Mission SOL 2020 / 4: Im Sphärenlabyrinth. Hermann Ritter
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Название: Mission SOL 2020 / 4: Im Sphärenlabyrinth

Автор: Hermann Ritter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: PERRY RHODAN-Mission SOL 2

isbn: 9783845351452

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СКАЧАТЬ der GRAGRYLO jemanden, der ein Freund und Verbündeter oder auch nur ein möglicher Koalitionspartner war? Perry Rhodan würde ihn suchen, finden, ein Abkommen schließen.

      Mit ihm eine Antwort auf die dritte Frage suchen, die derzeit nicht mal ansatzweise zu beantworten war: Wo sind wir?

      Mit einem kurzen Befehl aktivierte Danton die Innerschiffskommunikation. Er entschloss sich, TraiCom zu sprechen – schließlich gab er sich als ranghoher Offizier der Terminalen Kolonne TRAITOR aus. Jemand in seiner Position musste sich ohne Translator mit seinen Untergebenen verständigen.

      »Hier spricht Kalbaron Danton«, sagte er. »Ich rufe den aktuellen Befehlshaber an Bord der GRAGRYLO. Ich wiederhole: Hier spricht Kalbaron Danton.«

      »Was soll das?« Die Stimme klang mehr als unwirsch.

      »Spreche ich mit dem neuen Kommandanten?«, hakte Danton nach.

      Keine Antwort. Für ein Gespräch, das im ganzen Schiff mitgehört wurde, nicht gerade ein guter Anfang.

      »Wer auch immer du bist«, versuchte Danton es weiter. »Mein Auftrag, an Bord Verräter ausfindig zu machen, hat vielleicht mit dem Ende von Hoch-Medokogh Krefferk das Übel noch nicht an der Wurzel ausgerottet. Wer ist der Nächste in der Befehlsreihenfolge?«

      »Das ist ...« Eine Mischung aus Räuspern und einem unterdrückten Lachen erklang. »Kommandant Krefferk ...«

      »... war ein Verräter«, fiel Danton seinem Gesprächspartner ins Wort. »Es war von Anfang an die Aufgabe meines Teams, jene zu identifizieren, die gegen TRAITORS Interessen handeln.«

      »Blödsinn!«

      Aha, er hat angebissen. In Gedanken atmete Danton auf.

      »Ich muss mein Handeln nicht erklären«, sagte er entschlossen. »Aber bedenke doch selbst: Wer gab den Befehl an Haldukass' Flotte, die GRAGRYLO zu zerstören? Obwohl ich mich vorher eindeutig identifiziert hatte, obwohl diese Identifizierung überprüft wurde und es keinerlei Zweifel an meiner Person und an den mir übertragenen Rechten gab? War es nicht Krefferk, der sich im Vorfeld mit Haldukass ins Benehmen gesetzt hat? Gibt es Aufzeichnungen von jenen Gesprächen in der Raumstation? Hat Krefferk dir oder sonst jemandem erzählt, um was es bei diesen Absprachen ging?«

      Er wartete einen Moment. Keine Reaktion. Aber jemand wie Kalbaron Danton durfte nicht unsicher sein. Immerhin war er im Recht, seine Geschichte war völlig authentisch. Zumindest musste die Gegenseite das glauben.

      Endlich erklang die Stimme wieder. »Verzeih mir, Kalbaron Danton. Mein Name ist Rannkfarr, der Stellvertreter des bisherigen Hoch-Medokogh. Durch Krefferks Tod gehen seine Befugnisse auf mich über.«

      »Gut. Dann bist du derjenige, mit dem ich über das weitere Vorgehen sprechen muss. Wir sollten nun einen Kommunikationskanal wählen, der nur für uns zwei bestimmt ist.«

      Rannkfarr zögerte. »Eine Frage habe ich noch, die ich klären muss, bevor ich deine Autorität vollständig anerkenne.«

      Langsam wurde Danton ungeduldig. »Wenn das deiner Meinung nach nötig ist ...«

      »Ein winziger Faktor ist für mich noch unverständlich. Nein, nicht nur für mich, sondern für viele andere ebenso. Die Kralle des Laboraten – Krefferk trug eine Kralle. Damit war er immer und überall ein treuer Diener TRAITORS und zu verräterischen Handlungen überhaupt nicht fähig.«

