Der Trick mit der Konventionalstrafe: 320 PS - JIM 104. Glenn Stirling
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Название: Der Trick mit der Konventionalstrafe: 320 PS - JIM 104

Автор: Glenn Stirling

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783745214864

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СКАЧАТЬ zufällig auf den Kolben seines an der Hüfte baumelnden Dienstrevolvers. Das war auch so eine typische Art, Macht zu zeigen.

      „Halt an“, sagte Jim, „die beiden Stinker wittern Beute, aber da haben sie Pech. Ich habe gesehen, dass du nicht einmal zu schnell gefahren bist.“

      „Bin ich ja auch gar nicht“, meinte Chris verdrossen und stoppte ab.

      Die Polizisten sahen das anders. Der sie angehalten hatte, ein Bursche mit dunklem Haar, braungebranntem Gesicht und einer dunklen Sonnenbrille vor den Augen, bellte zu Chris empor:

      „Wenn du den großen Preis von Indianapolis gewinnen wolltest, ist das ganz einfach die falsche Strecke. Die Papiere!“

      „Aussteigen, alle beide!“, rief der andere.

      „Wollt ihr uns etwa eine Geschwindigkeitsüberschreitung verkaufen?“, erkundigte sich Chris, ohne die geringsten Anstalten zum Aussteigen zu machen. Er reichte nur die Fahrlizenz und die Zulassungen hinaus.

      „Und ob!“, sagte der mit der Sonnenbrille.

      Chris blickte den anderen ungläubig an. Der hatte immer noch die Hand am Revolver und schaute grimmig drein. Wie eine gereizte Bulldogge. Er war dick, und der Bauch quoll ihm über den Gürtel. An der linken Wange hatte er eine Narbe, die sich vom Mund bis zum Ohr hinzog. Der Haaransatz war blond, soweit man das unter der tiefsitzenden Mütze erkennen konnte. Er blickte finster.

      „Pech gehabt, Mister. In diesem feinen Auto aus Old Germany gibt es etwas, das genau aufschreibt, wie schnell man gefahren ist“, meinte Chris grinsend. Er nahm die Fahrtenscheibe aus dem Schreiber und reichte sie aus dem Fenster. „Na, dann sucht mal schön nach der zu hohen Geschwindigkeit.“

      „Ich hatte aussteigen gesagt!“, bellte der Dicke. Dabei klatschte er mit der flachen Hand auf seinen Revolverkolben. Das war ziemlich unmissverständlich.

      Jim stieg aus, Chris nun auch, weil solche gereizten Bullen mitunter schnell die Nerven verloren.

      Dann sahen sie sich zu zweit die Scheibe an. Natürlich kannten sie das, aber in Kanada hatte das so gut wie kein Truck, außer einige von großen Speditionen, und da war es zur Kontrolle der eigenen Fahrer drin.

      Jim war neben die beiden getreten. „Das mit der zu hohen Geschwindigkeit müsst ihr euch abschminken“, meinte er belustigt.

      Aber das war ihnen vorher schon klar gewesen. Weil dieser Versuchsballon geplatzt war, kamen sie auf eine neue Idee. „Die Ladepapiere!“, bellte der mit der Sonnenbrille.

      Chris gab sie ihm.

      „Aha, und wo ist die Genehmigung, eine Fracht innerhalb von Kanada zu fahren?“, fragte die Sonnenbrille.

      „Auch damit können wir dienen“, meinte Chris. „Es klappt heute bei euch einfach nicht, was? Ist nicht euer Tag, wie?“

      Jim passte nicht, wie Chris mit denen redete. Das musste sie in Wut bringen. Doch sie taten beide, als könnte sie nichts aufregen. Jim merkte aber, dass sie innerlich nicht so friedlich waren, Die kochten schon und suchten krampfhaft in den Papieren nach einer Möglichkeit zum Abkassieren. Dass es ihnen in Wirklichkeit gar nicht ums Kassieren ging, konnte Jim ja noch nicht ahnen.

      Dann schienen sie doch etwas in der Sondergenehmigung für Transporte für kanadische Frachten innerhalb Kanadas gefunden zu haben. „Hier fehlt der Stempel und die Unterschrift des Provinzgouverneurs!“, erklärte der Dicke, und die Sonnenbrille nickte beipflichtend.

