Название: Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband)
Автор: Uwe Anton
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch
isbn: 9783845331911
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»Ich bin bereit«, sagte der junge Mann. Diese Chance würde er sich natürlich nicht entgehen lassen.
»Habe ich dich richtig verstanden?«, warf Tess Qumisha ein. »Ich soll die wissenschaftliche Leitung übernehmen?«
»Ja.«
Hinzu kam ein weiterer Grund, der aber unausgesprochen blieb. Tess und Benjameen waren innig miteinander verbunden. Sie kannte ihn so gut wie niemand sonst; sollte der Arkonide tatsächlich seine Fähigkeit des Zeroträumens einsetzen müssen, würde Tess ihm am ehesten die eventuell nötige Unterstützung geben können.
»Ich fühle mich geehrt und werde deinem Wunsch selbstverständlich nachkommen«, sagte die ehemalige Mutantin. »Allerdings hätte ich noch eine Bitte ...«
Rhodan sah sie fragend an, begriff aber, bevor sie fortfahren konnte. »Norman?«
»Norman«, bestätigte sie.
»Ist es wirklich sinnvoll, ihn in einen Kampfeinsatz mitzunehmen?«
»Wer spricht denn von einem Kampfeinsatz, Perry? Wir fliegen mit einem kleinen Beiboot. Würdest du einen Risikoeinsatz befürchten, würdest du doch bestimmt schwerere Geschütze auffahren. Außerdem ...« Tess zögerte kurz und lächelte dann entwaffnend. »Außerdem hat sich mittlerweile mehrmals erwiesen, dass wir uns selbst in hochtechnisierten Umgebungen auf seinen Spürsinn und Instinkt verlassen können. Er war uns schon oft eine große Hilfe.«
Rhodan seufzte. Sowohl Benjameen als auch Tess hatten bei ihren Einsätzen immer wieder auf Normans Teilnahme bestanden. Deshalb verfügte er sogar über einen Schutzanzug.
Norman war ihr Haustier, ein nur fünfzig Zentimeter großer indischer Klonelefant. Rhodan mochte den gutmütigen Burschen mit den kleinen Ohren und der hellgrauen Haut gut leiden, bezweifelte aber, dass es vernünftig war, ihn auf diesen Einsatz mitzunehmen. Auch wenn man Normans Intelligenz mit der eines sehr fähigen Hundes vergleichen konnte, war er immer noch ein Tier.
Andererseits ... er hatte Tess diesen Einsatz nicht befohlen, er hatte sie um ihre Hilfe gebeten. »Einverstanden«, gab er sich geschlagen. »Selbstverständlich könnt ihr Norman mitnehmen.«
»Danke.«
Rhodan wandte sich der letzten Person in der Runde zu, Coa Sebastian, der Kommandantin der JOURNEE. »Und was hältst du von dieser Mission?«
Die Frau zuckte gleichmütig mit den Achseln. »Du bist der Terranische Resident. Der Oberbefehlshaber der Flotte und damit auch mein Oberbefehlshaber.« Ihre Stimme klang ein wenig schleppend, als hätte sie die Müdigkeit noch nicht aus den Knochen geschüttelt.
Kein Wunder, dachte Perry Rhodan. Sie hat Freischicht, und mein Befehl hat sie vor nicht ganz zwanzig Minuten aus dem Bett geholt. Dafür hält sie sich sehr gut ...
»Versteh mich nicht falsch. Ich möchte dir diesen Flug nicht befehlen. Ich bitte dich um einen Gefallen.«
»Du bist der Resident. Selbstverständlich steht dir die JOURNEE zur Verfügung.«
»Und deine Leute?«
»Stammbesatzung achtzig Personen. Sie können in zehn Minuten ihre Posten eingenommen haben.«
Rhodan lächelte schwach. Es war ausgeschlossen, dass sie bereits in zehn Minuten starteten, obwohl alles in ihm danach drängte. Auch nachdem der Kontakt abgebrochen war, schien die Verbundenheit mit Kiriaade noch immer stärker zu werden, keineswegs schwächer. Er spürte ihre Präsenz deutlicher denn je, obwohl ihre Gestalt verblichen war. Und er wusste, dass der Kontakt nicht abreißen, dass sie ihn führen würde, wohin die Reise auch ging.
Kiriaade ...
