Sammelband 3 Thriller: Neue Morde und alte Leichen. Thomas West
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Название: Sammelband 3 Thriller: Neue Morde und alte Leichen

Автор: Thomas West

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783745205671

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СКАЧАТЬ sich über die Landkarte, die über dem Schreibtisch ausgebreitet war. „Der Steinbruch liegt hier.‟ Humphrey Perlman deutete auf einen Punkt südlich der Catskill Mountains. „Drei Meilen westlich von Livingston Manor entfernt. Man erreicht ihn über einen Waldweg, der an dieser Stelle von der Landstraße aus in die Catskills hineinführt. Sie sprengen Ende Oktober wieder.‟ Mit dem Finger fuhr er dem Weg auf der Karte nach.

      „Woher weißt du das?‟ Ronald A. Lighthouse richtete sich auf und musterte den Spediteur.

      „Der Neffe eines meiner Fahrer arbeitet dort.‟ Perlman grinste. „Ich hab’ einen guten Kontakt zu meinen Truckern, plaudere viel mit ihnen. Stimmt’s, Fred?‟ Der junge Trucker aus Staten Island nickte.

      „Und sie sprengen mit Nitroglycerin?‟, hakte Lighthouse nach.

      „Manchmal mit Dynamitstangen, manchmal mit reinem Nitroglycerin.‟

      „Wie stellst du dir das vor?‟, wollte Eddy Ford, der Schuhhändler aus dem East Village wissen. „Das Zeug ist doch sicher gut bewacht.‟

      „Sie bringen es am Tag vor der Sprengung aus Albany‟, sagte Perlman. „Ganz ohne Risiko kommen wir nicht ran.‟

      Lighthouse starrte ihn an. „Du meinst ...‟ Energisch schüttelte er den Kopf. „Nein!‟

      „Mach dir nicht ins Hemd, Ronny‟, sagte Fred Ashley. „Wozu haben wir die Waffen gekauft?‟ Mit dem Daumen deutete er über die Schulter zu einer offenen Tür. „Wozu liegen unter dem Fußboden des Personalraums drei Kalaschnikows und zwei Robar Scharfschützenknarren?‟

      „Kein Risiko!‟, beharrte Lighthouse. „Jeder Schuss hinterlässt eine Spur! Ich will nicht ...‟

      „Hör zu, Ronny – du bist für die Theorie zuständig, wir für die Praxis, okay?‟ Die anderen Männer nickten. „Wenn wir am Ball bleiben wollen, brauchen wir das Zeug. Also holen wir es uns. Es werden keine Zeugen am Leben bleiben.‟

      „Wer ist das?‟ Ashley blickte zum großen Fenster auf den Speditionshof hinaus. Ein Sattelschlepper rollte durch das offene Tor auf die Straße hinaus. Ein schweres Motorrad mit Fahrer und Sozius fuhr an ihm vorbei in den Hof hinein.

      Humphrey Perlman trat ans Fenster. „Kenn’ ich nicht.‟ Er schüttelte den Kopf. „Nee, kenn’ keinen, der ’ne Yamaha fährt.‟ Die Maschine hielt außerhalb ihres Blickfeldes neben dem flachen Bürobau.

      Der Truck beschleunigte inzwischen. Die Männer sahen ihn Richtung Interstate davonfahren. Ein Cabby bog in den Hof ein, ihm folgte ein Ambulanzfahrzeug und einige graue und schwarze Limousinen.

      „Weg mit Karte!‟ Lighthouse wurde hektisch. Eddy Ford raffte die Karte zusammen. Es klopfte an der Tür.

      „Haut ab‟, zischte Perlman. Drei Männer liefen in den Personalraum. Ashley griff unter seine Jacke in den Hosenbund. Man hörte das Klicken eines Revolverhahns. Wieder klopfte es, diesmal energischer.

      „Was ist los?!‟ Perlman ging zur Tür. Die wurde aufgestoßen. Ein Mann und eine Frau in Motorradkluft standen davor. Beide hielten Pistolen in den Händen. Der Mann zusätzlich eine Dienstmarke der Bundespolizei in der Linken. „Special Agent Ben Brown vom FBI. Mr. Perlman?‟

      Fred Ashley riss seinen Revolver heraus und schoss ohne Vorwarnung.

