Seewölfe Paket 17. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 17

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397754

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СКАЧАТЬ daß gerade solche Stücke bei den Händlern und Aufkäufern besonders begehrt waren und einen dementsprechenden Preis brachten.

      Noch immer blickte er wie gebannt auf den Stein und drehte und wendete ihn, um ihn von allen Seiten zu begutachten. Dabei war Strakuweit der See zugewandt, so daß er die drei Soldaten, die bereits ziemlich nahe an ihn herangelangt waren, nicht sah.

      Erst das metallische Knacken der Musketenhähne riß ihn in die Wirklichkeit zurück.

      Fritz Strakuweit erschrak fürchterlich. Er zuckte zusammen, als habe ihn ein Blitz getroffen. Sein Gesicht wirkte plötzlich verzerrt, als er – immer noch den Stein in der Hand haltend – die drei Soldaten erblickte, die ihre Musketenläufe drohend auf ihn gerichtet hatten. Die Augen des Mannes flackerten, und sein Atem ging rascher als sonst. Er wirkte in diesem Augenblick wie ein gejagtes Tier, das in die Falle seiner Häscher getappt ist.

      Strakuweit begriff augenblicklich, daß seine Lage so gut wie aussichtslos war. Man hatte ihn umzingelt, so daß ihm von vornherein jeglicher Fluchtweg abgeschnitten war. Innerlich verfluchte er sich, weil er nicht wachsam genug gewesen war.

      Er hatte sich zu sehr durch den fast faustgroßen Bernstein ablenken lassen, sonst hätte er die Soldaten zumindest früher bemerkt. Jetzt aber saß er in der Patsche, und zwar ganz gewaltig. Er konnte sich in allen Farben ausmalen, was ihm blühte: Man würde ihn in Fischhausen, das an der Nordbucht des Frischen Haffs lag, zum Tode verurteilen und an einen der Galgen hängen, die man zur Abschreckung an der Küste aufgestellt hatte.

      Strakuweit stand wie angewurzelt und blickte in die grinsenden Gesichter der drei Soldaten. In ihren Zügen lagen Spott, Hohn und Triumph, dennoch entging ihm nicht, daß ihre Blicke begehrlich auf den Sack gerichtet waren.

      „Her mit dem Zeug!“ befahl der hagere Bursche mit dem Raubvogelgesicht in hartem Deutsch.

      Strakuweit reagierte mit Zorn und Trotz. Er riß den schweren Jutesack von der Schulter und warf ihn dem Polen vor die Füße.

      „Nehmt die Steine!“ rief er mit zornbebender Stimme. „Euer sattgefressener König wird sich freuen, wenn er dadurch noch ein bißchen reicher wird!“

      Der Hagere grinste unverschämt.

      „Bei ihm ist das Zeug jedenfalls besser aufgehoben als bei Lumpenkerlen wie dir! Wie heißt es so schön? Man soll Perlen nicht vor die Säue werfen!“ Er lachte brüllend, und seine Kumpane stimmten in das Gelächter ein.

      Aus Strakuweits Augen leuchtete plötzlich blanker Haß.

      „Ich habe diese Steine nicht in Polen aufgesammelt, sondern in meiner eigenen Heimat!“ rief er. „Sie gehören den Menschen, die hier wohnen und darben und oft nicht wissen, wie sie ihre Frauen und Kinder ernähren sollen. Ihr aber würdet am liebsten noch den Nackten die Kleider ausziehen!“

      Die Kerle lachten erneut.

      „Hört, hört!“ rief der Hagere. „Der Kerl spuckt Töne, als wäre er selber ein König. Ich bin mal gespannt, ob er auch noch so eine große Lippe riskiert, wenn er erst in Fischhausen am Galgen zappelt. Hoffentlich zieht man ihm dort den Hals hübsch lang, damit er die Früchte seiner Arbeit auch richtig genießen kann!“

      Fritz Strakuweit sah plötzlich rot.

      „Ihr verdammten Schweinehunde!“ brüllte er. Dann senkte er den Kopf und warf sich dem Hageren entgegen. Seine Rechte umklammerte noch immer den großen Bernstein, den er jetzt als Waffe einzusetzen gedachte. Schließlich hatte er nichts mehr zu verlieren – außer seinem Leben, und das war ohnehin verwirkt.

      Die Polen ließen ihm jedoch keine Chance.

      Noch bevor er den Hageren erreichte, versetzte ihm der Soldat, der rechts von ihm gestanden hatte, einen brutalen Kolbenstoß in den Nakken.

