Название: Tivaro in Gefahr
Автор: Merlin T. Salzburg
Издательство: Автор
Жанр: Развлечения
isbn: 9783945740194
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»Du solltest dich lieber um deine Level in Mathe und Englisch kümmern und mit deiner Schwester etwas Richtiges spielen. Ständig hängst du am Computer herum!« Die Mutter legte ihre Tasche ab und ließ sich mit einem leichten Seufzer auf dem Sofa im Wohnzimmer nieder.
»Sabrina hat sich den ganzen Nachmittag den Schwammkopf angesehen«, informierte Tivaro seine Mutter, um von sich abzulenken.
In diesem Augenblick betrat Tivaros Schwester die Wohnstube und wedelte aufgeregt mit ihrem Zeugnis. »Mama, alles Einser und Zweier. Guck mal!«, rief sie und setzte sich mit vor Stolz gerötetem Gesicht neben ihre Mutter.
»Sehr schön, Sabrina«, lobte sie und studierte interessiert die Noten ihrer Tochter. »Und wo ist dein Zeugnis, Tivaro?«, wollte sie dann wissen.
»Im Ofen«, sagte Tivaro. »Ist gleich fertig.«
Noch ehe die erstaunte Mutter weitere Fragen stellen konnte, war Tivaro schon in die Küche gerannt und kehrte nach kurzer Zeit wieder zurück. »Hier, Mom!«, sagte er nur und übergab seiner Mutter das Zeugnis.
»Oh Gott, da klebt ja Blut dran! Habt ihr Euch um die Zeugnisse geprügelt?«, fragte Elise entsetzt.
»Ach Mom, das ist nur Tomatensoße und gar nicht meine Schuld«, verteidigte sich Tivaro. »Das war Mario heute Mittag, als er mir die Pizza servierte. Dabei ist Soße drauf gekommen, und ich habe die Flecken eben im Ofen getrocknet.«
»Wirklich toll, Tivaro. Ich habe dir heute Morgen extra eine Folie für das Zeugnis mitgegeben. Das ist doch ein wichtiges Dokument für’s ganze Leben«, tadelte sie.
»Als ob das je einer sehen will«, begehrte Tivaro auf. »Meinen Kindern zeige ich das bestimmt nie.«
»Denk dran, dass du morgen um elf Mathe-Nachhilfe hast. Frau Schneider kann aber leider wegen eines anderen Jobs nicht unterrichten. Sie hat mich vorhin auf dem Handy angerufen.«
»Was?«, rief Tivaro enttäuscht, der Frau Schneider, die Referendarin an seiner Schule war, gerne mochte. »Wer macht denn dann Mathe mit mir?«
»Das wird sich bis Morgen Vormittag schon klären«, antwortete Tivaros Mutter.
»So ein Mist!«, schimpfte Tivaro. Er verschwand für den Rest des Tages oben in seinem Zimmer und spielte weiter Dragon Hunter. Auch nach dem Abendessen war seine Laune noch nicht besser geworden. Er verkrümelte sich in sein Bett und las noch in einem Jugendkrimi, bis es dunkel wurde.
Schweinkram
Brrrrr! Brrrrr! Der Wecker klingelte. Schlaftrunken blickte Tivaro auf den Display und erschrak. Viertel vor acht, und ich muss doch zur Schule. Das schaffe ich ja nie! Doch da fiel ihm plötzlich ein, dass Samstag war. Und ich Idiot stelle mir den Wecker, dachte er verärgert. Müde ließ er sich auf sein Kopfkissen zurücksinken und schlief wieder ein.
»Tivaro, aufstehen! Es ist schon nach zehn.« Elise stand in der Zimmertür. »Um elf musst du den Bus zur Mathe-Nachhilfe bekommen.«
»Und das in den Ferien!«, maulte Tivaro gähnend. »Okay, ich bin ja schon unterwegs.«
»Beeile dich, dann können wir zusammen losgehen«, sagte Elise und stieg die Treppe zum Wohnzimmer hinunter.
