Seewölfe - Piraten der Weltmeere 143. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 143

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394678

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СКАЧАТЬ hackten die Männer auf das splitternde Holz ein. Der Fockmast war ihr Feind geworden, er führte ihren Untergang herbei. Je rascher sie sich seiner entledigten, desto größer wurde die Chance, das Unglück weiter hinauszuzögern.

      Wie lange dauerte es aber noch, bis der Sturm sie endgültig vernichtete? Keiner dachte darüber nach, keiner äußerte die gräßliche Ahnung, die sie alle gepackt hatte.

      Der Fockmast lag frei. Er löste sich von Bord der Galeone, rutschte ganz in die aufgewühlte See und war wenig später samt seiner Rahen und seinem übrigen Beiwerk in den Fluten untergetaucht.

      Die Galeone richtete sich wieder ein wenig auf. Ein erlöster Ausdruck stand auf den Gesichtern der Männer zu lesen – jedoch nur für kurze Zeit.

      Es war noch nicht vorbei. Das Inferno stand ihnen noch bevor. Fast zielstrebig jagte die „Sao Sirio“ auf ihr Verhängnis zu. Sie schien die Nähe der gefährlichen Unterwasserfelsen zu suchen, und doch, es war ein furchtbarer Zufall, daß das Schiff ausgerechnet in Richtung des Riffs gedrückt wurde.

      Von der Existenz des Riffs erfuhren die Portugiesen erst, als sich das Schicksal nicht mehr abwenden ließ. Giganten und Dämonen der Tiefsee schienen jäh mit riesigen Hämmern auf den Kriegssegler einzuschlagen, so hörte es sich an. Da war ein Dröhnen und Krachen, das alles andere übertönte, und ein gewaltiger Ruck lief durch das ganze Schiff. Monforte spürte, wie seine Galeone hochgehoben wurde, und er wußte sofort, was das zu bedeuten hatte.

      Dann schrie es auch der erste Offizier: „Wir laufen auf!“

      Niemand konnte sich auf den Beinen halten. Alle fielen, als die „Sao Sirio“ ihren Rumpf auf das schartige Riff setzte, die Felsen die Planken wie lächerliches Weichholz knackten und Wasser rauschend durch die Lecks eindrang.

      Das Schiff krängte mehr und mehr. Alvaro Monforte sah Männer über das Deck schießen und hörte sie brüllen, als sie im Strudel der Fluten übers Schanzkleid glitten und in der See verschwanden. Er klammerte sich an einem Manntau fest, schloß die Augen in ohnmächtigem Entsetzen und flüsterte: „Ave Maria, heilige Mutter Gottes, barmherzige Jungfrau Maria, steh uns bei.“

      Urmächte richteten sich zu allen Seiten der Galeone auf, Klauen der Finsternis schienen sich nach den Männern auszustrecken. Die „Sao Sirio“ brach auf dem, Riff auseinander, neue Schläge trafen sie. Seeleute, Soldaten und Offiziere wurden wild durcheinandergewirbelt.

      „Die Beiboote abfieren!“ rief der Kapitän noch. Aber er selbst war sich im klaren darüber, wie unsinnig diese Order war. Auch die Boote zerschellten. Alles ging im Brüllen und Tosen des Sturmes unter.

      Die Männer bekreuzigten sich und bekannten ihre Sünden, flehten um Gnade und Erbarmen. Einige sprangen freiwillig ins Wasser, denn die „Sao Sirio“ war jetzt eine tödliche Falle, die jeden Augenblick alle noch Lebenden unter ihren Trümmern begraben konnte.

      Monforte stieß sich den Hinterkopf an einem über Deck trudelnden Balken des zerfetzten Schanzkleides. Es dröhnte in seinem Schädel, fast schwanden ihm die Sinne. Er wußte nicht mehr, wo der erste Offizier war, wo die anderen Offiziere, wer noch lebte, wen es erwischt hatte – er sah nur eine düstere, wogende Masse aus Leibern vor sich. Er hörte das Geschrei und das Heulen aller Dämonen der Hölle, das Orgeln von Feuerstürmen. Und er glaubte, gleichzeitig bronzene Glocken tönen zu hören und die Apokalyptischen Reiter herangaloppieren zu sehen.

      Alles brach in sich zusammen, alles versank in erlösender Finsternis.

      Alvaro Monforte befand sich auf einer schwarzen Rutschbahn geradewegs in den Höllenschlund. Ein letzter Gedanke gab ihm ein, daß dieses Abtreten von der Weltbühne doch letztlich genauso war, wie er es sich in seinen finstersten Träumen immer vorgestellt hatte.

      Monforte tauchte in das Fegefeuer ein, aber es war erstaunlicherweise nicht heiß, sondern kalt, ernüchternd. Er drehte sich um die Körperachse und arbeitete verzweifelt mit Händen und Füßen wie ein in den Fluß geworfener Hund. Etwas schnürte seine Kehle zu, etwas drückte heftig auf seine Brust, aber er hatte dann doch das Gefühl, Auftrieb zu haben und nach oben zu schießen.

      Konturen glitten an ihm vorbei, er sah wieder, gewahrte Düsteres, Undefinierbares – Felsen? Wrackteile? Menschen?

      Er geriet endlich mit dem Kopf über Wasser, schnappte japsend nach Luft und griff instinktiv nach dem ersten Gegenstand, der ihm zwischen die Finger geriet. Es war ein Stück Schiffsbalken, ein letztes trauriges Andenken der „Sao Sirio“. Monforte erschien der Balken in diesem Augenblick wie ein Geschenk des Himmels. Er klammerte sich daran fest, bewegte die Beine und trieb durch die Sturmsee.

      Wohin? Er wußte es nicht.

      Ein Kopf tauchte neben ihm aus dem Wasser auf. Monforte erkannte seinen ersten Offizier und streckte eine Hand nach ihm aus. Er packte den Haarschopf des Mannes und zerrte ihn zu sich heran. Mit letzter Kraft hielt sich auch der Erste an dem Schiffsbalken fest.

      Zwischen Wogenhängen und brüllenden Schlünden schossen sie dahin und stammelten ihre Gebete.

      „Es ist aus, Capitán!“ stieß der erste Offizier aus.

      „Nein, Reto!“ Zum erstenmal nannte der Kapitän seinen Untergebenen bei dessen Vornamen. „Wir schaffen es! Wir schwimmen – bis zum Ufer!“

      „Si, Senor.“

      „Es kann nicht mehr weit sein.“

      „Si, Senor. Ich glaube aber, die Entfernung ist immer noch groß genug!“ schrie Reto, der Erste, verzweifelt. „Wir saufen trotzdem ab.“

      „Sind Sie wahnsinnig?“

      „Ich sage nur, wie es ist!“

      „Reißen Sie sich zusammen!“

      „Jawohl, Kapitän“, würgte Reto hervor. „Ersaufen wir zusammen.“

      „Land!“ schrie Monforte plötzlich. „Ich sehe es – das Land! Die Küste!“

      „Strand“, stammelte Reto.

      „Nein, es sind Felsen. Wir müssen aufpassen, daß wir nicht darauf zerschmettert werden.“

      Alvaro Monforte blickte über die Schulter zurück und sah zu seinem Entsetzen einen riesigen Brecher, der grollend und gischtend auf sie zurollte. Zweifellos würde er sie hochheben und bis zu den Klippfelsen befördern – wenn er sie nicht schon auf halbem Weg ertränkte.

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