Название: GABALs großer Methodenkoffer
Автор: Walter Simon
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная деловая литература
Серия: Whitebooks
isbn: 9783956232978
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Bauvorhaben (z. B. Schiffsbau, Kraftwerksbau),
Vorbereitung von Großveranstaltungen (z. B. Messen),
Organisationsvorhaben (z. B. Durchführung einer Softwareumstellung).
3.1 Die Elemente eines Netzplans
Definition
Ein Netzplan ist die Darstellung der ablaufbedingten Verknüpfungen aller zu einem Projekt gehörenden Vorgänge, Ereignisse und Anforderungsbeziehungen.
Begriff „Vorgang“
Ein Vorgang ist eine Tätigkeit, die einen definierten Anfang und ein definiertes Ende hat und einen bestimmten Abschnitt im Projektablauf bezeichnet.
Begriff „Ereignis“
Ein Ereignis bezeichnet das Eintreten eines definierten und beschreibbaren Zustands im Projektablauf.
Begriff „Anforderungsbeziehungen“
Die Anforderungsbeziehungen stellen die personellen, fachlichen und terminmäßigen Beziehungen zwischen den einzelnen Vorgängen her.
Im Netzplan können diese drei Elemente unterschiedlich dargestellt werden, je nachdem, welche Abbildungsmethode genutzt wird:
die Critical Path Method: Bei dieser Methode stellen die Knoten Anfang- und Endpunkte eines Vorganges dar;
Critical Path Method
PERT-Methode
die Program Evaluation and Review Technique (PERTMethode): Hier bilden die Knoten Meilensteine ab.
Metra Potential Method
die Metra Potential Method: Die Knoten stellen hier Projektvorgänge dar (siehe Abbildung zum folgenden Beispiel).
Durch die Verbreitung der Software „Microsoft Project“ hat die PERT-Methode an Boden gewonnen. Doch die Unterschiede in der Darstellung ändern nichts am Charakter der Netzplantechnik.
3.2 Ein Anwendungsbeispiel
Die Netzplantechnik besteht im Kern aus der Analyse der Projektstrukturen und der Zeitplanung.
Strukturanalyse
Vorgänge erfassen
In diesem ersten Schritt werden alle zur Durchführung des Projektes erforderlichen Arbeitsgänge, Tätigkeiten oder Aktivitäten (das heißt die Vorgänge) einzeln und in ihrer zeitlichen und logischen Abfolge erfasst. Das Gesamtprojekt wird in Einzelschritte zerlegt, die Dauer der Vorgänge geschätzt und in einer so genannten Vorgangsliste eingetragen.
Hilfreiche Fragen
Dabei helfen die folgenden Fragen:
Aus welchen Vorgängen besteht das Projekt?
Wie hoch ist der Zeitbedarf der einzelnen Vorgänge?
Was geht einem Vorgang voraus?
Was kann gleichzeitig erfolgen?
Was folgt unmittelbar auf einen Vorgang?
Beispiel: Abendessen
Betrachten wir beispielsweise die Zubereitung eines Abendessens, das aus gegrilltem Fisch mit Bratkartoffeln sowie Salat und Getränken besteht. Die Vorgangsliste dazu könnte wie folgt aussehen:
Zeitanalyse
Zeiten ermitteln
In nächsten Schritt erfolgen die Zeitplanung, die Zeitberechnung sowie die Erstellung des Netzplans. Früheste und späteste Anfangs- und Endzeitpunkte sowie Zeitreserven (Puffer) werden ermittelt.
Ein Vorgangsknoten sieht gemäß DIN-Norm 69900 wie folgt aus:
Darstellung eines Vorgangsknotens
Bedeutung der Abkürzungen
Die Abkürzungen stehen für folgende Sachverhalte:
FAZ = frühester möglicher Anfangszeitpunkt
SAZ = spätester möglicher Anfangszeitpunkt
FEZ = frühester möglicher Endzeitpunkt
SEZ = spätester möglicher Endzeitpunkt
Kritische Vorgänge
Die Ermittlung so genannter kritischer Vorgänge ist ein weiteres Ziel der Zeitanalyse. Ein Vorgang ist kritisch, falls er keine Zeitreserven (Puffer) besitzt, das heißt, wenn durch eine Verzögerung oder Verschiebung nachfolgende Vorgänge oder sogar das Projektende gefährdet werden.
Im Beispiel wird eine gegenüber der DIN-Norm leicht veränderte Form des Knotens benutzt:
Modifizierte Darstellung eines Vorgangsknotens