Perry Rhodan 1880: Die Dscherro. Ernst Vlcek
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan 1880: Die Dscherro - Ernst Vlcek страница 4

Название: Perry Rhodan 1880: Die Dscherro

Автор: Ernst Vlcek

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845318790

isbn:

СКАЧАТЬ

      »Eigentlich wollte ich zu Onkerk und von ihm hören, ob bereits Entscheidungen über unsere Zukunft gefallen sind«, sagte Fellokk. »Die Terraner werden uns nicht mehr viel Zeit lassen – jetzt, nachdem sie eine kleine Armee verloren haben.«

      »Ich weiß«, sagte Chlenakk und zog dabei den Unterkiefer ein, so dass die vier Reißzähne gegen die Oberlippe drückten. »Doch im Vertrauen, Fellokk, ich glaube nicht, dass Onkerk für dich der richtige Ansprechpartner ist.«

      »Ich habe dich nicht um deine Meinung gefragt, Chlenakk«, sagte Fellokk zurechtweisend. »Wo finde ich Onkerk? Ich möchte ihn sprechen.«

      Chlenakk ließ ergeben den Unterkiefer sinken.

      »Du bist ein großer Krieger, Fellokk, und wirst auch von allen sehr geachtet, obwohl du keine politische Macht besitzt«, sagte er dann langsam. »Doch lass dir von einem Freund etwas sagen. Du vertrittst, seit wir in Terrania gelandet sind, eine Meinung, die von einigen missbilligt wird. So auch von Onkerk. Er wäre im Moment kein guter Gesprächspartner für dich.«

      Fellokk betrachtete Chlenakk misstrauisch und fragte dann: »Was für eine Meinung vertrete ich denn?«

      »Nun, du machst kein Hehl daraus, dass du den Kampf willst«, antwortete Chlenakk. »Du sagst es jedem, der es hören will, und etliche Dscherro sind deiner Ansicht. So auch ich. Onkerk gehört jedoch zur anderen Seite.«

      »Und wer von der Führungsschicht bläst mit Onkerk ins selbe Horn?«

      »Ich bin bei den Gesprächen der Serofen nicht dabei«, wich Chlenakk aus, »und kann darum nicht über ihre Standpunkte urteilen. Doch jeder weiß, dass Onkerk stets derselben Meinung wie der Taka ist. Also kann man davon ausgehen, dass Taka Poulones eine friedliche Lösung anstrebt.«

      Fellokk spürte bei diesen Worten, wie seinen Körper eine Hitzewelle durchraste.

      »Du glaubst wirklich, der Taka würde sein Volk verraten? Er würde uns auf Gedeih und Verderb den Terranern ausliefern?«

      »So habe ich das nicht gesagt«, beeilte sich Chlenakk, seine Worte abzuschwächen. »Es hat nur den Anschein, dass unsere Führungsspitze einen Kompromiss mit den Terranern anstrebt. Wie ein solcher aussehen könnte, kann ich nicht …«

      »Es kann keinen Kompromiss geben!«, schrie Fellokk voller Zorn. »Dscherro sind es gewohnt, um ihr Leben zu kämpfen. Aber eher würden sie sterben, als darum zu schachern.«

      »Mäßige dich, Fellokk!«, ermahnte Chlenakk den Krieger. »Ich bin ja ganz auf deiner Seite. Doch bedenke, dass andere deine Worte gegen dich verwenden könnten.«

      Fellokk beruhigte sich ein wenig. Er versuchte abzuwägen, welcherart Chlenakks Sinnesart war. Er entschied sich dann rasch dafür, ihm zu vertrauen. Fellokk besaß ein eigenes Gespür dafür, Sinnesgenossen von Gegnern zu unterscheiden.

      »Vielleicht werde ich noch auf dich zurückkommen, Chlenakk«, sagte er dann ungewöhnlich ruhig. »Dennoch möchte ich jetzt mit Onkerk sprechen. Ich muss von ihm selbst erfahren, wessen Gesinnung er ist.«

      »Ich werde dich zu ihm bringen, Fellokk«, bot sich Chlenakk an und fügte beschwörend hinzu: »Doch folge meinem Rat und sei vorsichtig.«

      Fellokk strafte diese Aussage mit Verachtung.

      *

      Onkerk, der Serofe für Rechtsprechung, in dessen Bereich auch die »Betreuung« der Gefangenen im weitesten Sinne gehörte, empfing den jungen Krieger in seinen Gemächern. Er war ein Mann von etwa achtzig Jahren, der seine Drangperiode schon lange hinter sich hatte. Hätte er es nicht geschafft, sich in der Hierarchie der Dscherro hochzuarbeiten, wäre er in diesem Alter bereits dazu verurteilt gewesen, den Tod im Kampf zu suchen. Als Serofe, der geschickt die Machtströmungen auslotete und mit ihnen schwamm, konnte er jedoch eines ruhigen Lebensabends gewiss sein.

