Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten - Alfred Bekker страница 49

СКАЧАТЬ Stadt."

      "Das tue ich auch."

      "Ich weine dem Kerl und seinem Gorilla jedenfalls keine Träne nach."

      "Ach, nein?"

      "Er war Abschaum."

      "Klingt, als wären Sie nicht gerade ein Freund von Pitaschwili gewesen, Captain Dobbs!", stellte ich fest.

      Er atmete tief durch.

      Dann streckte er mir seinen Zeigefinger entgegen wie eine Waffe.

      "Hören Sie, Agent Trevellian, ich habe nichts gegen nackte Mädchen, die auf Tischen tanzen, auch beinahe nichts gegen Leute, die ihre Kundschaft so viel Geld für ein Glas Champagner abknöpfen, dass man glauben könnte, dass es sich bei den Blasen, die darin aufsteigen, um Goldstaub handelt. Aber ich habe etwas gegen weiße Kragen-Verbrecher, wie Pitaschwili, der die Drecksarbeit von anderen machen lässt und an den nie jemand herangekommen ist... Er war ein Geldwäscher und bis er dort war, wo er jetzt ist, hat er so manche über die Klinge springen lassen." Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen, als er fortfuhr. "Wussten Sie, dass er zu Shokolevs Syndikat gehörte?"

      Meine Erwiderung war kühl und sachlich.

      "Es wundert mich, dass Sie das wissen", stellte ich fest.

      Ich wandte mich halb herum, um in den Book Store zu gehen.

      Ich wollte mich noch einmal etwas am Tatort umsehen und mich etwas mit den SRD-Leuten unterhalten. Vielleicht gab es ja irgend eine interessante Einzelheit.

      Aber Dobbs' Stimme hielt mich zurück.

      "Agent Trevellian..."

      "Ja?"

      "Haben Sie..."

      Er sah mich nicht an bei diesen Worten. Und plötzlich stockte er. Auf seiner Stirn bildete sich eine Falte.

      "Was?", hakte ich nach.

      "Haben Sie einen der Kerle erkannt, die dieses Blutbad angerichtet haben? Ein Gesicht oder so etwas?"

      Ich schüttelte den Kopf.

      "Leider nein". erwiderte ich dann.

      "Schade."

      "Allerdings."

      Dobbs grinste zynisch. "Ich meine, so werden wir dem, der diese Ratte namens Pitaschwili umgenietet hat, niemals einen Orden verleihen können!"

      Ich sandte Dobbs einen eisigen Blick zu.

      "Ich finde das nicht witzig, Captain Dobbs! Unsere Aufgabe ist es, Verbrechen aufzuklären. Das gilt für alle Cops. Und spielt es überhaupt keine Rolle, ob das Opfer selbst ein Gangster war."

      Sein Gesicht war jetzt eine Maske.

      "Vielleicht fehlt Ihnen einfach der Humor, Agent Trevellian!"

      15

      Jahrzehntelang war die Bowery eine der berüchtigsten Straßen New Yorks gewesen. Ein Symbol des sozialen Abstiegs. Obdachlose, Bars und billigste Absteigen hatten das Gesicht dieser Straße der Sünde geprägt.

      Inzwischen hatte sich einiges geändert. Zwar hatte die Bowery noch immer ihren über die Stadtgrenzen hinweg bekannten schlechten Ruf, aber inzwischen wurde das Straßenbild längst mehr durch Restaurants und Apartmenthäuser als durch Bars und Bordelle geprägt. Von der Sünde war nur ein Hauch geblieben. Und zu diesem Hauch gehörte das Belle de Jour - Pitaschwilis Laden.

      Genau genommen hatte das zweifelhafte Etablissement nicht John Pitaschwili allein gehört. Miteigentümer war ein Jamaikaner namens Marvin Kingsroad. Ein Drogen-Tycoon, der zur Zeit wegen diverser Anklagen vor Gericht stand.

      Es war später Nachmittag, als Milo und ich das Bell de Jour erreichten.

      Natürlich war noch nichts los.

      Lieferanten parkten im Halteverbot. Getränke wurden ausgeladen. Mit den Kistenträgern gelangten wir in den Schankraum. Ein Elektriker stand auf einer hohen Leiter und bastelte an dem ultramodernen Laserlicht herum.

      Und auf der Bühne bereiteten sich ein paar kurvenreiche Girls auf ihren mehr oder minder textilfreien Auftritt am Abend vor. Sie lockerten schon mal ihre beweglichen Körperteile.

      "Heh, ihr da! Raus!"

      Der Kerl, der uns auf diese Weise anschnauzte war mindestens zwei Köpfe größer als ich und so breit wie ein Kleiderschrank. Seine platte Nase und die langgezogene Narbe, die von der Schläfe bis zum rechten Nasenflügel führte, gaben ihm ein geradezu brutales Aussehen.

      Eine ehemalige Messerwunde, so vermutete ich.

      Der Kerl kam auf uns zu und baute sich breitbeinig auf. Er war zweifellos der Rausschmeißer, hatte aber wohl geglaubt, dass es zu dieser frühen Stunde nichts rauszuschmeißen gab...

      Er bleckte die Zähne.

      Die obere Reihe bestand komplett aus Edelmetall.

      Als wir ihm beinahe im selben Moment unsere Dienstausweise unter die Nase hielten, erschlaffte seine Gesichtsmuskulatur von einer Sekunde zur anderen.

      Er sah jetzt ziemlich blöd aus.

      "Zwei G-men?", knurrte er und klang dabei schon viel kleinlauter. "Wollen Sie hier die Kundschaft vertreiben?"

      "Ich sehe noch keine Kundschaft!"

      "Mann, es geht hier in einer Stunde los, was glauben Sie, was da alles noch zu tun ist!"

      "Für Sie immer noch Mr. Trevellian!"

      Er fletschte seine Metallzähne. "Mister Trevellian!", presste der Eisenbeißer dann hervor. "Wenn Sie uns irgendetwas anhängen wollen, dann..."

      "Wie heißen Sie?"

      "Randy. Mick Randy. Und da ihr Brüder das sowieso in euren verdammten Computern drin habt: Ich bin mal wegen Körperverletzung verurteilt worden..."

      "Es geht um Ihren Boss", mischte sich jetzt Milo ein.

      Mick Randy blickte kurz zu meinem Freund hinüber. Auf der Stirn des Eisenbeißers erschienen jetzt ein paar Falten. "Mr. Kingsroad?"

      Milo sagte: "Wir sprechen von Pitaschwili."

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