Jupiter 4: Syndikat der Kristallfischer. Christian Montillon
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Название: Jupiter 4: Syndikat der Kristallfischer

Автор: Christian Montillon

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan - Jupiter

isbn: 9783845350172

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СКАЧАТЬ in sich zusammen, schrumpfte und hinterließ umfassende Schwärze, dunkler, als wenn nie ein Feuer geleuchtet hätte. Einen bizarren Augenblick lang trieben riesige Asche- und Schlackewolken umher, ehe alles im tobenden Chaos eines Wirbelsturms verschwand. Gase aus der Umgebung schossen in das Vakuum.

      Ihm blieb keine Zeit, nachzudenken. Was immer hier geschah, die Atmosphäre des Gasriesen war in Unruhe geraten – womöglich war längst jegliche natürliche Regelung zusammengebrochen. Rhodan erschauerte, als er daran dachte, was eine solche Katastrophe mitten im Solsystem bedeutete. Wenn Jupiter verging, würde das unvorhersehbare Auswirkungen auf die Stabilität des gesamten Systems nach sich ziehen.

      Dann traf die Gewalt des Sturms die Jet.

      Alles überschlug sich erneut, weitaus schlimmer als zuvor. Nur Dank der SERUNS und ihrer Schutzfunktion blieb ein Rest von Normalität.

      Rund um ihn knirschte es bedenklich. Ein statisches Sirren quälte seine Ohren, dann tobte der Lärm einer Explosion.

      »Feuer!«, hörte Rhodan, während er mit aller Gewalt versuchte, die Kontrolle über die Jet zurückzugewinnen. »Ich kümmere mich darum!«

      Hinter ihm herrschte hektische Aktivität. Er überließ alles den TLD-Agenten. Manuell ausgebrachter Löschschaum zischte. Die Luft verdunkelte sich mit Asche und Ruß.

      »Hast du MERLIN?«, rief er ins Chaos.

      Womit er nicht gerechnet hatte, geschah. Mondra gab ihm eine Kursanweisung. »Nur noch knapp zweitausend Kilometer.«

      Sie rasten weiter.

      »Feuer erstickt!«, meldete Matthau.

      Die Atmosphäre vor ihnen schien wesentlich ruhiger als die hinter ihnen. MERLIN stand offenbar an einem weitaus weniger gebeutelten Platz. Hatte sich die Faktorei rechtzeitig in Sicherheit bringen können, weil die Besatzung gewusst hatte, was geschehen würde?

      Der Gedanke war unsinnig. Die Besatzung hätte eine Warnung ausgeben müssen. Doch was auch immer dahintersteckte, Rhodan würde sich später darum kümmern müssen. Wenn es ein solches Später überhaupt gab. Denn sie mochten MERLIN zwar gefunden haben, und die Faktorei mochte als zumindest etwas sicherer Hort durchgehen ... Aber noch waren sie lange nicht drinnen.

      Ein Schutzschirm stand – selbstverständlich – um das riesige Gebilde, das auf den ersten Blick an eine terranische Schildkröte erinnerte. Den »Leib« der Station bildete eine Halbkugel, die im Basisbereich 2,5 Kilometer durchmaß und sich 1500 Meter hoch aufwölbte. Wo bei einer Schildkröte die Beine sitzen würden, gab es etwa einen Kilometer lange und zweihundert Meter breite, schlauchförmige Anbauten; wie Rhodan wusste, handelte es sich dabei um die Sammelsilos der Faktorei, in denen die geernteten Kristalle lagerten. »Kopf« und »Hals« waren ein fünfhundert Meter langer, flexibler Schlauch, an dessen Ende eine kugelförmige Steuer- und Verwaltungszentrale saß. Dabei handelte es sich um das auch autark manövrierbare Schiff TYCHE.

      »Wir brauchen Funkkontakt!«

      »Keine Chance.« Mondra Diamond klang bitter. »Sämtliche Anlagen sind außer Funktion. Kein Hyperkom. Ich könnte nicht mal ein Walkie-Talkie zum Laufen bringen.«

      Also konnten sie nicht auf sich aufmerksam machen. Im Innern der Station hatte die Besatzung angesichts der Katastrophe in unmittelbarer Nähe zweifellos anderes zu tun, als auf eine Nussschale zu achten, die durch die außer Fugen geratene Atmosphäre trieb.

      Rhodan entschloss sich zu einer ungewöhnlichen Art, sich bemerkbar zu machen: Er feuerte eine Salve auf MERLINS Schutzschirm.