      25

      Drei Schüsse fielen. So kurz nacheinander, dass man sie kaum voneinander unterscheiden konnte. Durch die Windschutzscheibe unseres Ambulanzwagens sahen wir Ben und Paula auseinanderspritzen. Sie drückten sich neben dem Eingang an die Außenwand des Bürogebäudes.

      Und danach ging es Schlag auf Schlag: Milo und ich schnappten uns unsere Schnellfeuergewehre und sprangen aus dem Ambulanzwagen, gleichzeitig wurden die Türen des Cabbies und der zivilen Fahrzeuge aufgestoßen. Acht Kollegen gingen hinter den Autos in Deckung. Ein Kugelhagel durchschlug die Glasfront des kleinen Flachbaus. Wir mussten Ben und Paula Feuerschutz geben – etwas anderes kam nicht in Frage.

      Der GM-Van mit dem Chef und Percy Roman hielt quer zur Toreinfahrt. Der Schusslärm verhallte, und eine Lautsprecherstimme dröhnte über den Speditionshof.

      „Hier spricht das FBI! Das Gelände ist umstellt! Werfen Sie Ihre Waffen durch das Fenster auf den Hof, und kommen Sie mit erhobenen Armen heraus!‟

      Nichts geschah. Ben winkte vom Eingang her. Milo verständigte sich durch Handzeichen mit Jennifer und Fred. Unsere Kollegen hinter ihren Fahrzeugen eröffneten das Feuer. Jennifer, Fred, Milo und ich hasteten aus der Deckung. Wir rannten auf den Flachbau zu und schossen dabei in die zersplitterte Glasfront hinein.

      Jennifer und Fred drückten sich neben Ben an die Wand. Milo und ich huschten an der Tür vorbei und gingen neben Paula in Deckung.

      Nichts geschah. Niemand verließ das Büro, niemand schoss auf uns. Ich nickte Ben auf der anderen Seite des Eingangs zu. Er nahm seine SIG Sauer in beide Hände und feuerte ungezielt in den Raum hinein.

      Ein Sprung, und ich stand, das Gewehr im Anschlag, unter dem Türrahmen. Und augenblicklich warf ich mich bäuchlings neben die Telefonkonsole unter der Glasfront in die Scherben. Milo folgte mir.

      Wir richteten die Gewehrläufe auf die drei Männer im Raum. Keiner von uns musste noch einen Schuss abgeben.

      Neben dem Tisch wälzte sich ein junger Bursche in in seinem Blut. Ein langläufiger Revolver außerhalb seiner Reichweite vor einer offenen Tür in einen Nebenraum.

      Zwischen einem kleinen Schreibtisch und einem Kopiergerät kauerte ein älterer Mann und hielt sich die rechte Schulter fest. Er stöhnte. Seinen Namen erfuhr ich erst Stunden später: Humphrey Perlman.

      Und unter dem lag ein relativ junger Mann in beiger Cordjacke und schwarzen Hosen. Er hatte aschblondes Haar und einen kurzen Oberlippenbart. So ähnlich hatte Orry den Studenten beschrieben, den Fahrer des grünen VW-Busses.

      Er lag auf dem Rücken und hob seinen Kopf. Sein Blick flog zwischen Milo und mir hin und her. Seine Augen waren unnatürlich geweitet, seine Unterlippe bebte. Fast bis zur Unterseite des Tisches hielt er beide Arme ausgestreckt.

      Von irgendwoher hörte ich das Gebell automatischer Waffen. Auch einzelne Schüsse waren zu hören. Die geflüchteten Terroristen schienen unsere Kollegen an der Rückseite des Speditonsgeländes in eine Schießerei verwickelt zu haben. Es war eine Frage der Zeit, bis sie vor der Übermacht kapitulieren würden.

      Milo betrat den Raum und ging zu dem angeschossenen Burschen. Ich rappelte mich hoch.

      „Nicht schießen‟, flüsterte der schnurrbärtige, weiße Widerstand unter СКАЧАТЬ