Krimi Sammelband 7010: 7 Action Thriller November 2019. A. F. Morland
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СКАЧАТЬ im Boot, das schon bedenklich tief im Wasser lag und presste seine Tasche wie einen Schatz an sich.

      Sie schafften es gerade noch, das flache Ufer zu erreichen, ehe das Boot gänzlich unterging. Petrow stolperte völlig durchnässt über den steinigen Strand und ließ sich einfach fallen.

      Steve brach neben ihm zusammen – völlig außer Atem. Er zwang sich, ruhiger zu atmen, aber sie waren noch nicht in Sicherheit. Hier konnten sie nicht bleiben. Unter Aufbietung aller Kräfte stemmte er sich wieder hoch und zerrte den Wissenschaftler mit sich. „Wir müssen weiter“, brachte er mühsam heraus.

      Er zog ihn am Arm hinter sich her, immer am Ufer entlang. Hoffentlich hatten die anderen noch keine Patrouillen ausgeschickt, um sie abzufangen.

      Steve hätte später nicht sagen können, wie lange diese Flucht durch nassen Sand und über scharfe Steine dauerte. Mit brennender Kehle stolperte er vorwärts, seine Beine bewegten sich automatisch, wie bei einer Maschine, vorwärtsgetrieben von einem eisernen Willen.

      Es war schon fast hell, als sie endlich den Treffpunkt erreichten. Leila war noch da, obwohl die verabredete Zeit schon überschritten war. Sie sah den beiden fassungslos entgegen. Gleich darauf reagierte sie schnell, riss die Türen des Autos, auf und ließ die beiden Männer einsteigen, ohne eine Frage zu stellen.

      Steve spürte nur noch im Unterbewusstsein, wie der Wagen anfuhr, dann sank er auf dem Rücksitz völlig erschöpft zusammen.

      20.

      Alexej Kamarow tobte.

      Der Spitzenagent des sowjetischen Geheimdienstes KGB hämmerte mit den Fäusten auf den Tisch und fluchte hemmungslos. Um ihn herum standen wie begossene Pudel Oberst Malakin, Major Assad und das Rudel KGB-Agenten.

      „Also noch mal“, sagte Kamarow und wandte sich an einen der Männer, „wie sah der Kerl aus, der sie überrascht hat?“

      Der Agent zuckte hilflos die Achseln. „Es war sehr dunkel und er trug einen schwarzen Taucheranzug. Er war auf jeden Fall Amerikaner. Er hat mich mit einer Pistole mit aufgeschraubtem Schalldämpfer bedroht und wollte mit dem Genossen Petrow sprechen.“

      „Weiter“, bellte Kamarow.

      „Als wir im Zimmer waren, schlug er mich nieder.“

      „Und dann sanken Sie in den Schlaf des Gerechten“, knurrte Kamarow. „Glücklicherweise konnte unser Mediziner Sie mit einem Gegenmittel vorzeitig aus der Betäubung zurückholen.“

      Er sah in die schweigende Runde. „Das war ein Profi, das dürfte wohl feststehen. Der Mann hatte einen ausgeklügelten Plan. Das Schlauchboot, die einzig mögliche Annäherung von der Seeseite, die lautlose Ausschaltung der Wachen – es gibt nicht viele, die das schaffen.“

      „Er wird es schwer haben, das Land zu verlassen“, warf Major Assad ein. „Ich habe bereits Großalarm gegeben.“

      Kamarow winkte ab. „Darauf können wir nicht bauen. Wir wissen ja noch nicht mal, ob Petrow freiwillig mitgegangen ist oder nicht. Jedenfalls will ich den Wissenschaftler und auch seinen Entführer in den Fingern haben, und wenn wir das ganze Land absuchen!“

      Er ging zum Tisch und deutete auf die Karte. „Die normalen Fluchtwege sind versperrt, alle Grenzübergänge sind scharf bewacht, da kommen sie nicht durch. Er wird Petrow schnell aus dem Lande bringen wollen, das heißt, sie müssen zu einem Flugplatz. Von einem Flughafen der arabischen Nachbarländer ist das bei der Überwachung ausgeschlossen. Über die israelische Grenze kommen sie sowieso nicht. Der Weg zum Persischen Golf ist zu lang. Was bleibt also?“

      „Sie werden nach Norden fliehen. Zur türkischen Grenze. Das ist von hier nur eine gute Stunde Fahrt“, sagte Major Assad.

