Perry Rhodan - Die Chronik Band 1. Michael Nagula
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Название: Perry Rhodan - Die Chronik Band 1

Автор: Michael Nagula

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9783854453550

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СКАЧАТЬ der Lernprozess seine Früchte.

      Man kann das PERRY RHODAN-Team vielleicht mit einer Fußballmannschaft vergleichen – in der obersten Klasse natürlich! – und die Aufgabe des Lektors mit der eines Trainers. Der Trainer hat darauf zu achten, dass nicht nur ein paar Stars ihre Dribbelkünste zeigen, sondern dass die ganze Mannschaft erfolgversprechend spielt und ihre Punkte macht, um in der Meisterschaft ganz oben mitzumischen.

      (aus: S.F.-PERRY RHODAN-Magazin Nr. 2, Februar 1980)

      Der Zeichner der Serie

      Mit K. H. Scheer, Clark Darlton, Kurt Mahr und W. W. Shols war im Frühjahr 1961 das Autorenteam für PERRY RHODAN komplett. Was noch fehlte, war ein Titelbildkünstler. Hier kam eigentlich nur ein Kandidat in Frage, nämlich Johnny Bruck. Der frühere Tier- und Naturzeichner verfügte über die Mischung aus Phantasie und Realismus, um den vielfältigen Motiven gerecht zu werden, die sich aus der Serie ergeben würden. Und außerdem war Bruck schnell – eine bittere Notwendigkeit in Zeiten, in denen ein Zeichner für fünf Innenillustrationen gerade einmal fünfzehn Mark erhielt …

      Kurzbiografie: Johnny Bruck

      Johannes Herbert Bruck wurde am 22. März 1921 in Halle/Saale geboren und verstarb am 6. Oktober 1995 an den Folgen eines Unfalls mit seinem Motorroller. Die ersten sechs Lebensjahre hatte er in Großbritannien verbracht, und mit sieben fertigte er bereits erste Tierzeichnungen an. Als Vierzehnjähriger riss er von zu Hause aus, weil er in die Südsee fahren wollte, wurde jedoch nach zwei Tagen entdeckt und wieder zurückgeschickt. Von 1936 bis 1938 machte er eine Lehre als Photolithograph und meldete sich zur Kriegsmarine. Nachdem sein Schiff versenkt worden war, lernte er im Lazarett den österreichischen Maler Hans Liska kennen, der als Werbegraphiker arbeitete und später jahrelang für Daimler-Benz tätig sein sollte. Bruck wurde zu einem Bewährungsbataillon nach Russland geschickt und wegen Überziehens seines Heimaturlaubs um zehn Stunden zum Tode verurteilt. Nur die deutsche Kapitulation bewahrte ihn vor einem Erschießungskommando der Nazis. Der deutsche Seeoffizier und Schriftsteller Felix Graf Luckner erwirkte seine vorzeitige Entlassung aus der britischen Kriegsgefangenschaft. Bruck ging nach Hamburg, wo er seine erste Ehefrau kennen lernte. Im Herbst 1945 zogen sie nach Goslar in den Harz, und die Kinder Gerd und Verena wurden geboren. Bruck arbeitete nun als Journalist und Illustrator unter anderem für DIE WELT und die HANNOVERSCHE PRESSE. Ab 1957 entstanden erste Titelbilder für den Uta Verlag, der Heftserien wie BILLY JENKINS und TOM PROX herausbrachte und 1960 von Erich Pabel übernommen wurde. Im Auftrag von Pabel und Heyne entstanden zahlreiche Titelbilder für Kriminalromane, Abenteuergeschichten und Kriegsbücher, aber auch Illustrationen für Jagdzeitschriften. Ihre Zahl ging bereits 1959, als er von Goslar nach München verzog, dem Sitz des Moewig Verlages, weit in die Hunderte, und allein für die PERRY RHODAN-Heftserie fertigte er bis Band 1799, »Der Kreis schließt sich«, alle Titelbilder an. Hinzu kamen mehr als tausend weitere für ATLAN, die PLANETENROMANE und andere SF-Reihen des Verlages. Seine kollagenartigen Bilder enthalten häufig Zitate, wobei er sich gelegentlich bei Surrealisten bediente. Gelegentlich signierte er mit Willis, J. Plasterer, Jo Shot und Johnny Crash. Als passionierter Jäger malte er am liebsten Tiere, und seine Gemälde aus dem Waidwerk erzielen unter Liebhabern immer noch steigende Preise.

      Interview: Ganz privat mit Johnny Bruck – Ein Interview von Hans Gamber und Wolfgang J. Fuchs

      Hatten Sie schon immer künstlerische Ambitionen?

      Ich bin, abgesehen von einigen Semestern Aktzeichnen, die mir das nötige anatomische Rüstzeug gaben, absoluter Autodidakt. Dass ich ein Künstler sei, behaupten nur die anderen. Erblich belastet, beschmierte ich schon als Baby alles Erreichbare. Ich bin 1921 geboren, wuchs bis zum siebten Jahr in England auf und kam dann nach Hamburg. Hier fing das bewusste Zeichnen an. Gelegentlich schwänzte ich sogar die Schule, um Tiere im Hagenbecker Zoo zu zeichnen. Mit acht Jahren brauchte ich schon nicht mehr darunterzuschreiben, was es darstellen sollte.

