Perry Rhodan 3059: Der transuniversale Keil. Leo Lukas
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Название: Perry Rhodan 3059: Der transuniversale Keil

Автор: Leo Lukas

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845360591

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СКАЧАТЬ wirkten scharf und klar umrissen, wegen der dünnen Atmosphäre.

      Am Horizont zeichnete sich mein Ziel ab. Mit etwas Phantasie konnte man in der Gebirgsformation eine Ähnlichkeit mit einem Pferdekopf mit langer, wallender Mähne erkennen.

      Bis zum »Hengsthals«, dem Fuß der Bergkette, waren es knapp vierzig Kilometer. Falls ich mein Höchsttempo beibehielt und nichts dazwischenkam, würde ich für diese Distanz nicht ganz zwanzig Minuten benötigen.

      Wie mein Konvertermagen aus praktisch jeder beliebigen zugeführten Materie die überlebensnotwendigen Stoffe extrahierte, so vermochten auch meine Lungen jedes Gasgemisch in ein atembares umzuwandeln. Darüber hinaus konnte ich auf diverse, an verschiedenen Stellen im Körper deponierte Reserven zurückgreifen.

      Normalerweise schlug nur eines meiner beiden Herzen. Willentlich schaltete ich das andere zu. Dennoch würde ich bald die Grenze meiner Belastbarkeit erreichen.

      Genau das war ja Sinn und Zweck der Übung.

      *

      Der Planet Last Hope galt nicht zu Unrecht als Höllenwelt.

      Auf der Nachtseite fielen die Temperaturen bis 180 Grad unter Null. Die Tagseite hingegen wurde von der nahen Riesensonne Bolo auf 500 bis 600 Plusgrade aufgeheizt.

      Man musste verrückt sein, um sich ohne Raumanzug ins Freie zu wagen – oder ein Haluter.

      Wobei eins das andere nicht ausschloss ... Die Kollegen im Forschungsinstitut äußerten gelegentlich durchaus Zweifel an meiner Zurechnungsfähigkeit.

      Manche schrieben es meiner relativen Jugend zu. Erst vor Kurzem war die Zahl meiner Lebensjahre dreistellig geworden. Da konnte man sich schon noch ein wenig Überschwang erlauben.

      Andere scherzten gutmütig, vielleicht künde sich bei mir ja eine Drangwäsche an. In diesem Zustand, den wir Haluter Vurhartu nannten, brach das Erbe der Bestien-Vorfahren durch. Dann drängte es uns unaufhaltsam danach, uns körperlich auszutoben, Abenteuer zu erleben und große Risiken einzugehen.

      Ich für mein Teil rechtfertigte die Streifzüge in der Gluthölle von Last Hope damit, dass sie mir einen Ausgleich zur meist statischen wissenschaftlichen Tätigkeit verschafften.

      Außerdem liebte ich die Weite der Wildnis. Nicht, dass ich in Sunset City unter Platzmangel gelitten hätte; mein Privatquartier war selbst für halutische Begriffe geräumig. Aber ich genoss es, für eine Weile nicht das voluminöseste und gefährlichste Lebewesen der näheren Umgebung zu sein.

      Deshalb ärgerte ich mich auch nicht darüber, dass ich meine bisherige persönliche Bestzeit für die Strecke zum »Hengst« und retour knapp verfehlte. Der Grund war, dass mir ein Marschiere-Viel in die Quere kam.

      Es handelte sich um das größte Exemplar, das ich je gesehen hatte. Die Seitenlänge des grob dreieckigen, 100 Meter dicken Korpus betrug fast 600 Meter. Der hoch aufgerichtete, von bläulichem Leuchten und grellweißen Entladungen umwaberte Schwanzstachel war noch um einiges länger.

      Dagegen kam sogar ein zwei Tonnen wiegender, an eine Schwerkraft von 3,6 Gravos angepasster Haluter sich klein und verletzlich vor ...

      Marschiere-Viels ernährten sich ausschließlich von Sonnenenergie. Andere Nahrung nahmen die lebenden Berge nicht zu sich. Auf 36 säulenartigen, an die zehn Meter hohen Beinen liefen sie unaufhörlich der Sonne hinterher, um möglichst viel Licht einzufangen.

      Falls die Dämmerung sie einholte, erstarrten sie und mussten bis zum nächsten Morgen verharren. In diesem Zustand stellten die ansonsten überaus wehrhaften Giganten leichte Beute für die Nachtsauger und andere, ähnlich monströse Energieräuber dar.

