Perry Rhodan 839: Das große Feuerwerk. Kurt Mahr
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan 839: Das große Feuerwerk - Kurt Mahr страница 4

Название: Perry Rhodan 839: Das große Feuerwerk

Автор: Kurt Mahr

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845308388

isbn:

СКАЧАТЬ Alarm, Walik!«, rief Adams. »Ich habe Trevor Casalle unter den Konzepten gesehen!«

       2.

      Der Mann, von dem Homer G. Adams sprach, hatte sich inzwischen von der Menge gelöst und war in der Ruine eines früheren Bürogebäudes verschwunden. Der Lärm verebbte hinter ihm, während er sich durch schuttbedeckte Korridore bis in den Hintergrund des Gebäudes vorarbeitete.

      Er brauchte Ruhe. Unter einem offenen Fenster, durch das der kalte Wind strich, hockte er sich auf einen kleinen Berg aus herabgefallenem Putz und Mauerwerk. Er stützte das Kinn in die Hände und starrte vor sich hin.

      Ich, Trevor Casalle, dachte er. Und wer war der andere gewesen?

      Gleichgültig, gab er sich selbst die Antwort. Casalle hatte ihn verdrängt. Er war ein friedlicher Charakter gewesen, einer von den Emotio-Narren. Er hatte sich dagegen gesträubt, mit einem Bewusstsein, das den Regeln der reinen Vernunft gehorchte, in ein und denselben Körper gesperrt zu sein. Aber er verstand es nicht zu kämpfen. Trevor Casalle hatte nur zu warten brauchen, bis seine Wachsamkeit nachließ. Dann hatte er zugeschlagen – mit aller Härte, deren er fähig war. Das war das Ende des Narren gewesen.

      Gut, dachte Casalle, ich bin also jetzt kein Konzept mehr. Ich habe mein Bewusstsein und meinen Körper.

      Immerhin verdankte er es seinem Konzeptstatus, dass er auf dieselbe Weise wie rund drei Milliarden anderer Konzepte auf die Erde gelangt war. Er hatte die Stadt sofort erkannt, obwohl sie halb in Trümmern lag.

      Und was jetzt?, fragte er sich.

      Es konnte für Trevor Casalle nur eine Aufgabe geben: das Regiment der reinen Vernunft wiederherzustellen.

      Casalle wusste, dass es kein anderes Bewusstsein mehr gab, dem das Licht der Vernunft leuchtete. Nur er allein hatte als Aphiliker überlebt.

      Ich werde nirgendwo Unterstützung finden, sagte Casalle zu sich selbst.

      Dann musste er sich eben allein an die Arbeit machen. Er kannte den Plan, der der Invasion der Konzepte zugrunde lag, in Umrissen. Was er nicht wusste, konnte er sich zusammenreimen. Es gab nur eine Möglichkeit, sein Vorhaben in die Wirklichkeit umzusetzen. Er musste so viele Menschen und Konzepte vernichten, bis die Überlebenden es mit der Angst zu tun bekamen und sich aus lauter Furcht unter die Herrschaft der reinen Vernunft beugten.

      Allein mit den Händen war da nichts auszurichten. Er brauchte Vernichtungsmittel, die in großem Maßstab arbeiteten. Im Augenblick waren sie noch außer Betrieb, aber das würde sich ändern. Er würde die Zeit nützen, um sich eine geeignete Ausgangsposition zu verschaffen.

      In der Nacht würde er versuchen, in das Kommandozentrum Imperium-Alpha einzudringen.

      *

      Das Gespräch, das Homer G. Adams auf der Straße hatte führen wollen, kam schließlich doch noch zustande. Er stieg die Treppe zum Erdgeschoss hinunter und trat hinaus. Zwei Konzepte, ein junger Mann und eine annähernd gleichaltrige Frau, bemerkten ihn und sahen ihm fragend entgegen.

      »Sind Sie einer von den Bewohnern der Stadt?«, fragte der junge Mann neugierig.

      »Bin ich«, nickte Adams und nannte dazu seinen Namen.

      Der junge Mann stellte sich als »Cydar« vor, die Frau hieß »Udja«.

