Golf von Neapel Reiseführer Michael Müller Verlag. Andreas Haller
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Название: Golf von Neapel Reiseführer Michael Müller Verlag

Автор: Andreas Haller

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги о Путешествиях

Серия: MM-Reiseführer

isbn: 9783956548581

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СКАЧАТЬ Viertel Mitte des 16. Jh. unter der Ägi­de der spani­schen Vizekönige als Heimat der Sol­da­t­en von der iberischen Halb­in­sel. Heute sticht die beeindruckende Höhe der Ge­bäude ins Auge, und tatsächlich han­delt es sich um eines der am dichtesten be­sie­delten Viertel in der ohne­hin unter no­to­rischem Platz­mangel leidenden Stadt. Noch immer werden Frem­de zu­weilen da­vor ge­warnt, diese Gassen­schluchten bei Dunkelheit zu betreten, obwohl die Zeiten längst vorbei sind, in de­nen ein Besuch dieses Viertels ge­fähr­lich war. Be­woh­ner aus zweifel­haften Milieus und Zuwanderer aus aller Her­ren Länder sorgten für ei­ne vergleichswei­se hohe Kriminalitätsrate. Allerdings wur­de dieser Trend in­zwi­schen ge­stoppt.

      Andere wichtige Plätze sind die Piazza Dante und die Piazza Bellini. Sie lie­gen nur ei­nen Steinwurf voneinan­der entfernt und markieren die Schnitt­stelle zwischen Neu- und Altstadt. Wäh­rend die Piazza Dante wegen der ver­kehrs­günstigen Lage ein häu­fig ge­wähl­ter Treffpunkt ist, konzentriert sich rund um die Piazza Bellini das Nacht­leben.

      Die der hl. Anna geweihte Kirche liegt am Übergang der Altstadt zur Neustadt und gilt als bestes Beispiel toskanischer Renaissance in der Stadt am Golf. 1411 begonnen, fungierte der Sakralkomplex in der Folge als eine Art „Hofkirche“ der Aragonier unter Leitung der Olive­ta­ner (ein benediktinischer Zweig­or­den). Im Zweiten Weltkrieg wurde der Komplex durch Bomben stark be­schä­digt. Unter den namhaften Künstlern, die hier ihre Spuren hinterließen, ist v. a. Giorgio Vasari zu nennen, dessen 1550 erschienene „Vite“ (Künst­ler­bio­gra­fien) bis heute als Standardwerk der Kunstgeschichte gelten. In der Sa­kris­tei schuf der Maestro 1544 die Wand­ge­mäl­de. Die schmucken Intar­sien­ar­bei­ten wie­derum stammen von Fra Giovanni da Verona. Sehenswert ist auch das Ora­to­rium mit der Cappella del Compianto aus dem Jahr 1492. Die Skul­p­tu­ren­grup­pe aus Car­tapesta mit Jesus Christus, Ma­ria, Evangelisten und Heiligen stammt von Guido Mazzoni aus Mo­de­na. Auch die Seiten­kapellen des Haupt­schiffs lohnen einen ausführlicheren Blick.

      ♦ Kirche: Mo−Fr 8.30−19, Sa 9−19, So 9.30−13 und 15−19 Uhr. Kloster und Museum: Tägl. außer So 9.30−18.30 Uhr. 5 €, erm. 3 €. Piazza Monteoliveto.

      Auf dem Weg von der Piazza Garibaldi zum Na­tio­nal­mu­seum nimmt die Me­tro­linie 1 nicht direkten Kurs, sondern macht um die Altstadt ei­nen wei­ten Bogen. Vie­le Attraktionen der reprä­sen­ta­tiv­en Neu­stadt sind über die Metro­sta­tio­nen auf diese Weise gut zu er­rei­chen. Ein weiterer An­reiz, der für die Be­nut­zung der U-Bahn spricht, sind die kunst­voll gestalteten Hal­te­stellen. Für das Pro­jekt Stazioni dell’arte gewann die Schirm­herrin, die Region Kam­pa­nien, seit 2006 namhafte Architekten und De­signer. Die Vorgabe lautete, dass die Kunst stets den Kontext zum je­wei­ligen Stadtviertel suchen muss, in dem sich die Metro­hal­te­stelle befindet. 2012 kür­te der briti­sche „Daily Telegraph“ die Sta­tion „To­le­do“ − zugänglich von der Via Toledo − zur schönsten U-Bahn-Hal­te­stel­le Euro­pas. Ebenfalls ei­nen Be­such wert sind die Haltestellen „Uni­ver­sità“, „Mu­seo“ und „Materdei“.

