Die Erforschung der Ostküste Nordamerikas. Samuel de Champlain
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Название: Die Erforschung der Ostküste Nordamerikas

Автор: Samuel de Champlain

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги о Путешествиях

Серия: Paperback

isbn: 9783843806619

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       Samuel de Champlain

      Samuel de Champlain

      DIE ERFORSCHUNG DER OSTKÜSTE NORDAMERIKAS

      Übersetzt und eingeleitet von Udo Sautter

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       »Die Entdeckung Nordamerikas wird nirgends großartiger anschaulich als in der epischen Schilderung der Abenteuer Samuel de Champlains.«

      Joe C. W. Armstrong, Champlain.

      INHALT

       Einleitung

       BEMERKUNG ZU DEN LÄNGENMASSEN IM TEXT

       BEMERKUNG ZU DEN ABBILDUNGEN

       Erste Reise

       ERSTES BUCH

       ZWEITES BUCH

       Zweite Reise des Sieur de Champlain

       Dritte Reise des Sieur de Champlain

       Vierte Reise des Sieur de Champlain

      EINLEITUNG

      I. GEDANKEN ZU BEGINN

      Von den Entdeckungen Christoph Kolumbus’ Ende des 15. Jahrhunderts an kontrollierten Spanier und Portugiesen jahrzehntelang die amerikanische Atlantikküste. Gelegentliche Versuche anderer europäischer Mächte, sich einen Stützpunkt zu sichern, erfolgten nur halbherzig und ohne dauerhaften Erfolg. Der Franzose Jacques Cartier segelte zwischen 1534 und 1542 dreimal zum Sankt-Lorenz-Golf und den Strom hinauf bis zum Ort des späteren Montreal, doch zu guter Siedlung kam es nicht. Die hugenottischen Versuche Nicolas Durand de Villegaignons in Brasilien in den 1550er Jahren blieben ebenso ergebnislos wie etwa die zaghaften englischen Bemühungen auf Roanoke Island vor der Küste Virginias in den 1580er Jahren. Erst der britische Sieg über die Spanier 1588 und das Ende der französischen Religionskriege gegen die Jahrhundertwende hin machten den Weg frei für ernsthaftere Bestrebungen. Die erste französische, die dauerhaften Erfolg hatte, war diejenige Samuel de Champlains. Auf eigene Initiative hin und bald auch mit staatlicher Unterstützung legte er den Grundstein für die Entwicklung der neufranzösischen Kolonie.

      Wir wüssten heute nicht viel über die Einzelheiten dieses Beginns ohne Champlains Berichte. Obwohl selbst eher ein Mann des Astrolabs und der Hakenbüchse, hat er uns jedoch offensichtlich aufgrund eigener oft minutiöser Aufzeichnungen recht ausführliche Erzählungen über vielerlei Einzelheiten dieser Anfangsjahre hinterlassen. Dafür gebührt ihm der uneingeschränkte Dank des Historikers. Natürlich ist die Darstellung durchgehend subjektiv gefärbt und verlangt, wie neuere Untersuchungen ergeben haben, in nicht wenigen Fällen hinsichtlich mancherlei Fakten nach Korrektur. Aber gleichwohl ist sie in vielem unersetzlich in ihrer Frische. Nirgends sonst finden wir eine solche Fülle von Beschreibungen der Fauna und Flora, der Sitten der Ureinwohner und der Mühsal der Erkundungsbemühung zu Beginn des 17. Jahrhunderts wie bei ihm. In den hier vorgelegten Schilderungen seiner Reisen zwischen 1604 und 1613, die das Kernstück seines schriftstellerischen Schreibens bilden, besitzen wir eine zeitgenössische Quelle erster Güte. Sie wird hier erstmals auch deutschsprachigen Lesern vorgelegt.

