Seewölfe - Piraten der Weltmeere 307. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 307

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397044

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СКАЧАТЬ Männer an Deck sahen jetzt ebenfalls den Rauch. Hasard gab den Befehl, Kurs darauf zu nehmen. Pete Ballie, der Rudergänger, korrigierte die Stellung des Ruderrades um einen Strich, die Segel wurden nachgetrimmt, die „Isabella“ hielt genau auf die Wolke zu, die sich schwarz und unheimlich am Mittagshimmel ausnahm.

      Wenig später stand es fest: Der Rauch rührte von einem brennenden Schiff her, von einer Dreimast-Galeone, deren Besatzung sich in Lebensgefahr befand. Hasard zögerte keinen Augenblick.

      „Wer immer es ist“, sagte er, „wir müssen ihm helfen.“

      „Hölle und Teufel“, sagte der alte Donegal Daniel O’Flynn. „Wenn das man mit rechten Dingen zugeht. Nein, versteht mich nicht falsch. Ein Spuk ist es ganz bestimmt nicht, aber vielleicht eine Falle.“

      „Unmöglich“, meinte Shane. „Siehst du nicht, daß die Flammen bei denen schon bis in die Takelage aufsteigen? Mann, die haben nicht nur ein paar Feuerchen angezündet, um ein Unglück vorzutäuschen, das ist doch offensichtlich.“

      „Na schön, dann ist es eben offensichtlich“, sagte Old O’Flynn. „Aber geheuer ist mir die Sache trotzdem nicht. Wir kriegen Ärger, das schwöre ich dir.“

      „Glaubst du, es ist ein Spanier?“ fragte sein Sohn, der soeben durch den Kieker geblickt hatte. „Der Flagge nach nicht.“

      „Der Flagge nach ist es ein Finne!“ rief Nils Larsen.

      „Ja!“ pflichtete Stenmark bei. „Und wenn mich nicht alles täuscht, ist es eine Handelsgaleone!“

      „Dem Tiefgang nach zu urteilen, hat die Galeone schwer geladen!“ rief Gary Andrews hoch über ihren Köpfen.

      „Na bitte“, sagte der Seewolf mit einem Blick zu Old O’Flynn. „Jetzt bleibt nur noch die Möglichkeit offen, daß er ein Piratensegler ist, der uns durch seine Flagge zu täuschen versucht. Aber das wird sich ja gleich herausstellen. Auf keinen Fall dürfen wir ihm unsere Hilfe versagen. Ben, laß die beiden Jollen zum Aussetzen klar machen.“

      „Aye, Sir.“ Ben Brighton gab den Befehl an das Hauptdeck weiter. Die Männer lösten die Zurrings der Boote, plötzlich herrschte überall rege Betriebsamkeit. Die „Isabella“ glitt näher an das fremde Schiff heran. Kurze Zeit darauf waren die Schreie zu vernehmen, die von den Decks zu ihnen herübergellten.

      Gary vermochte jetzt auch den Namen am Backbordbug der Galeone zu entziffern: „Katkorapu“. Er gab dies ans Deck weiter, und Stenmark wußte den Namen zu übersetzen.

      „Das bedeutet Krabbe“, sagte er zu Hasard gewandt.

      Die „Katkorapu“ brannte lichterloh, von ihrer Flagge war nichts mehr übriggeblieben, auch die Segel standen jetzt in Flammen. Wie Höllenzungen leckten die Feuer auch aus den Ladeluken hoch, stiegen an den Masten nach oben, belegten die Decks mit einem glühenden Teppich. Nichts schien mehr zu retten zu sein, und doch ließ der Seewolf nicht von seinem Vorhaben ab. Er konnte sein Mitgefühl für den Schrecken und die Qualen der Gestalten, die drüben schreiend auf und ab eilten, kaum verbergen.

      Dicht bei der brennenden Galeone, und zwar in Luv, gingen die Männer der „Isabella“ in den Wind, geiten die Segel auf und setzten in Windeseile die Boote aus. Hasard hatte die Männer bestimmt, die zu dem Schiff pullen sollten – über die Hälfte der Mannschaft. Sie enterten in die Jollen ab und setzten zu dem Finnen über, Edwin Carberry und Ferris Tucker waren die Bootsführer.

      Hasard und Ben blieben mit Old O’Flynn und Pete Ballie auf dem Achterdeck der „Isabella“ zurück und beobachteten gemeinsam mit Batuti, Will Thorne, Al Conroy, Sam Roskill, den Zwillingen, Gary Andrews und einigen anderen, was jetzt geschah.

