Название: Kinder-Erziehung
Автор: Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter
Издательство: Автор
Жанр: Эзотерика
isbn: 9783963870743
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Kapitel 3
Ein Kind zu erziehen,
heißt sich selbst zu erziehen
Worte der Mutter
Die meisten Eltern machen sich aus verschiedenen Gründen sehr wenig Gedanken über die wahre Erziehung, die den Kindern zuteil werden sollte. Wenn sie ein Kind in die Welt gesetzt haben, es mit Nahrung versorgt, seine verschiedenen materiellen Erfordernisse befriedigt und seine Gesundheit mehr oder minder sorgsam bewahrt haben, meinen sie, dass sie ganz und gar ihre Pflicht getan haben. Später werden sie es auf die Schule schicken und den Lehrern die Verantwortung für seine Erziehung überlassen.
Es gibt andere Eltern, die wissen, dass ihre Kinder erzogen werden müssen und die versuchen, ihr möglichstes zu tun. Doch selbst von jenen, die sehr ernsthaft und aufrichtig sind, wissen nur wenige, dass das erste, was man tun muss, um in der Lage zu sein, ein Kind zu erziehen, die Selbsterziehung ist, bewusst zu werden und Meister seiner selbst zu sein, so dass man dem eigenen Kind nie ein schlechtes Beispiel gibt. Denn Erziehung wird vor allem durch ein gutes Beispiel wirksam. Gute Worte zu reden und einem Kind weisen Rat zu erteilen, ist sehr wenig wirksam, wenn man ihm nicht ein Beispiel dessen gibt, was man lehrt. Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Geradheit, Mut, Selbstlosigkeit, Geduld, Ausdauer, Durchhaltevermögen, Frieden, Ruhe, Selbstbeherrschung sind die Dinge, die man unendlich viel besser durch Beispiel lehren kann als durch schöne Vorträge. Eltern, habt ein hohes Ideal und handelt stets ihm gemäß, und ihr werdet sehen, dass euer Kind allmählich dieses Ideal in sich selbst widerspiegeln wird und spontan die Eigenschaften verkörpert, die ihr gern in seiner Natur zum Ausdruck kommen lassen wollt. Ganz natürlich hat ein Kind Respekt vor seinen Eltern und blickt zu ihnen auf; wenn sie nicht ganz unwert sind, werden sie ihrem Kind immer als Halbgötter erscheinen, die es nach bestem Vermögen nachzuahmen versuchen wird.
Mit sehr wenigen Ausnahmen sind sich Eltern nicht des verheerenden Einflusses bewusst, den ihre eigenen Defekte, Impulse, Schwächen, sowie Mangel an Selbstbeherrschung auf ihre Kinder haben. Wenn du von einem Kind respektiert werden möchtest, habe Selbstachtung und sei der Achtung in jedem Augenblick würdig. Sei nie autoritär, despotisch, ungeduldig oder schlecht aufgelegt. Wenn dein Kind dich etwas fragt, gib ihm nicht eine dumme Antwort unter dem Vorwand, dass es dich nicht verstehen kann. Du kannst dich immer verständlich machen, wenn du dir die Mühe machst; und trotz der Volkswahrheit, dass es nicht immer gut sei, die Wahrheit zu sagen, erkläre ich, dass es immer gut ist, die Wahrheit zu sagen, dass aber die Kunst darin besteht, sie so zu sagen, dass sie dem Geist des Hörers zugänglich wird. Im frühen Lebensalter, bis zwölf oder vierzehn, kann das Kind kaum abstrakte Vorstellungen und Gedanken erfassen. Und doch kannst du es darauf vorbereiten, diese Dinge zu verstehen, indem du konkrete Bilder, Symbole oder Parabeln gebrauchst. Bis zu einem recht fortgeschrittenen Alter – und auch für einige Personen, die mental immer Kinder bleiben – lehrt eine Erzählung oder gut erzählte Geschichte sehr viel mehr als jede Menge theoretischer Erklärungen.
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Worte der Mutter
Das Schlimmste von allem (was die Leute meist tun), ist, die Kinder den Hausdienern zu überlassen.1 Das ist ein Verbrechen. Denn diese Personen haben ein völlig vulgäres Bewusstsein, sehr niedrig, sehr obskur; und ganz spontan, ohne dass sie es bewusst wollen, lassen sie es in die Kinder eintreten. Natürlich gibt es auch das Alter, wo die Kinder in die Schule kommen, und dort haben sie mit einer Vielzahl von Kindern Kontakt, deren Gesellschaft nicht immer sehr empfehlenswert ist. Es ist sehr schwierig, diese Beziehungen zu vermeiden. Aber dennoch – wenn man das Leben mit ein wenig Bewusstsein und viel gutem Willen begonnen hat, dann fühlt man es, wenn man Leute trifft, deren Kontakt nicht wünschenswert ist. Und wenn man guten Willen hat, versucht man sofort, sie nicht zu treffen oder in ihrer Gesellschaft zu sein.
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1 Diese Aussage Der Mutter bezieht sich besonders auf das in Indien übliche Hausdiener-System, das vor allem Menschen mit geringem Ausbildungsstand Arbeit verschafft.
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