Vorsicht: Unartige Notizen. Egon Krause
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Название: Vorsicht: Unartige Notizen

Автор: Egon Krause

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783830195627

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СКАЧАТЬ sie seit ihrem neunten Lebensjahr. Damals noch ein Kind, erregte sie nicht seine Aufmerksamkeit. Mit zwölf Jahren fielen ihm dann die kleinen Spitzen auf, die durch ihr Sommerkleid stießen, und ihre Augen strahlten, wenn sie sich begegneten. Das konnte ihm nicht entgehen. Ihre Oberschenkel waren schon wohlgeformt. Vielleicht, er weiß es nicht mehr, haben sie sich auch länger angeschaut und er hat dabei schon etwas mehr als bloße Freundschaft bei ihr vermutet, was ihn auf den Gedanken brachte, ihr Interesse, für ihn sicher unbewusst, näher zu erkunden. Was sie unter Schmusen verstand, ist im Weiteren zu verstehen.

      Sie sahen sich selten.

      Jahre später waren sie zufällig länger allein. Ihre Blicke trafen sich, wie magnetisch angezogen umarmten sie sich. Er fühlte instinktiv, was dies bedeutete. Ihr ganzer Körper zitterte. Sie küssten sich nicht. Wusste und wollte sie, was er tat? Er fühlte ihre kleine Erektion und nun war es ihm klar. Dem Zittern folgte ein Beben, bis ihre Knie nachgaben. Instinktiv küsste er sie. Sie löste ihre Arme, die um seinen Hals geschlungen waren, nicht von ihm. Ihre Augen geschlossen, schien es ihm, als wollte sie nochmals das gleiche empfinden. Einen Mann reizt es, wenn er Erfolg hat, und so fuhr er fort. Es ist natürlich erst der Beginn für einen Mann, seine Neugier will mehr wissen. Für ihn völlig überraschend fand sein Ausloten keinen Widerstand. Sie trennten sich endlich, sahen sich in die Augen und gingen dahin zurück, woher sie gekommen waren, zu den anderen. Erst dann wurde ihm klar, sie hatte es schon alles und mehr schon vorher erlebt. Sie haben, wenn sie sich trafen, nur geschmust, wie sie es nannte. Er hat nie mit ihr geschlafen.

      Sie wurde von ihrem späteren Mann schwanger und heiratete ihn. Dieser erpresste sie, ihm alles zu erzählen. Er hat aber das Geheimnis ihrer Vorgeschichte nie erfahren.

      Beichte

      Ihm hat sie es gebeichtet.

      Während ihrer Kindheit war sie oft bei befreundeten Nachbarn. Sie traf sich bei Festen mit Freundinnen. Es gab eine Gruppe von Jungen, die sich die unerfahrenen Mädchen vornahmen und stolz darauf waren, wenn sie dann alle mit Mädchen schliefen. Die zwei Freundinnen, ein und zwei Jahre jünger als sie, hatten ihr die Jungen gezeigt und das erzählt, sie fragte, ob sie es auch schon getan hätten. Sie gaben es nicht zu. Die Jungen mussten doch einen Wink von den nicht so unschuldigen Freundinnen bekommen haben, denn einer von ihnen kümmerte sich plötzlich um sie. So geschah es im Mai an einem sonnigen Tag, dass sie mit zweien spazieren ging, der eine zog sich zurück, sie hing am Arm des Älteren, der ihren Rücken streichelte, was ihr angenehm war und sie veranlasste, sich anzuschmiegen. Er küsste sie und sie ließ es ihn tun, sie hatte keine Vorstellung davon und war neugierig, wie es weiterginge. Er ging weiter. Das angenehme Gefühl war ihr erst vor kurzem durch die eine Freundin bekannt geworden, aber sie hatte es aus Angst nie bis zu Ende gekostet. Als es sie jetzt übermannte, wurde sie so schwach, dass sie in seinen Armen hing. Er legte sie hin und fuhr fort, bis die Lust so ihren ganzen Körper erfasste. Sie spürte keinen Schmerz, von dem aufsteigenden Reiz in ihrem Bauch wurde sie ohnmächtig. Als sie zu sich kam, nahm sie den anderen in sich wahr und zum ersten Mal bewusst ein intensives Lustgefühl.

      Er ermutigte sie, ihre Empfindungen genau zu beschreiben und musste ihr die passenden Ausdrücke manchmal in den Mund legen, ihn reizten die zaghaften Antworten.

      Sie schämte sich, als die beiden ihr Werk betrachteten, und sah nicht hin. Nach einer Weile meinten die beiden, nachdem sie bei ihren Erkundungen Erfolg hatten, dass sie es, wie die meisten Mädchen, wieder wollte. Nach einer nötigen Pause zogen sie die Erschöpfte hoch und setzten den Spaziergang fort. Der Große steckte ihr Höschen in die Tasche. Sie ging zwischen den beiden, untergehakt, wie auf Watte. Die zwei gingen mit ihr zu ihrer Freundin, die neugierig fragte, ob sie es denn gemacht habe.

      Ansteckung

      Zuweilen ist der Wunsch, sich zu verlieben, ansteckend und damit auch der Wunsch, zu lieben. Zwei Freundinnen oder auch eine Gruppe werden durch Austausch ihrer Wünsche und vielleicht auch ihrer Erfahrung neugierig. Die Bedingung für die Erfüllung ist natürlich ihre instinktive Lust.

      Briefe einer Mädchenclique

      Liebesbriefchen an …

      Lieber …

      Wie geht es Ihnen, bitte antworten Sie uns, wir haben gedacht, Sie kommen zu uns in der Nacht. Bitte besuchen Sie uns in der Nacht.

      Viele Grüße und Küsse

      Ihre

      Hedda, Gabi, Renate, Walpurga

      Vier Mädchen, ziemlich jung

      Ein weiterer Brief.

      Liebes Schätzchen, wie geht es Dir, ich hoffe, dass es Dir gut geht. Ich werde bei Gelegenheit Dich mal besuchen, Du weißt, dass wir uns nächste Woche verloben.

      Viele Grüße

      Dein Schatz W.

      Die Letzte der Vier oben.

      Lieber,

      nun raten Sie mal, wer an Sie denkt und Ihnen morgen eine Freundin schenkt. Sie sollen abends einmal kommen und Sie sollen sagen, wenn Sie Ihren schlechten Tag haben.

      Name unbekannt, wer war es?

      Ein Gedicht von Hedda folgte.

      Diese Briefe sind nicht erfunden, man sieht darin, wie ein Mädchen aus einer Clique, vielleicht eines mit Erfahrung, die anderen neugierig auf die Liebe macht, indem es seine Gefühle und Erlebnisse erzählt. Offensichtlich spielt es ab einer gewissen Entwicklung keine Rolle, danach zu trachten, das Abenteuer zu erleben.

      Wie kommt es zu solchen Handlungen?

      Sie deuten auf den Wunsch hin, eine Lust zu erfahren, die ihren Reiz im Dunkel des Instinkts hat, wenn ihnen auch der eigentliche Akt vielleicht nicht bewusst ist. Das numerische Alter scheint weniger eine Rolle zu spielen, eher das Hinlenken darauf durch andere. Es sind natürlich keine Kinder mehr, denen so etwas einfällt. Von der Natur eingerichtet, streben sie mehr oder weniger früh zum Lustgewinn. Es wäre interessant herauszufinden, ob eine, die früh beginnt, auch eher diesen Reiz im Alter verliert und umgekehrt.

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