      Innerlich musste Danton lachen. »Die Kralle. Ja, sicherlich.«

      Dann wurde er lauter. »Seit Jahrhunderten weiß man, dass TRAITORS Gegner die Wirkung der Kralle neutralisieren können. Natürlich hat jemand Krefferk dieser frevelhaften Behandlung unterzogen. Sonst hätte er ja nie gegen TRAITORS Interessen arbeiten können! Und das ist ihm gut gelungen. Er wirkte wie ein treuer Offizier, aber er säte Misstrauen, wo er nur konnte. Krefferk schuf die Grundlage dafür, dass sich die Pest der Individualität und die Saat der Zwietracht in unseren Reihen ausbreiteten. Hat er nicht befohlen, uns anzugreifen – trotz meiner eindeutigen Identifikation und Autorisation? Sag mir, Rannkfarr, willst du denselben Fehler begehen wie dein Vorgänger? Und sollten wir nicht zuerst gemeinsam versuchen, die Skapalm-Bark aus diesem Nebel hinauszunavigieren?«

      Roi Danton registrierte, dass die Kommunikation von der anderen Seite auf eine Direktverbindung umgeschaltet wurde.

      Dann war Rannkfarr wieder zu hören: »Gut. Im Augenblick können wir beide die Angelegenheit nicht bis zur völligen Zufriedenheit aller Beteiligten aufklären. Daher bin ich mit einem ... Waffenstillstand ... einverstanden, bis höhere Autoritäten meine Fragen beantworten können. Ist das für dich akzeptabel?«

      Dieser Rannkfarr schien zumindest vernünftig zu sein. Oder er spielt wie ich auf Zeit – das soll mir recht sein.

      »Bis wir uns wieder in bekannten Gefilden befinden – einverstanden.«

      2.

      16. November 1552 NGZ

      Kepraunsystem

      »Du bringst die ganze Mission in Gefahr!« Tess Qumisha fixierte das Gesicht der Zentrifaal, bis sie das Gefühl hatte, gleich zu schielen, weil sie mit beiden Augen ein einzelnes, breites Sehorgan im Blick behalten musste.

      A-Kuatond schwieg. Ungerührt lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück, die Arme vor der Brust verschränkt. Der Hautlappen der linken Hand umfing den rechten Unterarm, die Krallenfinger der rechten tippten einen langsamen, bedrohlichen Rhythmus auf den linken.

      Qumisha warf Perry Rhodan einen Blick zu. Doch der hatte es für den Moment aufgegeben, mit der neuen Befehlshaberin an Bord der SOL auch nur ein Wort zu wechseln.

      »Also gut, dann wieder von vorn.« Qumisha würde keinen einzigen Fußbreit Boden zurückweichen. »Egal wer du bist oder wie mächtig du irgendwo anders bist: Das ist unser Schiff. Die SOL ist unsere Heimat, hier wohnen Wesen, die uns etwas bedeuten. Und ich bin nicht bereit, diese in Gefahr zu bringen, bloß weil eine Ritterin BARILS der Meinung ist, dass ihr einzelnes Leben wichtiger ist als das aller anderen an Bord zusammen.«

      Rhodan seufzte. »Tess, man wird nicht Ritter, wenn man das eigene Leben für bedeutungslos hält. Es ist ein Joch, in dessen beiden Eimern die Verantwortung für kosmische Ereignisse liegt. Glaub mir – ich weiß, wovon ich spreche!«

      Sie wandte sich ihm zu. »Heißt das, dass du mit diesen irrsinnigen Anordnungen einverstanden bist? Warum umwickeln wir nicht gleich jedes Kleinkind an Bord mit einem Empfänger, Draht und Sprengstoff? Wenn A-Kuatond irgendwas nicht gefällt, kann sie dann jederzeit auf einen Knopf drücken, und – peng – irgendwo in der SOL explodiert ein Kind.«

      »Du bist unfair, Tess.«

      Zur Überraschung der beiden mischte sich die Ritterin nun selbst in das Gespräch ein. »Ich verstehe den Vergleich nicht ganz. Aber ich erkenne, dass ihr deutlich zu viele Gefühle in die Situation hineininterpretiert.«

      Qumisha wollte wieder eine spitze Bewegung machen, doch mit einer Handbewegung brachte Rhodan sie zum Schweigen. »Dann erkläre uns doch vielleicht selbst, wie dein Verhalten gemeint ist.«

      »Gut. Aber nur, weil es BARILS Willen war, dass du mir als Orbiter zugeteilt wurdest.« Ihre Stimme wechselte in jenen Singsang, den Qumisha und Rhodan in den vergangenen Tagen bereits mehrere Male zu hören bekommen hatten, wenn wieder irgendwelche СКАЧАТЬ