Tivaro schlüpfte schnell in seine Sachen und nahm einen Block und sein Mäppchen vom Tisch. Seine Mutter stand am Küchenbuffet und rührte in ihrer Teetasse. Tivaros Schwester Sabrina war schon aus dem Haus zum Klavierunterricht.
»Es gibt übrigens Neuigkeiten, Tivaro.« Elises Stimme klang vergnügt.
»Was denn für Neuigkeiten, Mom?«, wollte Tivaro wissen.
»Du wirst es nicht glauben. Ich war heute früh schon mit Sabrina unterwegs, und da haben wir uns etwas angesehen.«
»Was denn?«, fragte Tivaro etwas gelangweilt.
»Du wirst es nicht erraten«, spannte ihn seine Mutter weiter auf die Folter.
»Mom, was habt ihr euch denn angesehen?«
Tivaros Mutter holte einen kleinen Schlüsselbund aus ihrer Tasche und legte ihn auf den Küchentisch. »Na?«, machte sie auffordernd und nippte an ihrem Tee.
»Was, na? Ein paar Schlüssel halt. Wofür sollen die schon gut sein? Für den Nachhilferaum?«
Elise lachte. »Nein, Tivaro. Dies ist der Schlüssel zu unserem neuen Garten.«
»Das ist ja geil«, freute sich nun auch Tivaro. »Wo ist der denn?«
»Gar nicht weit von hier. Dort wo die anderen Schrebergärten sind. Da war schon die ganze Zeit ein Grundstück frei. Aber es hieß, der Besitzer wollte es nur an kinderreiche Familien verpachten.«
»Wir sind doch bloß zwei«, bemerkte Tivaro.
»Mindestens zwei sollten es auch sein. Außerdem kennt der Besitzer den Roland. Und da waren wir uns schnell einig.«
»Schön, wenn man gute Beziehungen zu seinem eigenen Vater hat«, grinste Tivaro. »Und ist das nun mein Schlüssel?«
»Ich lasse gleich vor der Arbeit welche für uns alle nachmachen«, sagte Elise. »Und weißt du was?«, fügte sie hinzu. »Unser Garten ist wirklich sehr groß.«
»Können wir da auch grillen?«, fragte Tivaro.
»Aber sicher!«, sagte Elise. »Und Gemüse pflanzen und in der Sonne liegen. Es sind einige Bäume auf dem Grundstück, sodass es auch immer genug Schatten gibt.«
»Gibt’s auch eine Wiese? Ich meine einen Platz ohne Bäume oder Büsche, wo man vielleicht Fußball spielen kann oder so?«, fragte Tivaro.
»Ich denke schon, soweit ich das bis jetzt beurteilen kann. Ich weiß nur nicht, ob es auch erlaubt ist«, meinte die Mutter.
»Wieso sollte das nicht erlaubt sein. Es ist doch unser Garten!« sagte Tivaro bestimmt.
»Wir haben aber auch Gartennachbarn, auf die man vielleicht Rücksicht nehmen muss«, wandte Elise ein. »Außerdem will Sabrina Erdbeeren pflanzen, und ...«
»Ja sicher«, unterbrach Tivaro. »Aber dafür ist es ja dieses Jahr wohl leider schon zu spät.« Tivaro hatte sein Honigbrot aufgegessen.
»Wir müssen jetzt los«, drängte Elise.
»Blöde Nachhilfe! Ich würde mir viel lieber gleich den Garten ansehen.«
»Dazu ist auch Morgen noch genug Zeit«, entschied die Mutter. »So, und nun mach schnell, Tivaro. Sonst kommst du noch zu spät.«
Tivaro verabschiedete sich an der Tür und machte sich auf den Weg zur Bushaltestelle, während Elise die Garage öffnete, in der ihr roter Fiat stand.
Obwohl Ferien waren, fanden die Nachhilfestunden in einem Raum seiner Schule statt. Der Nachhilferaum befand sich in einem kleinen flachen Gebäude neben der Turnhalle. Noch bevor Tivaro die Tür öffnete, hätte er sich am liebsten umgedreht und wäre wieder nach Hause gefahren. Doch es war schon zu СКАЧАТЬ