      Jim schüttelte den Kopf. „Mit Trick siebzehn ist bei uns nichts drin. Die Papiere sind voll okay. Seit wann muss der Provinzgouverneur abzeichnen, wo doch die Erlaubnis überhaupt von seinem Amt ausgestellt worden ist?“

      „Wollen Sie uns über die Vorschriften belehren?“, fauchte der Dicke.

      „Und hat mal einer behauptet, dass die Dicken gemütliche Leute sind“, frotzelte Chris.

      Das hätte er wohl besser nicht gesagt. Der Dicke bekam einen Tomatenkopf, stierte Chris wütend an und knurrte böse: „Wollen Sie uns beleidigen, Mann?“

      Jim begriff, wo die Fahrt hinging. „Ach, was, das hat der doch nur so gesagt.“

      Das brachte den Dicken in Schwung. „Nur so gesagt? Ihr wollt hier neue Methoden einführen, was? Den hiesigen Transporteuren die Arbeit wegnehmen und dann noch den Mund aufreißen? Ohne Stempel und Unterschrift läuft nichts. Der Truck bleibt hier stehen, bis ihr alles habt, was notwendig ist!“

      „Moment mal, das ist ja wohl nicht Ihr Ernst“, sagte Jim ruhig. „Wir haben eine Erlaubnis, und wenn da eine Unterschrift hinzukommen soll, werden wir die besorgen. Aber hier festgehalten zu werden …“

      „Merkst du nicht. Jim“, wandte Chris ein, „dass wir für die Karnickel spielen sollen? Die wollen für heute ihr Erfolgserlebnis.“

      Ohne auf Chris zu hören, fuhr Jim fort: „Wenn wir wegen Ihnen den Termin nicht einhalten können, bekommen Sie Ärger, nicht wir. Das mit der Unterschrift stimmt doch gar nicht! Sie wollen uns wohl für dumm verkaufen!“

      Der Dicke schnappte nach Luft, aber es war die Sonnenbrille, die antwortete: „Also gut, ich verstehe. Wir tun das nur absichtlich, wir tun es auch, ohne ein Recht dazu zu haben. Das wollten Sie uns doch sagen, Mann, wie? In Ordnung, gedroht haben Sie uns auch. Sie möchten uns nötigen, Mister! Und Sie behaupten, wir täten Unrechtes.“

      „Jim, der spinnt!“, meinte Chris.

      „Sei still!“, hauchte Jim, aber es war zu spät.

      „Beleidigung. Ganz klar, das reicht für heute!“, erklärte die Sonnenbrille. Er steckte die Papiere und die Fahrlizenz von Chris ein. „Ihr fahrt voraus, wir folgen. Die Polizeistation befindet sich mitten im Ort. Dort haltet ihr an. Ich übergebe die Sache dem District Commissioner. Fred, steig ein!“

      Da half kein Reden mehr, und Jim verzichtete auch darauf, Chris irgendwelche Vorhaltungen zu machen.

      Als sie dann fuhren, sagte Chris: „Die wollten uns so und so lahmlegen, weiß der Teufel warum. Die haben alles darauf angelegt. Wir hätten sagen können, was wir wollten. Soll ich mal ganz scharf bremsen? Sie sind direkt hinter uns.“

      „Lass das, damit wird es erst richtig schlimm.“

      Kurz darauf, sie waren schon im Ort, schoss von links ein junger Bursche mit einer Choppermaschine quer über die Straße.

      Chris musste voll die Pulle wegnehmen und aufs Pedal steigen. Haarscharf fauchte das Motorrad vorbei, dann … ein Knall, und der Streifenwagen hing auf ganzer Schnauzenbreite hinten drin.

      Eine Dampfwolke quoll auf, ein paar Scherben bröckelten klirrend, und ein Chromzierring tanzte eine ganze Weile auf der Straße, ehe er endlich liegenblieb.

      Jim und Chris sprangen aus dem Fahrerhaus, wollten nach hinten, aber da waren Schweinchen Dick und Sonnenbrille schon aus ihrem zerknautschten Schlitten heraus, und Schweinchen Dick kreischte mit überschnappender Stimme: „Das war Absicht! Das kommt euch teuer zu stehen.“

      Jim mahnte Chris zur Beherrschung. Das nutzte nur wenig. Auch die sieben Zeugen, die das alles gesehen hatten und wahrheitsgemäß von dem Motorradfahrer berichteten, nutzten nichts. Dicky und Sonnenbrille hatten sich auf was ganz Verrücktes СКАЧАТЬ