herd bezeichnen“, brummte der Kutscher.

      „Aber früher, an Bord von ‚Roter Drache‘, haben sie ihn auf den Herd gesetzt“, sagte Mac unbeirrt.

      „Ach, so ist das“, murmelte Winlow. „Na ja, klar. Geschieht ihm recht. Hölle, ich hätte auch Lust, ihn …“

      „Ich hätte Lust, euch die Haut in Streifen abzuziehen“, sagte Carberry mit honigsüßer Stimme. „Wißt ihr auch, von welcher edlen Stelle eures krummen Körpers?“

      „He, was sagst du da, Eric?“ fragte der Kutscher.

      „Ich hab’ nichts gesagt“, entgegnete Winlow.

      „Ich habe gesprochen“, sagte Carberry, dann war er beim Kutscher und beugte sich ein Stück zu ihm hinunter.

      Der Kutscher hob nur flüchtig den Kopf. „Ach, hallo! Morgen, Ed. Wie geht’s denn so?“

      „Besser, wenn ich euch Miesmuscheln unangespitzt ins Kielschwein gerammt habe“, sagte Carberry.

      „Los, Beeilung“, sagte der Kutscher. „Wir kommen sonst mit dem Frühstück zu spät, Leute.“

      „Das merkst du jetzt schon?“ Carberry schritt weiter bis zu Cookie, griff nach dessen Arme und zerrte ihn zu sich hoch. Dabei starrte er ihn an, als wolle er ihn mit Haut und Haaren verschlingen. „Guten Morgen!“ brüllte er ihm ins Gesicht, und Cookies wenige Haare, die ohnehin nur die eine Seite des Schädels bedeckten, sträubten sich.

      „Morgen, Mister Carberry, Sir“, stammelte Cookie, aber er dachte dabei: O Heiliger Nepomuk, jetzt sterbe ich, das überleb’ ich nicht.

      „Was ist hier los?“ brüllte Carberry.

      „Reinschiff, Sir.“

      „Jetzt?“

      „Schon die ganze – nein, die halbe Nacht über.“

      „Sauerei!“ brüllte der Profos und ließ den armen Teufel einfach los. Cookie setzte sich mit einem dumpfen Laut auf den Hosenboden und gab einen klagenden Laut von sich.

      „Achtung, da ist der Profos“, sagte Eric Winlow.

      „Auch das noch“, sagte Mac Pellew.

      „Der Profos?“ Der Kutscher hob mit verwirrter Miene den Kopf. „Ja, wie kommt der denn so plötzlich hier herein? Oh, hallo, Ed!“

      „Teufel auch!“ brüllte Carberry. Die Ketten der Kessel begannen zu klirren, die Kessel dröhnten wie Kirchenglocken. „Tu bloß nicht so scheinheilig, Kutscher, du triefäugige Seegurke! Ich hau’ euch die Rüben weich, bis das ganze Stroh rausfällt, ihr Klugscheißer! Seid ihr von allen guten Geistern verlassen? Ich bring’ euch an der Rahnock das Zappeln bei! Ich lasse euch standrechtlich erschießen!“

      Mac setzte sich auf. „Und warum, wenn man fragen darf?“

      „Mir doch egal!“ brüllte Carberry.

      Genau in diesem Augenblick gab die eine Kette nach, und der Kessel donnerte auf die Planken. Winlow konnte gerade noch seinen rechten Fuß wegziehen und aus dem Kinken treten, und es war ein Glück, daß der Kessel leer war. Trotzdem gab es Unheil genug. Der Kessel hüpfte durch die Kombüse und knallte dem Profos gegen die Beine.

      Ein kräftiger Hieb gegen die Kniescheibe kann auch den härtesten Mann zum Schreien bringen. Wenn beide Kniescheiben wie Feuer schmerzen, ist der Teufel los. Carberry führte eine Art Veitstanz auf, dann brüllte er, daß die Deckenbalken und das Oberdeck erzitterten.

      Er СКАЧАТЬ