Indienfahrt. Waldemar Bonsels
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Indienfahrt - Waldemar Bonsels страница 8

Название: Indienfahrt

Автор: Waldemar Bonsels

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги о Путешествиях

Серия:

isbn: 4064066118037

isbn:

СКАЧАТЬ

      Zuweilen zollte ich am Strande dem Tode eine kleine Abschlagszahlung auf seine künftigen Rechte und schlief ein, aber die Stimme des Meerwassers ging mit mir in das dunkle, ruhige Land. Die Monotonie seiner frischen Stimme verwandelte sich in meinen Träumen in einen beredten Glanz von großer Mannigfaltigkeit, und ich erfuhr Wunder und Sagen vom Gang der Welt, die ein ganzes Buch füllen würden, aber etwas an der Weisheit des Meerwassers verhinderte mich daran, so törichte Pläne zu fassen. „Ich sage es allen,“ rief es gleichmütig, „warum willst du es tun? Niemand wird Dinge durch Menschen hören, die ihm die Natur nicht vertraut, und ihr, die ihr nicht einmal euch selbst versteht, wie wollt ihr mich, das Meer, in seinem heiligen Wesen erfassen?“ Als ich erwachte, sah ich im Abendglanz auf der Silberleiste der Meerflut groß und nah ein schwarzes Boot im roten Himmelsschein dahinfahren, das von vier Männern angetrieben wurde, die stehend ruderten, und die mir gleichfalls schwarz erschienen, weil das Licht hinter ihnen mich gelinde blendete.

      Vielleicht fuhren sie ins Weite hinaus, vielleicht kehrten sie heim, ich wußte es von ihnen so wenig wie von mir.

      Ein bedauernswertes Ereignis dieser Zeit, das den Wert meines Charakters in den Augen der Einwohner Cannanores ernstlich in Frage stellte, ist mir lebhaft im Gedächtnis geblieben. Von Jugend auf habe ich den Hang verspürt, Schmetterlinge und Käfer zu sammeln, es aber leider auf diesem Gebiet niemals zu Erfolgen gebracht, im Gegenteil begleitete mich stets ein spürbares Mißgeschick bei solchen Unternehmungen, und es lag nachweislich kein Segen darauf. Der prächtige Kasten mit einem Glasdeckel, den meine Eltern mir zur Förderung meiner lehrreichen Neigung schenkten, wurde bald zu einer Goldgrube billiger Ernährung für eine kleine, lausartige Sorte von Parasiten, die über meine gesammelten Insekten herfielen und sie verzehrten. Auf den Rat eines erfahrenen Schulfreundes hin erwarb ich das prächtige Schutzmittel, das Naphthalin genannt wird, aber die Parasiten fielen auch über das Naphthalin her, fraßen es auf und gediehen dabei zusehends. So sah ich die Resultate meiner Bemühungen zuschanden werden bis auf einen rötlichen Erdfloh, der hoch an einer rostigen Stecknadel hockte und kaum größer war, als ihr Knopf.

      Es wäre sicherlich besser gewesen, wenn ich mir diese Erfahrungen meiner Jugend auch in Indien zunutze gemacht hätte, anderseits aber wird es jedem verständlich sein, daß meine alte Leidenschaft bei der außerordentlich mannigfaltigen und prächtigen Insektenwelt Indiens aufs neue angeregt wurde. Ich schlug Panjas Einwände in den Wind und ließ in Cannanore bekanntgeben, daß ich Erwachsenen oder Kindern für jeden Schmetterling oder Käfer, die mir in meine Niederlassung gebracht würden, den Preis von einer Anna zu zahlen bereit sei.

