Название: Mythor 167: Der Rote Eroberer
Автор: Hubert Haensel
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Mythor
isbn: 9783845399195
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»Hat das überhaupt einen Sinn?«, ächzte Mythor.
»Natürlich«, nickte Kurus. »Ich höre gerne Lügengeschichten.«
»Du bist ein Narr.«
Kurus' Gesicht, eben noch siegessicher strahlend, verzerrte sich. Gekränkte Eitelkeit sprach aus seinem Blick. Fast gleichzeitig schossen seine Fäuste vor. Mythor brach lautlos zusammen, verlor aber nicht das Bewusstsein. Kurus stieß ihn mit dem Fuß an. »Auf jeden Fall bin ich der Stärkere«, höhnte er. »Das solltest du nicht vergessen.«
Mit den ersten Strahlen der Morgensonne, die über den höchsten Gipfel heraufstieg, begann das eisige Klirren erneut. Kurus lauschte dem sich in gleichen Abständen wiederholenden Klang.
»Was ist das?«, wollte Ronda wissen.
»Verstehst du wirklich nicht, was die Dongs des Roten sagen?«, erwiderte Kurus heftig. »Sie fordern uns zur bedingungslosen Übergabe auf. Doch Burg Mascas ist uneinnehmbar. Ich denke nicht daran, mich zu unterwerfen. Ich, Kurus«, diese Worte schrie er förmlich hinaus, »werde nicht um einen Fußbreit weichen.«
»Wir kennen den Roten nicht, von dem du sprichst«, ließ Ilfa sich vernehmen. »Aber wir waren auf der Flucht vor Zoon-Kriegern, als deine Männer uns überfielen.«
Kurus vollführte eine ausschweifende Bewegung. »Der Eroberer lagert im Norden, nur wenig mehr als eine Wegstunde entfernt. Allein die Schlucht hält ihn davon ab, schon jetzt anzugreifen. Sie zu umgehen, kostet Zeit, und er muss Späher aussenden.«
»Du glaubst, wir wären diese Späher.« Schwankend kam Mythor wieder auf die Beine.
»Genau«, lachte Kurus. »Es ist nur schade, dass ihr dem Roten nicht mehr berichten könnt, was ihn erwartet. Sein Heer wird Burg Mascas nie erreichen.« Offenbar von dem plötzlichen Bedürfnis erfüllt, sich jemandem mitzuteilen, fuhr er fort: »Es gibt nur einen einzigen Zugang, einen schmalen Taleinschnitt, und dieser wird von einem unüberwindlichen Ungeheuer bewacht. Kein Krieger des Roten wird an dieser Bestie vorbeikommen.« Triumph schwang in seiner Stimme mit. »Warum fragst du nicht, wie wir es schaffen? Fürchtest du dich vor der Wahrheit, oder hat dich der Mut verlassen? Du wirst es selbst bald erleben, denn wir lenken das Ungeheuer ab, indem wir ihm Menschenopfer darbringen.«
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