Fürstenkrone 11 – Adelsroman. Viola Larsen
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Название: Fürstenkrone 11 – Adelsroman

Автор: Viola Larsen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Fürstenkrone

isbn: 9783740980252

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СКАЧАТЬ Lindemann war gar nicht entzückt, als er zum Aufbruch mahnte.

      »Aber«, sagte sie bestürzt, »es ist doch so schön. Und erst kurz nach zwölf Uhr. Alle bleiben noch. Ich finde es wunderbar.«

      »Wenn du bleiben willst«, entgegnete er frostig, »ich fühle mich nicht wohl.«

      »Natürlich gehe ich dann mit«, erklärte sie bedrückt, »sicher hast du etwas zuviel getrunken und zu viel getanzt. Übrigens hast du nicht ein einziges Mal mit der schönen Baronesse getanzt, Sandor. Das nimmt man dir sicher übel.«

      »So«, murmelte er gedehnt, »das ist mir nicht aufgefallen. Ich werde mich morgen entschuldigen. Ich möchte jetzt gehen. Die Baronesse hat ja genug Tänzer, die sich um sie bemühen.«

      Margret starrte ihn an. So kühl und verächtlich hatte sie ihn noch nie sprechen hören. Aber sie musste sich wohl oder übel seinem Wunsch fügen, denn sie war mit ihm gekommen und hatte nur ihm diesen Abend zu verdanken.

      Elga und auch ihr Bruder Albert befanden sich gerade auf dem Tanzboden, als sich Graf Tihany mit Margret von dem Baron und Fräulein Achenbach verabschiedete. Der Baron hob leicht verwundert die Augenbrauen, enthielt sich aber jeder Frage.

      »Darf ich Sie bitten, Baron, in den nächsten Tagen einmal nach Tihany zu kommen«, murmelte Graf Sandor, »ich würde mit Ihnen gern einige geschäftliche Dinge besprechen. Und Sie hätten Gelegenheit, sich Tihany genauer anzusehen.«

      »Ja gern, das lässt sich machen«, sagte der Baron höflich, aber merklich zurückhaltend.

      Graf Tihany verließ beinahe fluchtartig das Schloss. Margret konnte ihm gar nicht rasch genug folgen.

      »Was hast du, Sandor? Hat es dir gar nicht gefallen? Bitte, verzeih die Frage, ich kann mir denken, dass es dir einfach schrecklich ist, Erlau im Besitz anderer Menschen zu sehen. Ich bin sehr egois­tisch. Ich denke nur an mein eigenes Vergnügen. Ich fand es wunderbar, und ich danke dir sehr dafür.«

      »Nichts zu danken«, murmelte er und half ihr beim Einsteigen, »die Hauptsache ist, dass es dir so gut gefallen hat. Du hast entzückend ausgesehen, und das haben auch sicher alle anderen Herren festgestellt.«

      »Aber die Schönste war die Baro­nesse. Nur ihre Augen wirkten so melancholisch. Sie wird dir nicht verzeihen, dass du nicht mit ihr getanzt hast. So etwas merkt eine Frau sich.«

      Er schwieg dumpf. Sie sah oft zu ihm hin. Sein Profil kam ihr hart und unerbittlich vor. Sie spürte, dass etwas in ihm war, was sie nicht begriff und wo­ran sie keinen Anteil hatte. Das war den ganzen Abend schon so.

      Sandor brachte sie nach Hause. Er schloss ihr die Haustür auf und gab ihr die Hand. Wenn sie mehr erwartet hatte, so sah sie sich getäuscht.

      »Darf ich morgen wieder nach Tihany kommen und helfen?«, fragte sie.

      »Natürlich!«, antwortete er. Dann wünschte er ihr eine angenehme Nacht und stieg wieder in seinen Wagen.

      Sie sah ihm nach und seufzte unmerklich. Was ist nur mit ihm los, dachte sie.

      Als sie am nächsten Morgen ihren Eltern von dem Verlauf des Festes erzählte, waren auch diese etwas enttäuscht, dass Graf Tihany so früh gegangen war und dass er so verändert gewesen sei.

      »Er wird dem jungen schönen Mädchen nachtrauern, das er einige Male hier bei sich hatte«, warf Frau Lindemann hin. Worauf ihre Tochter blass wurde und sich genau danach erkundigte.

      »Warum hast du mir davon nichts erzählt?«, fragte sie vorwurfsvoll.