      Er betrachtete den jungen Krieger missbilligend, der in voller Kampfmontur von den Straßen Terranias bei ihm hereinplatzte und eine Vielzahl übler Gerüche an sich trug, von denen sein Körperschweiß noch der erträglichste war.

      Fellokk trug ein hüftlanges Wams mit schwarzen und gelben Längsstreifen, das vorne von drei Waffengurten zusammengehalten wurde. Die langen Ärmel endeten an den Handgelenken in metallenen Schellen. Diese Gelenksbänder besaßen Displays, die über einige Umweltbedingungen wie Schwerkraft, Luftzusammensetzung und dergleichen Auskunft gaben. Eines der Displays zeigte jedoch die Körpertemperatur des Trägers an. Diesem Display schenkte Onkerk besondere Aufmerksamkeit.

      Irgendwie war er erleichtert, als er feststellte, dass Fellokk völlig kalt war, seine Körpertemperatur der einer Ruhephase entsprach. Onkerk war bekannt, was für ein Heißsporn dieser populäre Krieger war, und darum erachtete er es als besser, ihm nicht gegenüberzutreten, wenn sein Blut im Kampffieber pulsierte.

      Fellokk trug auch noch Bogantöter und Neuro-Pinsel. Seinen Kopf zierte der Ortungshelm mit den Spezialsichtgläsern, welche jedoch hochgeklappt waren, so dass das gedrehte Stirnhorn zwischen ihnen aufragte. Wenn Fellokk den Kopf zur Seite drehte, dann konnte man den Totenschädel blau leuchten sehen, der auf der Knochenplatte des Schädels eingeschnitzt war.

      »Gegen wen ziehst du in den Kampf, dass du in voller Kriegsmontur zu mir kommst, Fellokk?«, fragte Onkerk mit unverhohlenem Tadel. »Du hättest dir wenigstens den Gestank der Terraner abwaschen können.«

      »Dafür war noch keine Gelegenheit«, antwortete Fellokk, ohne dass es entschuldigend gemeint war. »Die Zeit drängt, es müssen Entscheidungen fallen. Die Terraner haben einen ersten schüchternen Angriff gestartet. Das nächste Mal werden sie mit schwereren Geschützen auffahren – wenn wir ihnen nicht zuvorkommen. Ich möchte im Namen der Krieger erfahren, welche Maßnahmen zur Sicherung unseres Fortbestandes zu erwarten sind.«

      »Welche Maßnahmen würdest du denn erwarten?«, erkundigte sich Onkerk.

      Fellokk erwiderte den Blick des alten Serofen schweigend und unnachgiebig, bis dieser sich abwandte.

      »Zuerst einmal kann ich dich beruhigen, Fellokk, dass die Terraner nicht so schnell einen zweiten Angriff wagen werden«, argumentierte Onkerk schließlich, und ohne den Krieger anzusehen. »Dafür spricht vor allem, dass sie nicht noch weitere Artgenossen in Gefangenschaft schicken wollen. Zweitens wollen sie das Leben der tausend Terraner, die sich bereits in unserer Gewalt befinden, nicht aufs Spiel setzen. Sie sind familiäre Herdenwesen, denen das Leben des Nächsten soviel bedeutet wie das eigene. Und drittens haben sie noch überhaupt keine Ahnung, mit welchem Feind sie es hier zu tun haben – oder ob es überhaupt einen Feind gibt. Sie müssen in Erwägung ziehen, ob das alles nicht nur auf einem Missverständnis beruht und man sich vielleicht durch Verhandlungen arrangieren könnte.«

      »Ist das die Einstellung eines Dscherro – Verhandlungen anzustreben?«, fragte Fellokk.

      »Das ist vor allem die Begründung dafür, warum die Terraner nicht überhastet handeln werden«, versetzte Onkerk. »Ich kenne durch intensive Verhöre die Mentalität der Terraner inzwischen gut genug, um sie richtig einzuschätzen. Darum weiß ich, dass wir noch ausreichend Zeit haben, uns geeignete Maßnahmen zu überlegen. Und sei gewiss, Fellokk, dass die Führungsspitze die richtige Entscheidung treffen wird.«

      »Ist es möglich, dass man Verhandlungen mit den Terranern in Erwägung zieht?«

      »Nun … Ich kann weder für die anderen Serofen noch für den Taka sprechen«, antwortete Onkerk ausweichend. СКАЧАТЬ