      Bei der Übersetzung des im Französisch des frühen 17. Jahrhunderts verfassten Textes mussten natürlich hin und wieder im deutschen Sprachgebrauch nicht zu findende Wendungen adaptiert werden. Grundsätzlich wurde jedoch Wert gelegt auf möglichst große Textnähe, um dem Leser wenigstens so weit wie angängig das Flair des Originals zu vermitteln. Auf die Verwendung heute bei Manchen beliebter, ideologisch inspirierter Modernismen (»Erste-Nation-Leute« für Ureinwohner) wurde verzichtet. So schreibt Champlain zwar durchgehend von »Wilden«; diese werden in der vorliegenden Übersetzung aber, wohl sachgerechter, »Indianer« genannt. Absätze wurden grundsätzlich beibehalten. Für Ortsnamen wurde, falls heute üblich, die englische Form gewählt, sonst die französische.

      II. SAMUEL DE CHAMPLAIN

      Wenig ist bekannt über Champlains Abstammung. Seinem Ehevertrag zufolge wurde er als Sohn von Anthoine de Champlain, einem »Kapitän der Marine« und dessen Ehefrau Marguerite Le Roy geboren. Unbezweifelt ist, dass er seine Jugend in Brouage in der Saintonge (heutiges Département Charente-Maritime) an der französischen Atlantikküste verbrachte. Aber viele Fragen sind ungeklärt. Wurde er in Brouage geboren? Dies war damals ein vorwiegend katholischer Platz in einer hugenottischen, also protestantisch-calvinistischen Umgebung. Wurde er katholisch getauft? Sein für Katholiken unüblicher, alttestamentarischer Vorname Samuel deutet eher auf eine protestantische Familienabstammung hin. Andererseits verhielt er sich in späteren Jahren unzweideutig katholisch, doch dies in der Nähe des selbst vom Calvinismus zum römischen Glauben konvertierten Königs Heinrich IV. Ist Champlain diesem auch in Glaubenssachen gefolgt?

      Sehr unsicher ist gleichfalls das genaue Jahr der Geburt. Das Taufregister jener Jahre in der Kirche von Brouage ist nicht erhalten. Lange Zeit schwankten diesbezügliche Annahmen zwischen etwa 1567 und 1580. Kürzlich fand man einen möglicherweise passenden Taufeintrag in einer Kirche der nahegelegenen Stadt La Rochelle aus dem Jahr 1574; doch sofort vorgebrachte Zweifel konnten bislang nicht überzeugend widerlegt werden.

      Eine andere Frage ist diejenige nach der Zugehörigkeit zum Adel. Den Namen des Vaters ziert, wie oben erwähnt, in Champlains Eheurkunde die adlige Partikel »de«. Doch Champlain hat diese bis 1610 nicht verwendet. Auch war es damals nicht unüblich, dass sich arrivierte Leute auf diese Weise schmückten, ohne formell in den Adelsstand erhoben worden zu sein. Von solcher Erhebung wissen wir jedoch nichts. Der Umstand, dass Champlain trotz aller Verdienste um Neufrankreich nie mit dem dortigen Gouverneursposten ausgezeichnet wurde – was eine adlige Stellung vorausgesetzt hätte – deutet eher darauf hin, daß er in bürgerlichem Stand verblieb.

      Nicht von Adel zu sein, bedeutete für Champlain freilich vor allem, dass er sich offen zeigen musste für die Möglichkeiten, die sich für sein Fortkommen boten. Gute Voraussetzungen für Letzteres waren durchaus vorhanden. Er besuchte wohl einige Jahre lang eine der in Brouage tätigen privaten Elementarschulen, wo ihm eine solide Grundausbildung in Grammatik und Rechnen vermittelt wurde. Seine späteren Schriften sind durchweg frei von den damals zum höheren Bildungsgut zählenden Bezügen zu antiker Mythologie und Philosophie, was gewiss darauf hinweist, dass er mit solchem Wissen nicht konfrontiert wurde. Vielmehr erhielt er seine weitere Ausbildung in der Praxis des Lebens, und dieses war für ein Kind der Seefestung Brouage fast notwendig mit dem Meer verbunden.

      III. СКАЧАТЬ