      »Ich dachte, diese Geschichte sei vorbei. Anscheinend ist die junge Dame wieder weg und hat nichts mehr von sich hören lassen.«

      Margret wurde nachdenklich. Da spukte also eine andere Frau in seinem Kopf herum. Und sie hatte sich eingebildet, dass sein ganzes Interesse ihr galt, dass er sie aus diesem Grund mitgenommen habe. In Wirklichkeit wollte er nur vergessen, aber es war ihm nicht gelungen.

      Diese Erkenntnis tat weh. Ich darf mir keine Illusionen machen, sagte sie sich, und meine Eltern sollten sich auch keine machen.

      Trotzdem ging sie an diesem Tag wieder ins Schloss. Vielleicht kommt er doch einmal darüber hinweg, dachte sie weiter. Ich werde ihm jedenfalls helfen, so gut ich kann.

      Er freute sich, als sie kam, aber die Trauer in seinen Augen war noch nicht gewichen. Ihr gegenüber ließ er sich nichts anmerken. Er forderte sie sogar zu einem Ritt über die Felder auf, um nach den Arbeiten zu sehen, und sie sagte mit Freuden zu.

      *

      Zwei Tage später fuhr die elegante Limousine des Barons Waldstein durch das Parktor von Tihany und hielt vor der Freitreppe. Ihr entstiegen der Baron und sein Sohn Albert. Beide betrachteten eingehend die Vorderfront des Schlosses und den davorgelagerten Park.

      »Da gibt es noch viel zu tun für den Grafen«, meinte Albert. »Bereust du, dass du ihm das Geld gegeben hast, Papa?«

      »Keineswegs. Die Gegenwerte stehen ja hier vor mir. Ich werde den Grafen behandeln wie einen Bankkunden, nicht wie den Mann, den meine Tochter unglücklich liebt. Übrigens sah die kleine Lindemann, die er da bei sich hatte, entzückend aus. Er bringt es fertig und heiratet sie, nur um meine Elga zu ärgern.«

      »Ja, das sähe ihm ähnlich. Die kleine Lindemann gefiel mir auch, Papa. Sie ist so natürlich. Schade, dass sie so früh mit ihm verschwinden musste.«

      Die beiden Herren stiegen die Freitreppe zum Portal hinauf. In der Halle empfing sie angenehme Kühle. Elga hatte ihrem Vater schon erzählt, wie viel Wertgegenstände die Gräfin ihrem Stiefsohn heimlich weggenommen hatte, und er fand es bestätigt, als er seinen Blick durch die Halle schweifen ließ.

      Aus einem der angrenzenden Räume kam plötzlich Fräulein Margret. Sie wurde rot, als sie die beiden Herren erblickte, die über ihr Auftauchen nun ebenfalls leicht schockiert waren.

      »Ich helfe hier«, erklärte sie, »erst zum nächsten Ersten kommen Hausgehilfen. Ich kenne mich hier aus. Schon seit meiner Kindheit.«

      »Aha!«, sagte Baron Waldstein. »Ist der Graf zu Hause, mein Fräulein? Ich hoffe, das Fest ist Ihnen gut bekommen.«

      Margret nickte eifrig und versprach, den Grafen sofort zu rufen.

      Sandor kam wenige Augenblicke später. Er schien verlegen und rang nach Worten, um seine Besucher zu begrüßen. Er bat den Baron und dessen Sohn, mit ihm durch das Schloss zu gehen. Aber der Baron sagte, seinen Sohn interessiere das nicht allzu sehr. Er würde lieber einen Spaziergang im Park machen.

      Albert warf ihm einen dankbaren Blick zu.

      So ging Graf Tihany mit Baron Waldstein allein durch die Räume, während Baron Albert Margret fragte, ob sie ihn begleiten wolle. Nach kurzem Zögern sagte sie zu, und sie gingen in den Park. Kurz darauf hörte man Margret lachen über die witzigen Bemerkungen, die Albert wieder einmal von sich gab.

      »Baron«, begann Graf Tihany, kaum dass sie ein paar Räume besichtigt hatten, »ich muss Sie um Verzeihung bitten, dass ich mich auf Ihrem Gartenfest etwas taktlos und unverständlich benommen habe. Aber ich muss Ihnen etwas eingestehen. Ich kenne Ihre Tochter …, ich …« Er hielt inne, weil der Baron ihn mit einer Handbewegung unterbrach.

      »Ich СКАЧАТЬ