Körpersprache. Macht. Erfolg.. Monika Matschnig
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Название: Körpersprache. Macht. Erfolg.

Автор: Monika Matschnig

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия: Dein Erfolg

isbn: 9783956238406

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СКАЧАТЬ und lächelt, aber gleichzeitig mit seinem übereinandergeschlagenen Bein unruhig auf und ab wippt, werten Sie das Nicken und Lächeln als reine Höflichkeitsgesten. Er würde nämlich gern gehen.

       Zur Selbstberuhigung

      In stressigen Situationen erzeugt unser Körper automatisch Adrenalin, das für eine erhöhte Spannung im Körper sorgt. Dafür verantwortlich ist unser limbisches System, das automatisch einen Urinstinkt in Gang setzt: die Kampf- oder Fluchtreaktion. Da es jedoch Situationen gibt, in denen wir weder flüchten noch kämpfen können, hat der Mensch sogenannte adaptive Reaktionen entwickelt, um sich selbst zu entspannen. Je höher das Unbehagen, desto wahrscheinlicher sind Selbstberuhigungsgesten und desto häufiger treten sie auf. Manche Signale sind sofort zu erkennen, andere sind sehr subtil. Achten Sie auch in diesen Fällen immer auf die Baseline Ihres Gegenübers. Folgende Signale werden am häufigsten registriert:

       Die spezielle Atmung

      Bevor Menschen auf ein stressiges Ereignis reagieren, halten sie kurzfristig den Atem an und blähen gleichzeitig die Wangen auf, um danach die angestaute Luft auszupusten [Bild Nr. 15]. Beobachten Sie einmal, wie Politiker auf unangenehme Fragen von Journalisten reagieren oder welche Reaktionen Sie bei einem Verhandlungspartner bemerken, wenn das Gespräch die heiße Phase erreicht hat. Vielleicht kennen Sie eine gefährliche Situation aus eigener Erfahrung: ein Autounfall, der gerade noch glimpflich abgegangen ist, oder eine harte Landung mit dem Flugzeug. Es gibt unzählige Beispiele für Situationen, in denen uns im wahrsten Sinn des Wortes der Atem stockt.

       Verlegene »Selbstintimitäten«

      Werden wir mit etwas Unangenehmem konfrontiert, dann führen wir gern Verlegenheitsgesten, sogenannte Selbstintimitäten, aus. Diese werden so bezeichnet, weil sie als unbewusste Nachahmung einer Berührung Behagen bereiten. Es gibt mehrere Ausdrucksformen. Wir berühren zum Beispiel Teile des Kopfes, streichen über Gesicht und Hals, oberhalb oder entlang der Augenbraue [Bild Nr. 16], über die Stirn oder die Schläfe, fassen uns an ein Ohrläppchen oder sehr gern an die Nase [Bild Nr. 17]. Verhaltensforscher haben beobachtet, dass solche Berührungen Rückschlüsse auf die seelische Verfassung zulassen. Männer tendieren dazu, sich an den Krawattenknoten zu greifen, um sich »mehr Luft zu verschaffen«, oder sie streichen sich mit der Hand über den Nacken. Frauen berühren gern die Halskuhle oder spielen mit einer Halskette [Bild Nr. 18].

      In unangenehmen Situationen streicht man sich über den Kopf oder andere Körperteile.

      Männer fassen sich aus Verlegenheit manchmal an die Nase.

      Frauen spielen auch gerne mit ihrer Halskette.

      Zur Beruhigung werden trockene Lippen mit der Zunge befeuchtet.

      Starkes Gähnen verhilft zur Entspannung bei Stress.

       Schlucken, Gähnen, Lippen befeuchten

      Befinden wir uns in einer Stresssituation, dann bekommen wir automatisch einen trockenen Mund. Wenn Sie öfter Vorträge oder Präsentationen halten, dann kennen Sie das: Plötzlich brauchen wir dringend Wasser, damit die Worte wieder flüssig aus uns herauskommen. Sind wir nervös, läuft automatisch das instinktive Kampf- oder Fluchtprogramm im Gehirn ab, unsere Verdauungsprozesse verlangsamen sich und die Speichelproduktion im Mund wird reduziert. Ist die Mundhöhle zu trocken, tendieren wir dazu, stärker zu schlucken. Ein auffälliges Schlucken – das besonders bei Männern mit Adamsapfel gut sichtbar ist – ist ein deutliches Signal für eine Stressreaktion. Der Betroffene möchte sich beruhigen. Gleiches gilt für das Benetzen der trockenen Lippen mit feuchter Zunge [Bild Nr. 19]. In beiden Fällen möchte man das ungute Mund- und Lippengefühl ändern.

      Manche Menschen beginnen in Stresssituationen sehr stark zu gähnen [Bild Nr. 20]. Der Grund: Dadurch müssen sie unbewusst tief einatmen, was zur Beruhigung und Entspannung beiträgt. Wie weit verbreitet dieses Phänomen ist, habe ich bei meinen Vorträgen selbst schon erlebt. So manches Mal fragte mich ein Auftraggeber, ob er mir noch schnell einen doppelten Espresso bringen dürfe, weil er mein Gähnen bemerkt hatte und es für ein Zeichen von Müdigkeit hielt. Doch in Wahrheit war ich in dieser Phase hoch konzentriert. Das Gähnen war nichts anderes als ein Selbstentspannungsprogramm.

       Das Spiel mit der Stimme

      Eine Freundin erhöht in angespannten Situationen rasant ihr Sprechtempo. Sie redet schnell ohne Punkt und Komma. Es ist ihre Art, überschüssige Energie abzubauen – ein Phänomen, das besonders bei Frauen häufig anzutreffen ist. Andere Menschen wiederum beruhigen sich, indem sie summen oder pfeifen. Das lenkt ab und gibt ihnen ein gutes Gefühl.

      Auf einem Flug nach Berlin beobachtete ich einmal einen Mann neben mir, der einen erhöhten Lidschlag hatte, seinen Schulterbereich anspannte und sich krampfhaft an den Armlehnen festhielt. Es war unschwer zu erkennen, dass seine Freude am Fliegen nicht allzu groß war. Kurz vor dem Start kam es noch zu einer Steigerung: Er begann zu pfeifen. Die Blicke der Mitreisenden waren alles andere als verständnisvoll oder gar charmant. Ich sprach ihn mit einer leichten Berührung am Unterarm auf seine Flugangst an. Zuerst reagierte er ein wenig verdutzt, war dann jedoch ausgesprochen dankbar, dass ich ihn mit vielen Fragen ablenkte.

       Gebührende Aufmerksamkeit

      Um körpersprachliche Signale zu erkennen und entsprechend reagieren zu können, sollten Sie Ihrem Gesprächspartner stets die volle Aufmerksamkeit schenken. Beobachten Sie seine Körpersprache, ohne ihn dabei »durchleuchten« zu wollen. Ein Grundsatz für jede akzeptable und erfolgreiche Kommunikation.

       Special: Digitale Körpersprache für Social Media

      In der Online-Welt gilt das Credo: Das Internet vergisst nichts. Umso wichtiger ist es, wie Sie sich im World Wide Web und insbesondere in den Social Media präsentieren und welche optischen Spuren Sie hinterlassen. Fragen Sie sich: Wie viele und welche Informationen wollen und sollen Sie von sich preisgeben?

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