      Ich war noch einige Kilometer von der Hütte entfernt, als ich das grelle Piepsen eines Notrufsignals hörte. Obwohl ich mir von der sengenden Hitze völlig ausgepumpt und ausgedörrt vorkam, setzte ich zu einem letzten Sprint an.

      War ich denn wirklich so wichtig, dass sie in der Forschungsstadt nicht einmal eine Dreiviertelstunde auf mich verzichten konnten?

      *

      Das Multikom des Anzugs hatte einen Funkanruf empfangen und unmittelbar darauf die Verbindung getrennt.

      Die Nachricht selbst hatte das veranlasst. Sie bestand aus einem Überrangcode, den mein Planhirn umgehend dechiffrierte: Rotalarm mit größtmöglicher Funkstille, wegen eines Angriffs auf das positronische Rechnernetz!

      Offenbar waren Schadkonstrukte eingedrungen und drohten via Funk weiter verbreitet zu werden. Zweifellos handelte es sich um eine schwerwiegende Attacke, sonst wäre nicht höchste Alarmstufe gegeben worden.

      Kaum hatte ich den maßgeschneiderten Spezial-SERUN fertig angezogen, aktivierte ich die Flugaggregate in den Stiefeln und, sobald ich aus der Hütte draußen war, das Gravopak am Rücken. Mit 500 Stundenkilometern raste ich heimwärts.

      Wenig später erblickte ich die vertrauten Gebäude, rotgolden sich spiegelnd im Licht der untergehenden Sonne. Seit ihrer Fertigstellung vor mehr als 250 Jahren – genauer: im Jahr 1500 NGZ – schwebte die Außenstelle der Liga Freier Galaktiker für interdisziplinäre Forschungsprojekte, wie die offizielle Bezeichnung lautete, in mehreren Hundert Metern Höhe immer wieder zurück in den Abend.

      Alle 150 Minuten erhob sich die gesamte, 60.000 Einwohner zählende Stadt von ihrem Standort und bewegte sich ostwärts, entgegen der langsamen Rotationsbewegung Last Hopes. Auf diese Weise folgte sie der Terminatorlinie des Planeten, um in den Regionen mit den günstigsten und erträglichsten Umweltbedingungen operieren zu können.

      Der Name Sunset City versprach also nicht zu viel: Tatsächlich erlebte die mobile Forschungseinrichtung einen Sonnenuntergang nach dem anderen.

      Ihre Basis bildeten vier halbkugelförmige, in einem Quadrat angeordnete Kuppeln mit einem Radius von 1250 Metern. Röhrenförmige Verbindungsstücke entsprangen auf dem Zenit der Halbkugeln. Darauf thronte, rund 750 Meter über den Kuppeln, eine schlanke Pyramide mit einem Kilometer Seitenlänge und zwei Kilometern Höhe, die sogenannte Zitadelle.

      Die Gesamthöhe von Sunset City betrug also vier Kilometer. Jede Seite der abgerundet quadratischen Grundfläche maß fünf Kilometer.

      Für die Errichtung der wandernden Stadt waren zwei Kugelraumer der 2500 Meter durchmessenden JUPITER-Klasse entlang ihrer Ringwulste auseinandergeschnitten worden. Jeweils die oberen Hälften bildeten, nahezu unverändert, nun die Bereiche Sunset Alpha und Gamma.

      Alpha enthielt Labors und Testanlagen mitsamt aller dazu benötigten Infrastruktur, einschließlich einiger Wohnungen für die Wissenschaftler, sowie Versorgungszentralen. In Gamma waren die Hauptkomplexe zur Energieversorgung und -speicherung untergebracht, darüber hinaus Schutzschirmaggregate, die Zentrale für die Antigravprojektoren und eine Wartungszentrale für Positroniken und Elektroanlagen nebst Quartieren für die dort arbeitenden Techniker.

      Die unteren Hälften der ehemaligen terranischen Ultraschlachtschiffe hatte man nahezu komplett entkernt, umgedreht und völlig neu gestaltet. Sunset Beta beherbergte den Großteil der Wohnstätten, Unterhaltungszentren, Parkanlagen, Spielplätze und sonstigen Freizeiteinrichtungen.

      Die Delta-Kuppel diente der Forschung an gefährlichen Objekten. Viele der zahlreichen, ebenso gut ausgestatteten wie abgeschirmten Labore waren Hochsicherheitsbereiche und nur wenigen Forschern zugänglich.

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