      Kamarow nickte. „Sehr richtig. Das ist die einzige Möglichkeit, die ihnen bleibt.“

      „Wie gehen wir vor?“, fragte Oberst Malakin.

      Kamarow winkte die anderen heran. „Den normalen Grenzübergang in Richtung Antiochia können sie nicht nehmen. Also ist ihnen die Küstenstraße versperrt. Ich vermute, der Amerikaner wird die Straße nach Aleppo nehmen und dann versuchen, durch die Berge über die türkische Grenze zu kommen. Wenn er das schafft, haben wir verloren. Aber ich will ihn – tot oder lebendig!“

      „Haben Sie daran gedacht, dass er auf dem Luftweg herausgeholt werden könnte?“, fragte einer der KGB-Leute.

      Kamarow zupfte nachdenklich an seiner Unterlippe. „Das wäre immerhin eine Möglichkeit. Major Assad, sorgen Sie dafür, dass der Luftraum lückenlos überwacht wird! Nicht mal ein Modellflugzeug darf Ihren Leuten entgehen! Außerdem müssen Sie dafür sorgen, dass überall Straßensperren errichtet werden! Und die türkische Grenze muss abgeriegelt werden!“

      Assad nickte wortlos.

      „Oberst Malakin, Sie nehmen sich alle verfügbaren Leute und durchkämmen, unterstützt von der einheimischen Polizei, sämtliche Ortschaften, Hotels, Cafés, Tankstellen und so weiter. Der Amerikaner und Petrow haben sich nicht in Luft aufgelöst. Irgendwo werden sie gesehen. Wir müssen Sie erwischen!“

      „Und die Bewachung des Lagers?“, fragte Malakin.

      „Ein drittes Mal wird der Amerikaner es nicht versuchen. Ich glaube, das Wachproblem können wir jetzt unseren Freunden überlassen. Langsam werden sie ja gemerkt haben, worauf es ankommt. Ich selbst werde mit drei von meinen Leuten die direkte Verfolgung aufnehmen. Ich werde den Weg nehmen, den ich selbst nehmen würde, wenn ich das Land verlassen wollte.“

      Assad warf einen letzten Blick auf die Karte. „Nach menschlichem Ermessen kann er es nicht schaffen“, murmelte er.

      Kamarow sah ihn prüfend an. „Der Fehler von euch Arabern ist, dass Ihr andere leicht unterschätzt. Ein solcher Fehler, verehrter Major, kann in unserem Geschäft tödlich sein.“

      Assad lief rot an, drehte sich auf dem Absatz um und verließ wütend den Raum.

      „Das wird er nie begreifen“, meinte Kamarow.

      21.

      Steve McCoy studierte die Karte. Seine Stirn war in Falten gezogen. Er stand neben dem Wagen und hielt die Karte auf dem Wagendach fest. Leila stand ein paar Schritte abseits und beobachtete von einem erhöhten Standpunkt die Gegend. Oleg Petrow saß auf dem Rücksitz, seine Aktentasche auf den Knien.

      Der Wissenschaftler sah aus wie ein alter Araber. Leila hatte ihn mit Schminke und einigen Kleidungsstücken vollständig verändert. Auch Steve McCoys Äußeres war völlig verwandelt, und niemand würde behaupten, dass er jetzt besser aussähe.

      Latakia lag ein ganzes Stück hinter ihnen. Sie befanden sich jetzt irgendwo in dem Dreieck zwischen Latakia, Antiochia und Aleppo. Bei der Fahrt durch unwegsames Gelände und über nicht gekennzeichnete Feldwege hatten sie die Orientierung verloren.

      Bis zur türkischen Grenze war es noch weit.

      Steve wusste, dass sich in den nächsten Stunden alles entschied. Die meisten Wege waren versperrt. Sie brauchten viel Glück und durften keine Fehler machen.

      „Ich СКАЧАТЬ