      Er brach mit einem Aufstöhnen zusammen und fiel bäuchlings auf den nassen und glitschigen Seetang. Vor seinen Augen begann sich ein Rad aus feurigen Sternen zu drehen, unter seiner Schädeldecke klopfte und hämmerte es, als würde man ihn mit Schmiedehämmern bearbeiten. Doch er wurde nicht besinnungslos, sondern blieb wie gelähmt auf dem Gemisch von Tang und Sand liegen.

      Die Stimmen der Polen drangen wie aus weiter Ferne an Strakuweits Ohren. Die Kerle unterhielten sich in ihrer Muttersprache, doch der niedergeschlagene Deutsche konnte sie verstehen. Trotz seiner Benommenheit registrierte er jedes Wort.

      „Der hält uns tatsächlich für so blöd und glaubt, daß wir die Steine abliefern“, hörte er den Hageren sagen.

      „Soll er doch glauben, was er will“, entgegnete ein anderer. „Ich für meinen Teil denke nicht daran, das Zeug der Krone in den Rachen zu stopfen. Fetten Gänsen soll man schließlich nicht die Ärsche schmieren!“ Er lachte meckernd.

      „Der Meinung bin ich auch“, ließ sich der dritte im Bunde vernehmen. „Am besten, wir teilen das Zeug und pusten dem Kerl eine Kugel zwischen die Rippen. So haben wir wenigstens etwas davon. Wenn sie ihn in Fischhausen aufhängen, nutzt uns das wenig.“

      „Wir sind uns also nach wie vor einig“, sagte der Hagere. „Auf was warten wir dann noch? Los, laßt uns die hübschen Steinchen brüderlich teilen, danach servieren wir den Lumpenkerl ab. Wir sind hier allein auf weiter Flur, es gibt keine Zeugen, und niemand kann uns was anhaben.“

      Fritz Strakuweit krampfte die Fäuste zusammen. So langsam fühlte er, wie seine Bewegungsfähigkeit in ihn zurückkehrte. Sein Nacken schmerzte nach wie vor, aber das dumpfe Hämmern im Kopf hatte merklich nachgelassen.

      Diese verdammten Schweinehunde! dachte er. Die hatten von Anfang an vor, sich selbst zu bereichern!

      Eine ohnmächtige Wut strömte durch seinen Körper. Was konnte er tun? Die Kerle waren zu dritt und außerdem schwer bewaffnet. Er aber lag mit heftigen Schmerzen am Boden, fast so wehrlos wie ein neugeborenes Kind. Daß er nun doch nicht am Galgen enden sollte, war nur ein schwacher Trost für ihn, wenn er dafür eine Musketenkugel in Kauf nehmen sollte. Das Sterben bereitete weder auf die eine noch auf die andere Weise Spaß.

      Hinter Strakuweits Stirn jagten sich die Gedanken. Er mußte auf jeden Fall versuchen, sein Leben zu retten, auch wenn seine Chancen sehr gering waren. Er wollte nicht einfach hilflos von den Halunken abgeschossen werden. Vielleicht gelang es ihm, sich wenigstens einen dieser Kerle zu schnappen und ihm die Muskete zu entreißen, während sich die anderen damit beschäftigten, den Sack voller Bernsteine unter sich aufzuteilen.

      Ja, er mußte es versuchen, und zwar sofort.

      Vorsichtig öffnete er die Augen eine Spaltbreite, um die Lage zu peilen.

      Einer der Polen stand nur wenige Schritte von ihm entfernt. Es war derjenige, der ihn niedergeschlagen hatte. Die beiden anderen, darunter der Hagere, stützten sich, auf ihre Musketen und schickten sich gerade an, den Sack auszuleeren.

      Jetzt oder nie! sagte sich Fritz Strakuweit und warf sich trotz der aussichtslosen Lage und der stechenden Nackenschmerzen blitzschnell herum. Es gelang ihm, aufzuspringen. Dann warf er sich mit dem Mut der Verzweiflung auf den Soldaten, der ihm am nächsten stand.

      Dieser bemerkte den überraschenden Angriff des Deutschen verhältnismäßig früh und versuchte, seine Muskete herumzureißen und abzufeuern. Doch Strakuweits Hände hatten die Waffe bereits gepackt.

      Während ein erbittertes „Tauziehen“ begann, wirbelten die beiden anderen Soldaten СКАЧАТЬ