      Die Boote waren bei der „Katkorapu“ angelangt und gingen längsseits. Die Männer enterten auf, kletterten über das Schanzkleid, griffen zu Kübeln und Pützen und halfen beim Feuerlöschen mit. Auf dem Schiff herrschte die Hölle.

      Carberry und Ferris Tucker erkannten auf einen Blick, wie verzweifelt die Lage der Finnen war, doch sie konnten nicht umhin, den verbissenen Mut dieser Männer zu bewundern.

      Matti Hakulinen und Alavus hatten die Laderäume erreicht und kämpften wie von Sinnen gegen die Flammen. Noch hatten sie nicht bemerkt, daß Helfer an Bord waren, doch jetzt konnten sie die Rufe von Pulkila vernehmen.

      „Wer seid ihr?“ schrie der Bootsmann den fremden Männern zu, die völlig unverhofft im Rauch vor ihm auftauchen.

      Stenmark, der neben Carberry war, dolmetschte, dann rief er zurück: „Engländer! Gebt uns mehr Kübel! Habt ihr Feuerpatschen?“

      „Ich verstehe dich nicht!“ brüllte Pulkila.

      Stenmark wiederholte seine Worte auf Schwedisch, und der Bootsmann begriff. Er gab Kuhmo einen Wink, Kuhmo wollte ein paar Schwabber an die Helfer weiterreichen, doch auch die waren bereits vom Feuer angesengt.

      Carberry griff sich ganz einfach eine Taurolle und benutzte sie als Werkzeug gegen die alles verschlingenden Flammen. Blacky, Luke Morgan und Matt Davies unterstützten ihn, die anderen eilten mit Ferris Tucker und Stenmark in die Laderäume hinunter, wo der schlimmste Zustand herrschte.

      „Was habt ihr geladen?“ schrie Stenmark hustend.

      „Eichenholz!“ brüllte Hakulinen. „Der Teufel soll das Zeug holen!“

      „Allmächtiger“, sagte Ferris, als Stenmark ihm dies übersetzte. „Da kommt wirklich alles zu spät. Die Galeone ist verloren.“

      Trotzdem kämpfte er mit seinen Kameraden an der Seite der Finnen weiter, und auch Carberry und die anderen auf dem Oberdeck gaben nicht auf. Sie banden sich nasse Tücher vor die Münder, um atmen zu können, husteten, fluchten und hievten in rasendem Tempo pützweise das Seewasser, das sie sich auch selbst über die Köpfe und über die Körper schütteten, um in der Hitze aushalten zu können.

      Hasard und Ben Brighton standen auf dem Achterdeck der „Isabella“ wie auf Stützen, denn auch sie erkannten, daß der Kampf gegen das Feuer bereits verloren war.

      „Herrgott“, sagte Ben. „Das geht übel aus.“

      Hasard nickte. „Ja, aber noch kann ich die Löschcrew nicht zurückrufen. Ich tue es erst, wenn auch die Finnen aufgeben. Im übrigen müssen Ed und Ferris selbst entscheiden, wann sie zum Rückzug blasen.“

      Ben gab ihm recht, doch wie es aussah, war dieses brennende Schiff hoffnungslos verloren. Vom Vorschiff bis zur Kuhl hatte sich die finnische Galeone in eine einzige Fackel verwandelt. Die Flammen schlugen immer höher und fanden in den Masten und Rahen reichlich Nahrung. Es knackte und knisterte, und die Rauchwolke, die schwarz und fett aufstieg, wurde immer dichter.

      Es begann zu regnen, doch die wenigen Tropfen, die in das Feuer fielen, wirkten eher wie ein Hohn. Nichts vermochte den Brand zu löschen, jede Hoffnung war sinnlos.

      Matti Hakulinen stand inmitten der brennenden Stapel Eichenholzplanken und versuchte nach wie vor, das Feuer einzudämmen. Doch eine Bö pfiff über das Schiff und ließ die Flammen noch höher auflodern. Er sah auf und stellte voll Entsetzen fest, daß das Feuer ihn umzingelt hatte.

      „Kapitän!“ schrie Alavus. „Wir sind alle des Todes, wenn wir den verfluchten Kahn nicht verlassen!“

      „Rette sich, wer kann!“ brüllte Kuhmo.

      Hakulinen СКАЧАТЬ