Er riss sich zusammen und musterte Coa Sebastian. Mit einem Meter und dreiundsiebzig war sie nicht besonders groß, aber so hager, dass sie fast ausgezehrt wirkte. Die Kommandantin trug ihr pechschwarzes Haar halblang; gemeinsam mit den stets dunkel umrandeten Augen und der scharfrückigen Nase verlieh ihr der Schnitt ein ziemlich strenges Aussehen, das noch durch schmale Lippen und ein spitzes Kinn betont wurde.
»So habe ich das nicht gemeint. Werden deine Leute diesen Flug freiwillig mitmachen?«
»Du kannst dich in jeder Hinsicht auf sie verlassen.«
Rhodan nickte knapp. Das war noch immer keine Antwort, genügte ihm aber.
Er kannte die Frau nur flüchtig, eigentlich gar nicht. Die JOURNEE war erst am gestrigen Tag mit ihrer Besatzung an die LEIF ERIKSSON überstellt worden. Aber Coa Sebastians Leumund war einwandfrei. Sie stand seit 1286 NGZ im Dienst der Liga-Flotte und hatte ihren Job von Grund auf gelernt. Sie hatte am 28. März 1291 NGZ an der Entscheidungsschlacht gegen MATERIA beim Dengejaa Uveso teilgenommen, dem Schwarzen Loch im Galaktischen Zentrum, seit 1300 NGZ das Kommando auf mehreren Leichten Kreuzern der LFT geführt und war am 24. Januar 1304 NGZ beim Kampf um das Solsystem dabei gewesen.
Sie blinzelte. Irgendwie störte er sich daran. Ihre sonstigen Bewegungen waren effektiv, fast sparsam, als würde sie sich auch in dieser Hinsicht keinen Luxus gönnen, sondern rein zweckgebunden agieren. Sie kam Rhodan schon nach wenigen Sekunden fachlich sehr kompetent, menschlich dagegen eher kühl und zurückhaltend vor, wie eine reine Technokratin, die ihr Schiff im Schlaf beherrschte, zu ihrer Besatzung aber Abstand hielt.
Ist das die richtige Kommandantin?, fragte der Resident sich. Für das, was ich vorhabe? Für etwas, was ich vor mir selbst kaum rechtfertigen kann, aber tun muss? Aus welchen Gründen auch immer ...
Vielleicht war sie gerade deshalb genau die Richtige. Rhodan traute sich selbst nicht ganz über den Weg. Er verfügte über eine Lebenserfahrung von knapp drei Jahrtausenden, doch so etwas wie in dieser Nacht war ihm noch nie passiert.
Aber er hatte keine Wahl. Er musste Kiriaade helfen, es gab keine andere Möglichkeit.
Er fragte sich, wie dieser innere Zwang, den er verspürte, entstanden war.
»Gut«, sagte er. »Die Besatzungsmitglieder der JOURNEE sollen sich auf ihre Posten begeben. Wir starten in etwa vier Stunden. Bis dahin werde ich einige Gespräche führen müssen ...«
Hathorjan
Es stank.
Die eigentümliche, durchdringende Mischung aus zahlreichen Einzelgerüchen war allerdings weniger auf die Vielzahl der Spezies zurückzuführen, die sich in der riesigen Arena versammelt hatten, als auf die Ausdünstungen der Kämpfer. Sie wirkten auf Raye Corona unglaublich intensiv. Ihr feiner Geruchssinn kam ihr in diesem Augenblick wie ein Fluch vor.
Die Ärztin glaubte, die Verzweiflung der Unterlegenen genau vom Triumph der Sieger unterscheiden zu können und sogar die Hoffnung, aber auch die Angst der beiden Kontrahenten, die sich für das Finale qualifiziert hatten. Der eine Geruch war bitter wie Galle, der andere süß wie Honig. Überdies rochen die Forrils, zumindest in Rayes Nase, schon von Natur aus sehr streng, und dieser Umstand schien durch die aufgepeitschten Emotionen nur noch verstärkt zu werden.
Es stank nicht nur, es war auch schier unerträglich heiß in der Halle. Die Körperwärme von schätzungsweise 20.000 Wesen staute sich unter dem Kuppeldach. Zahlreiche Ventilatoren, Abzugshauben und Gebläse kämpften vergeblich gegen sie an.
Reine СКАЧАТЬ