      »Ich möchte Sie etwas fragen«, sagte Adams.

      »Tun Sie das!«, forderte Cydar ihn freundlich auf.

      »Sie kommen von ES?«

      »Ja.«

      »Was wollen Sie hier?«

      Cydar und Udja warfen einander erstaunte Blicke zu.

      »Was wir hier wollen?«, wiederholte Cydar, als hätte Adams ihn gefragt, warum der Himmel blau sei. »Feiern, natürlich.«

      »Feiern ...?«

      »Ja. Das große Fest! Das Feuerwerk!«

      Man sah Adams seine Ratlosigkeit an.

      »Sie verstehen das nicht, wie?«, erkundigte sich Udja.

      »Nein«, sagte Adams und schüttelte den Kopf.

      »Das macht nichts«, reagierte Cydar gutgelaunt. »Sie werden ja mit dabei sein!«

      Er ergriff Udja bei der Hand und ging mit ihr davon. Homer G. Adams stand noch eine ganze Weile da und wusste nicht, wo ihm der Kopf stand. Schließlich schüttelte er die Überraschung von sich ab. Er suchte sich eine andere Gruppe von Konzepten aus, denen er dieselben Fragen vorlegte.

      Er bekam dieselben Antworten. Feiern. Was? Das große Fest, das Riesenfeuerwerk. Was ist das? Abwarten und sehen, guter Freund. Überraschung? Ja, vielleicht so etwas Ähnliches. Oder doch nicht ganz. Nein, eigentlich war's ja von Anfang an so geplant. Also doch keine Überraschung. Ein Fest eben, und ein Galafeuerwerk.

      Schließlich gab Homer G. Adams auf. Er kehrte in den Wohnturm zurück und stieg die Treppen zu seinem Apartment hinauf. Über Radiokom berichtete er Walik Kauk von seinen Erlebnissen.

      »Wenn man sich mit einem von ihnen unterhält«, fasste er seinen Eindruck zusammen, »hat man das Gefühl, dass einer von beiden den Verstand verloren hat. Das Dumme ist nur: Es kommt nicht heraus, wer das ist – man selbst oder das Konzept.«

      *

      Für Bluff Pollard hatte die Sonne ihren Glanz verloren. Er hatte sich aus dem Gemeinschaftsraum geschlichen und war in seine Unterkunft zurückgekehrt. Sie lag unter der Erde, und das war Bluff gerade recht, denn sonst hätte sie womöglich ein Fenster gehabt, und von der Welt draußen wollte Bluff nichts mehr sehen.

      Er hatte sich auf die Liege geworfen, die Hände unter dem Kopf verschränkt und stundenlang zur Decke hinaufgestarrt.

      Viana, dachten seine Gedanken, und immer wieder: Viana ... Viana ...

      Man rief nach ihm. Bluff antwortete nicht. Sailtrit Martling, die Ärztin, kam, um nach ihm zu schauen. Sie versuchte ihn aufzumuntern. Aber er hörte nicht, was sie sagte. Er sah sie nicht einmal an. In ihm war eine große Leere. Er würde hier liegen bleiben und zur Decke hinaufstarren, bis er verhungert war.

      Als der Summer ein zweites Mal ertönte, reagierte er wie zuvor, nämlich gar nicht. Er hörte kaum, dass sich bald darauf jemand an der Verriegelung zu schaffen machte. Er sah nicht hin, als die Tür auffuhr.

      Eine weiche Stimme sagte: »Bluff ...?«

      Da rauschte und brauste es ihm plötzlich in den Ohren. Er fuhr so schnell in die Höhe, dass ihm schwindlig wurde. Eine Zeitlang tanzte das Bild der Umgebung vor seinen Augen. Dann aber beruhigte es sich. Er sah die weiße Gestalt, die noch unter der Türöffnung stand, als getraue sie sich nicht einzutreten.

      »Viana ...!«

      Er sprang auf sie zu. Was ihm sonst mit der Schüchternheit seiner knapp neunzehn Jahre wohl schwergefallen wäre, kam jetzt ganz wie von selbst: er zog das Mädchen an sich, er legte ihr die Arme um die Schultern und küsste sie.

      Sie СКАЧАТЬ