      Kam Ihnen da schon der Gedanke, einmal in Ihrer jetzigen Richtung tätig zu sein?

      Nein, ich las damals zwar schon mit Begeisterung ROLF TORRING, JÖRN FARROW, BILLY JENKINS und andere, hatte aber noch keine Ahnung, dass ich diese Serien später alle selbst mitgestalten würde. Der Grundstein wurde eigentlich erst in meiner recht nassen Marinezeit gelegt, als ich den bekannten Kriegszeichner Hans Liska kennen und bewundern lernte. Neben später hinzukommenden Größen wie Rockwell, Blainsdell, Emsch und anderen wurde er zum Kaffeesatz für mein damals noch aquarellistisches Schaffen. Leider wurden alle meine Frühwerke durch Ausbomben vernichtet.

      Wie war Ihr journalistischer Werdegang?

      1938 fing ich bei der WELT an, die damals noch als englische Lizenzausgabe unter Pferdmenges lief. Neben dem Schreiben kam es mir sehr gelegen, mit Vergnügen politische Karikaturen zu zeichnen. Meine damals schon zeichnerisch große Vertrautheit mit der Tierwelt kam mir dabei sehr zustatten. Von Hamburg ging’s mit zunehmend südlichem Trend nach Goslar, von wo aus ich zusätzlich für hannoversche, Braunschweiger und andere Blätter tätig wurde. Schon damals kam mir mein Faible für Collagen zugute. Einem Pressefotografen schwindelte ich den auf seinem Bild fehlenden Adenauer plus Heinemann ins Bild. Das brachte mir eine Buddel Whisky ein, dem ich seither treu blieb.

      Sind eigentlich die Collagen, die Sie seit einiger Zeit machen, einfacher oder schwieriger als normale Bilder?

      Fast eine Kardinalfrage, weil sie mir oft gestellt wird. Sie machen wesentlich mehr Arbeit, weil ja im Endeffekt alles zusammenpassen muss. Erstens muss ich mir alles für teures Geld – zumeist im Ausland – beschaffen, da ich Kalendergrößen brauche und bei uns stereotype Alpenpanoramen mit Blümchenwiesen dominieren, obwohl es in der Türkei oder in Island skurrile Felsformationen gibt, die jedem Fremdplaneten zur Ehre gereichen würden.

      Wie stehen Sie zu PERRY RHODAN und seinen Autoren?

      Nachdem ich 1961 zusammen mit meiner Frau und einem Nachbarn zum ersten Mal ein unbekanntes Flugobjekt am Himmel sah – es wurde weltweit darüber berichtet –, hat mein Verhältnis zu außerirdischen und sonstigen damit verbundenen Träumen nahezu Vollkommenheit erlangt, obwohl ich bis heute UFOs noch sehr skeptisch gegenüberstehe. Jedenfalls bewundere ich abstrichlos unsere Autoren, weil sie es fertigbrachten, der Person Perry Rhodan weltweit echte Glaubwürdigkeit plus scheinbarer Unsterblichkeit einzuhauchen, ohne gleich einen Persönlichkeitskult mit ihm zu betreiben. Zu den Autoren selbst habe ich ausgesprochen gute Beziehungen. Hier herrscht gegenseitiger Respekt ohne unnötige Kritikasterei. Sie sagen mir nicht, was ich pinseln muss, und ich sage ihnen nicht, wie sie zu schreiben haben.

       (aus: S.F.-PERRY RHODAN-Magazin Nr. 1, Januar 1980)

      Der Startschuss fällt

      Am 8. September 1961 war es schließlich so weit: »Unternehmen Stardust« wurde in einer Auflage von 35.000 Exemplaren ausgeliefert. Nach einigen Wochen stellte sich heraus, dass es keine Remittenden gab, der Roman also ausverkauft war. Geschäftsführer Rolf Heyne gab sofort Anweisung, die ersten beiden Hefte nachzudrucken und das Honorar Scheers und Darltons um fünfzig Mark zu erhöhen.

      Scheer war bereits vor dem Verkaufsstart klar geworden, dass die Koordination des Projekts sich verzwickter gestalten würde als erwartet. Die Entfernung zwischen dem hessischen Friedrichsdorf und Irschenberg in Oberbayern machte eine ständige Verbindung zwischen ihm und Darlton unmöglich. Und bereits bei den allerersten Romanen war es zu einem fatalen Ausrutscher gekommen – so meinte jedenfalls Scheer.

      Im vierten Roman, der unter dem Titel »Götterdämmerung« erscheinen sollte, ließ Darlton im Vorgriff auf das Mutantenkorps vier übersinnlich begabte Menschen auftreten, darunter den Hellseher Ernst Ellert, der seinen Geist aus dem Körper lösen und in die Zukunft vordringen kann. Eine faszinierende Figur, aber konsequent angewandt musste sie die Serienstruktur gefährden. Wenn Perry Rhodan durch die Fähigkeiten СКАЧАТЬ