Lexikologie. Christine Römer
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Название: Lexikologie

Автор: Christine Römer

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия: Linguistik und Schule

isbn: 9783823302841

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СКАЧАТЬ Salami gemeint, das ergibt keinen Sinn, sondern vermutlich eine milde Salami.“

      4 Wissen vorhanden, aber nicht rasch genug abrufbar.

      5 Reichhaltiges Wissen: Solches umfasst auch dekontextualisiertes Wissen zur Bedeutung des Wortes, Bezüge zu anderen Ausdrücken sowie Wissen zu verschiedenen Verwendungsweisen.

      Eine weitere Hauptbedeutung von Wortschatz ist die Bezeichnung der Gesamtheit der Wörter einer spezifischen Wortgruppe:

      Deutscher Wortschatz im 17. Jahrhundert (Buchtitel)

      Deutscher Bibelwortschatz in der frühen Neuzeit (Buchtitel)

      (Weiter zum Wortschatzbegriff siehe Schnörch 2015.)

      Der deutsche Wortschatz kann aufgrund spezifischer Markierungen auf verschiedene Art und Weise in lexikalische Subsysteme gegliedert werden.

      Innerhalb einer Sprache ist es üblich, verschiedene Gebrauchsformen zu unterscheiden, die sich aufgrund spezifischer sprachlicher Merkmale zu Varietäten zusammenfassen lassen.

      „Die deutsche Sprache“ existiert als solche gar nicht, da das außersprachliche Merkmal „Sprachraum“ zu lexikalischen Modifizierungen bei den nationalen Standardvarietäten und Mundarten zu nationalen und regionalen Subsystemen führt. Seit Ende des 20. Jahrhunderts hat sich in der Wissenschaft die plurizentrische Auffassung bei der Charakterisierung des Deutschen durchgesetzt (mehr dazu in Kap. 7). Diese nimmt eine Gleichwertigkeit der nationalen Standardvarietäten (kodifizierte Schriftsprachen) des Deutschen in Deutschland (Binnendeutsch, auch Deutschlanddeutsch oder deutsches Hochdeutsch), Österreich (Österreichisches Hochdeutsch) und der Schweiz (Schweizer Hochdeutsch) an, wobei auch die nationalen Standardvarietäten intern plurizentrisch sind, so vor allem in Deutschland und Österreich. Die spezifischen Lexeme des Binnendeutschen werden als Teutonismen (auch Germanismen), die des Schweizer Standarddeutschen als Helvetismen und die des Österreichischen als Austriazismen bezeichnet (Ammon 1995).

      Obwohl der Wortschatz ständig wächst und in Veränderung ist, kann man zu einem bestimmten Zeitpunkt unter dem zeitlichen Aspekt den verwendeten Wortschatz in die Teilwortschätze neuer, veralteter und etablierter Wortschätze aufteilen.

      Weitere relevante Merkmale zur Subklassifizierung des Wortschatzes bzw. für das Vorhandensein von spezifischen Wortschätzen sind die soziale Geprägtheit nach Lebensalter und Geschlecht. Außerdem hat die Differenzierung der Berufswelt zu Berufs- und Fachsprachen geführt.

      3.4 Wörterbücher

      Wörterbücher sind lexikografische Nachschlagewerke und lassen sich vereinfacht in Allgemein- und Spezial-Wörterbuchtypen einteilen, die es zudem in gedruckter oder in elektronischer Form gibt (zu einer weiteren Differenzierung vgl. Tabelle 1, S. 28).

      Wörterbücher sind lexikografische Nachschlagewerke bzw. „Datensammlungen mit äußerer Zugriffsstruktur, die sprachliche Angaben zu lexikalischen Einheiten wie Wörtern, Wendungen, Morphemen etc.“ enthalten (Engelberg/Lemnitzer 2009: 6).