      Via Toledo: Kunst in der Metro

      Das im­posante Barockpalais ließ Mitte des 17. Jh. der spanische Kaufmann Gio­vanni Zevallos erbauen, der zuvor für das Filetgrundstück die damals be­acht­liche Sum­me von 12.500 Du­katen be­rappen musste. Heute ist das Haus im Besitz des Bank­hau­ses Intesa San­paolo, das im Obergeschoss eine Galerie eingerichtet hat. He­raus­ra­gendes Ge­mäl­de unter den Schätzen vom 17. bis frühen 20. Jh. ist das „Mar­ty­ri­um der hl. Ursula“ (Martirio di Sant’Orsola). Es handelt sich mut­maßlich um das letz­te Bildnis aus der Hand des Barockmalers Caravaggio. Der Besuch lohnt sich auch wegen der vorbildlich restau­rierten Prunksäle. Sehenswert im Erd­geschoss ist zu­dem der glasüberdachte Innenhof.

      ♦ Di−Fr 10−19, Sa/So bis 20 Uhr. 3 €, bis 18 J. frei. Via Toledo 185, www.gallerieditalia.com.

      Die Passage zwischen Via Toledo und Teatro San Carlo gehört zum Pflicht­pro­gramm jedes Sightseeing-Pro­gramms. Sie entstand 1887−1890 nach dem sti­lis­tisch-architektonischen Vor­bild der Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand. Vor­aus ging ein 1985 ver­ab­schiedetes Stadt­erneuerungs­gesetz, das nach neun Cho­le­ra­epidemien endlich die unhaltbaren hygienischen Zu­stän­de zu eliminieren helfen sollte. In den Innenfassaden sind hin und wieder Symbole der Freimaurer zu er­ken­nen, im Fußboden sind unterhalb der Glas­kuppel Mosaike mit Dar­stellungen der Tier­kreiszeichen ein­gelassen. Manage­ment­fehler führ­ten dazu, dass − trotz der aus­gezeichneten Lage − einige Ge­schäfte und Büros in der Passage nicht ver­mie­tet sind.

      Die Fertigstellung der Piazza Plebiscito (→ Link) erlebte Joachim Murat nicht mehr. Dessen Nachfolger und Vor­gänger, der Bourbone Ferdinand IV., ließ auf dem pla­nierten Grundstück, auf dem zuvor ein in der Franzosenzeit ge­schleiftes Kloster ge­standen hatte, die Kirche im klassizistischen Stil er­rich­ten. 1836 weihte der Papst ei­gen­hän­dig den Sakralbau ein, der ein we­nig an das Pantheon in Rom er­innert. Die mo­numentale Größe der Kuppel er­schließt sich Betrachtern am bes­ten von in­nen; schlanke Säulen mit ko­rin­thi­schen Kapitellen säumen die Rotunde.

      ♦ Tägl. 8.30−12 und 16−19 Uhr. Piazza Plebiscito.

      Den Abstieg in den „Bauch Neapels“ bie­tet nicht nur die Altstadt, sondern auch die Neustadt − und zwar an gleich mehreren Stellen. Hauptsehens­wür­dig­keit ist ein 430 m langer Fluchttunnel aus bourbonischer Zeit vom Stadt­pa­last nach Santa Lucia. Er liegt 25 m unter der Erde und sollte ein rasches En­t­kommen der Könige in der noto­risch unruhigen Epoche politischer Um­wälzungen ermöglichen. СКАЧАТЬ