      »Radikal, aber effektiv«, kommentierte Diamond.

      »Hoffen wir nur, dass sie erst nachfragen, ehe sie zurückschießen«, ergänzte Matthau.

      Selbstverständlich werden sie das, dachte Rhodan, hieß sich aber zugleich einen unverbesserlichen Optimisten.

      An Bord der Faktorei mussten momentan Anspannung und Entsetzen herrschen – dabei konnte leicht eins zum anderen führen und eine Kurzschlusshandlung provozieren. Wenn sich ein überlasteter, vielleicht halb panischer Waffenkommandant angegriffen fühlte und glaubte, die Ursache der Katastrophe in einem angreifenden Fremdschiff gefunden zu haben ...

      Die Reaktion, die MERLINS Besatzung zeigte, überraschte Rhodan dennoch: Es geschah nichts. Niemand schien sich auch nur einen Deut darum zu scheren, dass auf den Schirm der Station gefeuert worden war.

      Mondra sprach exakt das aus, was auch Rhodan durch den Kopf ging: »Was, wenn der Schutzschirm nicht nur gegen die Auswirkungen der Katastrophe gerichtet ist ... sondern auch gegen uns?«

      »Man hat uns längst entdeckt, aber man will uns nicht an Bord haben?« Ein Lächeln verzog Rhodans Lippen. »In diesem Fall spielen wir ungebetene Gäste.«

      Er feuerte erneut – diesmal eine stärkere Salve in exaktem Punktbeschuss – auf den Schirm. Gleichzeitig steuerte er die Jet näher heran. Er dosierte den Beschuss so genau, dass eine winzige Strukturlücke entstand, gerade groß genug, um hindurchzufliegen.

      Hinter ihnen schloss sich der Schirm wieder.

      »Das Auge des Sturms ist erreicht«, verkündete Rhodan trocken.

      »Oder die Höhle des Löwen.« Mondra lächelte. »Aber dort fühlen wir uns ja am wohlsten, nicht wahr, Perry?«

      Sie flogen dicht an MERLINS Außenhülle entlang. Das ewige Grau schien die gesamte Welt einzunehmen. Die Masse der Station war ein abgewracktes LFT-Ultraschlachtschiff, wie Rhodan wusste. Die Liga Freier Terraner hatte sämtliche Waffen sowie die überschweren Schutzschirme entfernt und den Großteil der Technologie ausgebaut, ehe sie das Rohmaterial des gewaltigen Kugelraumers weiterverkauft hatte.

      In diesem Fall an das sogenannte Syndikat der Kristallfischer, das in der Jupiteratmosphäre Hyperkristalle abbaute. Eine Handelsorganisation, die aufgrund der jüngsten Umstände womöglich besondere Bedeutung erlangte.

      Was genau an Bord der Faktorei vor sich ging, hatte der LFT-Resident jedoch bislang nicht herausfinden können. Er hatte Erkundigungen eingezogen, nachdem sein entfernter Verwandter Chayton dort verschwunden war. Aber die Syndikatsleute gaben sich als Geheimniskrämer. Lediglich sein alter Freund Homer G. Adams hatte ihm vor dem Flug nach Ganymed einige Informationen geben können, die nun vielleicht wichtig wurden. Wissen hatte sich in der Vergangenheit mehr als einmal als Macht erwiesen.

      Den Aufbau alter Ultraschlachtschiffe kannte Rhodan im Traum. Er steuerte gezielt eine der Beibootschleusen an. Kaum waren sie heran, öffnete sich das Außenschott. »Wie freundlich«, höhnte er.

      Mondra Diamond lachte. »Wahrscheinlich haben sie Angst, dass du nun auch noch ein Loch in die Hülle feuerst.«

      »Nicht unberechtigt«, bestätigte Perry Rhodan trocken. »Und nun lass uns der Einladung folgen.«

      Die Jet schleuste ein.

      *

      Den Geruch erkannte Perry Rhodan, noch ehe er die Zigarre im Mundwinkel des vollbärtigen Manns sah. Havanna. Wahrscheinlich sogar Originalware. Sollte das zutreffen, kostete der Tabak ein Vermögen.

      Mit schweren Schritten kam der Fremde näher, der zusammen mit sechs Begleitern ein nicht gerade freundlich aussehendes Begrüßungskomitee bildete. In den glänzend schwarzen Haaren wimmelte es von bunten Fäden, СКАЧАТЬ