Sammelband 5 Krimis: Verschwörung der Killer und vier andere Urlaubs-Krimis. Alfred Bekker
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sammelband 5 Krimis: Verschwörung der Killer und vier andere Urlaubs-Krimis - Alfred Bekker страница 27

СКАЧАТЬ Portemonnaie steht." Sie zuckte die schlanken Schultern. "So kann man sich eben irren. Dieser Anderson sah jedenfalls nicht so aus, als könnte er über ein großes Vermögen verfügen."

      Ich lächelte dünn. "Auch da kann man sich manchmal irren!", gab ich zurück.

      Ein Profi-Killer wie Warren Anderson hatte sicherlich gut verdient, auch wenn er naturgemäß darauf geachtet hatte, nirgendwo besonders aufzufallen.

      Milo nickte mir zu.

      Ich verstand, was er damit sagen wollte. Aus der Koreanerin war nicht mehr herauszubekommen. Und selbst das Wenige, was sie gesagt hatte, war teilweise zweifelhaft.

      "Mir fällt da noch etwas ein", sagte das Girl dann.

      "Immer raus damit", forderte ich.

      "Sagen Sie Mister Danilovich nichts davon, ich bin darauf angewiesen, hier mein Geld zu verdienen."

      "So, wie Sie aussehen, müssten sich die anderen Clubs um Sie reißen", sagte ich.

      "Die Konkurrenz ist hart."

      "Okay, ich werde diskret sein", versprach ich. Sie rückte näher, sprach leiser.

      "Mister Danilovich will eigentlich, dass wir gar nichts sagen, weil das nur Ärger und Komplikationen gäbe..." Sie machte eine Pause, fuhr schließlich fort: "Dieser Mann, dessen Foto Sie mir gezeigt haben..."

      "Anderson!"

      "Der war später noch einmal mit einem anderen Mann hier, mit dem er sich sehr intensiv unterhalten hat. Der Kerl wollte, dass ich auf seinem Tisch tanze. Er wurde von Anderson mehrmals Mister Zapata genannt."

      Ich war wie elektrisiert. "Raymond Zapata? Ende fünfzig?"

      "Nein, dieser Mann war vielleicht Mitte dreißig."

      "Ganz sicher?"

      "Ganz sicher."

      18

      SPÄTER SPRACH ICH CLIVE Caravaggio darauf an. "Zapata hat eine Neffen im passenden Alter", erklärte er mir. "Er heißt Terry und ist ebenso unauffindbar wie sein Onkel."

      "Ist er in die Geschäfte seines Onkels verwickelt?", hakte ich nach.

      Clive zuckte die Achseln. "Eine Glaubensfrage. Langfristig ist er als Nachfolger im Gespräch, aber Raymond Zapata steht in dem Ruf, alles möglichst in der eigenen Hand behalten zu wollen."

      Orry berichtete uns anschließend davon, dass einer der Türsteher sich an Micky Terasso erinnerte. "Schon der Jacke mit dem Devvilish Demons-Emblem wegen!"

      Ich sah unseren indianischen Kollegen gespannt an.

      "Na und?"

      "Der Türsteher meint, dass dieser Micky ihm reichlich jung vorgekommen sei. Er hat ihn nicht hereingelassen."

      "Micky ist siebzehn", murmelte ich.

      "Jedenfalls sei der Junge ziemlich sauer gewesen. Der Türsteher meint, dass er vielleicht deswegen so wütend auf seinen Boss gewesen ist."

      "Wütend genug, um ihm mit der Waffe in der Hand aufzulauern?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein, da muss noch etwas anderes dahinterstecken. Ich weiß nicht, aber ich habe das Gefühl, dass dieser Terasso uns einiges erklären könnte."

      "Über Danilovich?", fragte Clive skeptisch. "Wir wissen nicht, in welchen Mafia-Stall der eigentlich gehört, aber fest dürfte ja wohl stehen, dass er nur ein kleines Licht ist."

      Ich zuckte die Achseln.

      "Vielleicht unterschätzen wir ihn."

      "In wie fern?", hakte Orry nach.

      Ich fuhr fort: "Ich glaube nicht, dass es ein Zufall war, dass Warren Anderson hier in dieser Bar gesehen wurde."

      "Du meinst, Danilovich hat was mit dem Laurence Harbour-Massaker zu tun?", fragte Clive.

      "Vielleicht nicht er selbst, sondern..."

      "...der Boss, der hinter ihm steht", vollendete Zerry.

      "Zu dumm, dass wir nicht wissen, wer das sein könnte."

      Ich sah auf die Uhr.

      Es war halb eins in der Nacht.

      Orry unterdrückte ein Gähnen.

      Kein Wunder. Wir waren eine Ewigkeit auf den Beinen.

      "Ich werde mir Micky Terasso vorknöpfen!", kündigte ich an.

      "Jetzt?", stieß Milo hervor.

      "Sollen wir warten, bis er über alle Berge ist? Außerdem kann ich mir denken, wo er jetzt vielleicht steckt..."

      "Mister McKee hat dir die Fortsetzung deines Rocker-Lebens ausdrücklich verboten", gab Milo zu bedenken. "Außerdem wird dieser Micky dich womöglich erkannt haben, Jesse! Auch wenn du im Moment eine andere Jacke trägst!"

      "Der Junge ist siebzehn. Ich möchte nicht, dass er erst zum Mörder geworden sein muss, bevor wir eingreifen." Ich wandte mich an Orry und Clive. "Ihr könnt ja gerne mitkommen und den Begleitschutz spielen. Könnte ich vermutlich gut gebrauchen..."

      Ich wandte mich zum Gehen.

      Clives Stimme ließ mich erstarren.

      Er sagte ein einziges Wort.

      "Nein."

      Ich drehte mich herum. "Aber Clive..."

      "Wir können den Chef nicht einfach übergehen, Jesse! Ich verstehe deine Argumente, aber die Operation könnte heikel werden..."

      Clive griff zum Handy. Per Kurzwahl stellte er eine Verbindung zur Federal Plaza her. Auch wenn die normalen Bürozeiten längst und lange vorbei waren, so war es doch nichts ungewöhnliches, unseren Chef auch so spät noch an seinem Arbeitsplatz anzutreffen. Mister Jonathan D. McKee hatte seit der Ermordung seiner Familie den Sinn seines Lebens darin gefunden, das Verbrechen mit aller Kraft zu bekämpfen. Er war morgens der Erste im Field Office und oft genug spät in der Nacht der Letzte.

      "Mister McKee, wir haben da ein Problem...", begann Clive.

СКАЧАТЬ