Die ultimative QNAP NAS Bibel - Das Praxisbuch - mit vielen Insider Tipps und Tricks - komplett in Farbe. Wolfram Gieseke
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СКАЧАТЬ Ausfall zweier Festplatten gehen keine Daten verloren) müssen es zwei zusätzliche Einschübe sein.

      Bei Modellen mit einem Einschub ist deshalb auch keine Redundanz möglich. Bei Modellen mit zwei Einschüben kann eine Festplatte die Redundanz sichern, dadurch halbiert sich allerdings der nutzbare Speicherplatz. Wenn Sie großen Wert auf Redundanz legen, empfiehlt sich deshalb ein Modell mit vier Einschüben oder mehr. Dann können Sie eine oder auch zwei Festplatten als redundant auslegen und verlieren zumindest relativ gesehen weniger vom nutzbaren Gesamtspeicher. Der Abschnitt „1.2 Der perfekte Speichermodus für Ihre Zwecke“ in diesem Kapitel geht ausführlicher auf Redundanz und die verschiedenen Varianten ein.

      Prozessor und Arbeitsspeicher

      Die Leistungsfähigkeit eines NAS im Alltag wird primär vom verbauten Prozessor und dem Arbeitsspeicher bestimmt. Einfache Modelle verwenden ARM-Prozessoren mit niedriger Taktzahl. Diese sind preisgünstig und energieeffizient, stoßen aber an ihre Grenzen, wenn sie zu viele Aufgaben gleichzeitig erledigen sollen. Modelle für höhere Ansprüche haben deshalb höher getaktete Quad-Core-Prozessoren von ARM oder Intel eingebaut, die nicht so schnell ins Schwitzen kommen, dafür aber auch mehr Energie verbrauchen und besser gekühlt werden müssen (Lüftergeräusche).

      Beim Arbeitsspeicher verhält es sich ähnlich. Einfache Modelle kommen mit 512 MByte Speicher aus. Bei mehreren Benutzern und parallelen Zugriffen ist der aber schnell voll. Soll das NAS Zusatzdienste ausführen und mehrere Anwender ggf. auch gleichzeitig bedienen, sollte man eher zu einem Modell mit 2 GByte Arbeitsspeicher greifen. Außerdem gibt es Modelle, die sich bei Bedarf mit zusätzlichem Arbeitsspeicher aufrüsten lassen.

      Zusatzdienste und Virtualisierung

      NAS können viel mehr, als nur Datenspeicher zur Verfügung zu stellen. Auf QNAP-­Geräten lässt sich eine Vielzahl von Zusatzpaketen installieren, die weitere Dienste wie Mediensammlung, Mailserver, Cloud-Dienste, Download-Helfer etc. realisieren. Wenn Sie solche Zusatzdienste nutzen möchten, sollten Sie auf einen ­leistungsfähigen Prozessor (ARM Quad-Core oder Intel Dual-Core) und ausreichend Arbeitsspeicher (2 GByte) Wert legen. Soll das NAS außerdem virtuelle Systeme ausführen, muss es unbedingt mit einem Intel-Prozessor ausgerüstet sein, da ARM-Prozessoren die erforderlichen Virtualisierungsfunktionen fehlen.

      USB-Anschlüsse

      Vorhandene USB-Anschlüsse sind selten kaufentscheidend, aber wenn man regelmäßig Speichermedien anschließen möchte, können sie wichtig sein. Beispielsweise kann man Festplatten per USB anschließen, um den Inhalt des NAS regelmäßig extern zu sichern. Dazu sollten USB-3.0-Anschlüsse vorhanden sein, sonst dauert die Sicherung ewig.

      Aber es geht auch umgekehrt: Sie können USB-Sticks oder auch Speicherkarten (via USB-Leser) an Ihr NAS anschließen und so den Inhalt des Speichermediums auf den Netzwerkspeicher kopieren. Dafür kann es sinnvoll sein, dass ein USB-Anschluss an der Vorderseite des Gehäuses leicht erreichbar ist. Manche Modelle verfügen außerdem über eine Kopiertaste am Gehäuse, mit der man den Sicherungsvorgang jederzeit bequem starten kann.

      Speicherkarten aufs NAS sichern

      Auch SD- und andere Speicherkarten lassen sich direkt auf das NAS sichern, selbst wenn dieses keinen entsprechenden Kartenleser verbaut hat. Man kann stattdessen einen externen USB-Kartenleser für wenige Euro erwerben und am USB-Anschluss des NAS verwenden. Sofern der Kartenleser sich als gewöhnliches USB-Medium verhält, kann das NAS darauf wie auf einen USB-Stick zugreifen.