Wörterbuchtypen
Allgemeinwörterbuch Spezialwörterbuch
Standardwörterbuch: Universalwörterbuch (Duden) Deutsches Wörterbuch (Wahrig) Das große Wörterbuch der deutschen Sprache (Duden, 10 Bände) Digitales Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (=DWDS) Canoonet … Historisches Wörterbuch: Deutsches Wörterbuch der Gebrüder Grimm (16 Bde.) … informationstyporientiert: Rechtschreib-WB etymologisches WB Kollokationswörterbuch Bildwörterbuch Wortfamilien-WB Frequenz-WB … varietätenorientiert: Fachwörterbuch (z.B. Metzler Lexikon Sprache) Dialektwörterbuch (z.B. Kleines pfälzisches WB, Schweizerisches Idiotikon) Sondersprachen-WB Regionalwörterbuch
benutzergruppenorientiert: Lerner-WB (z.B. Wörterbuch Deutsch als Fremdsprache) Schulwörterbuch (z.B. Schweizer Schülerduden) Grundwortschatz-WB Grundschul-WB lemmatatyporientiert: Neologismen-WB Fremdwörterbuch Schimpfwörterbuch Namenwörterbuch Lehnwörterbuch Abkürzungswörterbuch Differenzwörterbuch …

      Tabelle 1:

      Wörterbuchtypen nach Engelberg/Lemnitzer (2009), WB = Wörterbuch

      Lexikalische Datenbanken, die ebenfalls elektronisch verfügbar sind, bilden dabei eine wichtige Datenbasis für die Erarbeitung von Wörterbüchern. Zu Letzteren gehört insbesondere das Deutsche Referenzkorpus (DeReKo), das Zugang zu über 500 Korpora bietet und online über www.ids-mannheim.de/cosmas2/ zugänglich ist.

      Ein Korpus (das Korpus, Genitiv des Korpus, Plural die Korpora) ist eine Sammlung schriftlicher und/oder gesprochener Äußerungen bzw. Texte. „Die Daten des Korpus sind typischerweise digitalisiert, d.h. auf Rechnern gespeichert und maschinenlesbar.“ (Lemnitzer/Zinsmeister 2015: 13)

      Um in einem Wörterbuch nachschlagen zu können, muss man nicht nur das ABC beherrschen, sondern auch wissen, wie ein Wörterbuch aufgebaut ist, welche Informationen es bereitstellt. Darüber hinaus muss man auf eigenes Sprachwissen zurückgreifen können, um die Ergebnisse des Nachschlagens interpretieren zu können. Insgesamt handelt es sich also beim Nachschlagen um komplexe und damit anspruchsvolle Vorgänge:

       Findet man bei einem orthografischen Zweifelsfall das gesuchte Wort nicht, muss man mögliche andere Schreibweisen in Betracht ziehen können. Das fällt aber bspw. Schülerinnen und Schülern mit Rechtschreibschwierigkeiten schwer. Möchte eine Schülerin etwa überprüfen, ob Vogelheuschen korrekt ist, muss sie zum einen unter dem Grundwort Häuschen nachschlagen können, falls die Zusammensetzung nicht enthalten ist; zum anderen muss sie die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Wortstammregel hier zur Anwendung kommt.

       Spezifische Schwierigkeiten zeigen sich auch beim Nachschlagen von Bedeutungen (Engelberg/Lemnitzer 2009: 89f.): So wird die gesuchte Bedeutung bei polysemen Einträgen oft nicht gefunden, u.a. weil grammatische Informationen nicht genutzt werden. Nicht zuletzt setzen polyseme Einträge voraus, dass die verschiedenen Einträge mit Blick auf die eigene Frage sortiert und eingeschätzt werden können. Sehr häufig ist jedoch ein Scheitern zu beobachten, weil die Bedeutungserklärung nicht verstanden wird.

      Lehrpersonen überschätzen gerne die Nachschlagefähigkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler. Engelberg/Lemnitzer (2009: 89) verweisen in diesem Zusammenhang auf zwei Studien, die auf der Basis von Wörterbuchbenutzungsprotokollen „einen generellen Mangel an Kompetenz im Umgang mit Wörterbüchern“ feststellen. Es ist davon auszugehen, dass elektronische Wörterbücher hier nur bedingt Abhilfe schaffen können. Wenn in Deutschlehrmitteln nur Übungen zum alphabetischen Nachschlagen angeboten werden, dürfte das entsprechend zu kurz greifen. Wünschenswert wären Lerneinheiten, die aufzeigen, wie ein Wörterbuch (Print oder digital) im Kontext einer bestimmten Frage eingesetzt und wie die Suchergebnisse auch darauf bezogen zu interpretieren sind. Zu begrüßen wäre es auch, wenn auf höheren Klassenstufen zunehmend verschiedene Nachschlagewerke (Print oder digital) eingeführt und СКАЧАТЬ