      Das bedeuten die Modellbezeichnungen

      QNAP benutzt für seine NAS-Modelle Bezeichnungen, die aus verschiedenen Buchstaben, Ziffern und teilweise Symbolen wie + zusammengesetzt sind. Sie wirken auf den ersten Blick willkürlich und sehen nach dem typischen Marketingsprech der IT-Branche aus. Tatsächlich folgen sie aber einem festen Schema und erlauben auf den ersten Blick eine recht genaue Einschätzung der Leistungsfähigkeit des jeweiligen Gerätes. Nehmen wir als Beispiel das Modell TS-451+. Diese Bezeichnung setzt sich aus vier verschiedenen Komponenten zusammen: TS, 4, 51 und +. Der Reihe nach:

      Geräteklasse

      Die Bezeichnung beginnt mit zwei oder drei Buchstaben, die ein Kürzel für die Geräte­klasse sind, im Wesentlichen:

      •TS: Dieses Kürzel tragen die weitaus meisten QNAP-Modelle. Es steht für Turbo Station und erlaubt für sich allein noch keine nähere Einordnung hinsichtlich der Gehäuseform oder Leistungsfähigkeit.

      •TVS: Das zusätzliche V steht hier für Virtualisierung, also ein Modell, das besonders für den Betrieb virtueller Maschinen geeignet ist. Im Vergleich zu einem ähnlichen TS-Modell verfügt es in der Regel über mehr Arbeitsspeicher und einen leistungsfähigeren Prozessor.

      •HS: Modelle mit dem Namenskürzel HS eignen sich besonders für den Einsatz im Wohnbereich. Sie haben ein schickes Gehäuse, das auch im Wohnzimmerregal gut aussieht. Außerdem verfügen sie über einen HDMI-Ausgang und sind besonders leise. Letzteres wird allerdings durch schwächere Hardware erkauft, sodass HS-Modelle in den NAS-Kernfunktionen oft etwas weniger glänzen.

      •TBS: Dabei handelt es sich um kompakte Kleingeräte mit M.2-SSDs, HDMI-Ausgängen und einem integrierten Netzwerk-Switch. Durch die SSDs ist das NAS mobil und kann flexibel für Präsentationen, Meetings und kleine Arbeitsgruppen genutzt werden.

      •ES, TES und TDS: Solche Bezeichnungen tragen Modelle für den Unternehmens­einsatz, die besonders leistungsfähig sind und nicht nur als Datenspeicher, sondern mit leistungsfähigen Prozessoren und Arbeitsspeicher auch als Applikationsserver im professionellen Umfeld dienen können.

      •EJ, REXP, TR, TX: Diese Abkürzungen stehen nicht für NAS-Modelle, sondern für Erweiterungseinheiten, die per SAS-, USB- oder Thunderbolt-Schnittstelle angeschlossen werden und die Speicherkapazität eines NAS erhöhen können.

      Namensergänzung EC

      Einige Modelle tragen zusätzlich zur Geräteklasse die Ergänzung EC, also beispielsweise TVS-EC. In der Regel bedeutet dies, dass das Gerät die Verwendung von ECC-­Arbeitsspeicher erlaubt. Dieser verfügt über eine integrierte Fehlerkorrektur und verbessert dadurch die Datenintegrität. Allerdings ist er auch erheblich teurer als herkömmlicher Arbeitsspeicher und wird überwiegend im geschäftlichen Umfeld eingesetzt.

      Vorsicht bei EC-Modellen

      Zwei Dinge muss man beim Namenszusatz EC beachten: Er bedeutet nur, dass das Modell mit ECC-Speicher umgehen kann, nicht notwendigerweise, dass auch ECC-Speicher eingebaut ist.

      Außerdem hat QNAP einige Zeit Modelle mit dem Namenszusatz EC angeboten, bei denen das EC für Edge Cloud stand und nichts mit ECC zu tun hatte. Bei gebrauchten Geräten sollten Sie also darauf achten, dass auch tatsächlich ECC drin ist, wo EC draufsteht.

      Anzahl der Festplattenanschlüsse

      Der erste Teil der Zahl (die erste Ziffer bei einer dreistelligen Zahl oder die ersten beiden Ziffern bei einer vierstelligen) im Namen gibt an, wie viele Festplatten in das Gerät eingebaut werden können. In ein TS-228A lassen sich zwei Platten einbauen, in ein TVS-873e maximal acht Platten und in ein TS-1635AX bis zu 16 Platten.

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