      Am Morgen nach dieser Kundgebung weckte mich in aller Frühe ein seltsames Geräusch vor meinem Hause, das ich anfänglich vergeblich zu erkennen trachtete, bis ich endlich herausbrachte, daß es ein Volksgemurmel war. Erschrocken trat ich ans Fenster und erkannte nun eine auffallend geordnete Reihe von Menschen, Kindern, Greisen, Frauen mit Säuglingen auf den Hüften, Männern und Jünglingen, auch fehlte es nicht an Bettlern, Straßendirnen und Landstreichern. Die Reihe machte gehorsam den Bogen des Gartenwegs mit, schlängelte sich durch die offene Pforte und ging dann auf Cannanore zu. Es war nicht abzusehen, wie lang sie war; diese Erfahrung blieb mir anfänglich erspart, wie es das Leben bei harten Schicksalsschlägen seinen Opfern zuweilen dadurch erleichtert, daß es nicht sofort die ganze Fülle des Ungemachs offenbart.

      Panja sagte nur: „Sahib, die Leute bringen die Tiere.“

      Ich muß gestehen, daß ich in große Verwirrung geriet und mich nur mühsam fassen konnte, aber es gelang mir doch, weil ich Panja den Triumph nicht gönnte, der hinter seinen stillen Augen lauerte, welche schräg und erwartungsvoll ohne Unterbrechung auf mir ruhten.

      „Hast du kleine Münze genug?“ fragte ich ihn fröhlich, während ich mich rasch ankleidete. Panja fragte mich ernst, ob ich genug große hätte.

      Da nahm ich Elias an mich, setzte den Korkhelm auf und betrat mutig die Veranda meines Hauses. Ein beifälliges Murmeln der Erwartung begrüßte mich. Recht gelegentlich, als läge mir nur daran, ein paar Schritte in der Frische des Gartens zu tun, trat ich bis an die Pforte und schaute die Straße nach Cannanore hinab. Die Kette der wartenden Menschen erstreckte sich weiter, als meine Augen reichten, fern unter dem Dach der wilden Feigenbäume verlief sie im Laubschatten wie ein schwarzer Kohlestrich, auf dem roten Latrittweg. Elias zog sich still ins Haus zurück, weil dieser Anblick ihm neu war, und auf der Veranda empfingen mich wieder Panjas ruhig abwartende Augen; er hatte einen Liegestuhl für mich herausgetragen.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAQAAAQABAAD/2wBDAAMCAgMCAgMDAwMEAwMEBQgFBQQEBQoHBwYIDAoMDAsK CwsNDhIQDQ4RDgsLEBYQERMUFRUVDA8XGBYUGBIUFRT/2wBDAQMEBAUEBQkFBQkUDQsNFBQUFBQU FBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBT/wAARCAWgA4QDASIA AhEBAxEB/8QAHgAAAQQDAQEBAAAAAAAAAAAABQIDBAYAAQcICQr/xABZEAABAwIEBAQEBAQDBgMD AhcBAgMEBREABhIhBxMxQRQiUWEIFTJxI4GRoQkWQlKxwdEXJDNi4fBygvElNENTkqJEY7IYc4OT o8IZJjV0syfD0zZUV5SV/8QAGwEAAwEBAQEBAAAAAAAAAAAAAAECAwQFBgf/xAA7EQACAgEDAgUC BAUDAwUBAQEAAQIRIQMSMUFRBBMiYXEyoUKBkfAFFCNSscHR4TNDYhUkU3LxkqKy/9oADAMBAAIR AxEAPwD54UWW8ZdlOKU1Yleo3A9/bD9elKWGUtOBTRBuUHYnG6wtt+KPDKQpKVXcDf7XxFo3KRJK pAT4fSQrWNr9vzxvx6QJWX5JQHUuuBLQtYrV0PpiHWHnVz3LqOgfRY7W9RhdZ5SpIVH0mPpAToFg D3/PD9KdjNRrTNG6rthab2Hf8sH/AIjJtMlk05BdcTzrHQFK3VbpivmU/wCI5utXOv1739MalBRk K1eYk3BHQjtbBbnxvAaLt+P5dtRG9/S/rbC5ETKpOKaevlOJ5wA1hJ3SO+A9GkONz0ALshX13O1v XESOFJkIt5SFbk9vW+CNVdjOsAQ9AAVdYSmxP/TBd5AdzBLK0tJacCmTfUUG4J9MZQJRQl1LrgDI tpKzsD6YhUlTbb6lP28PaygoXBPb88ZVVNuPhTFvD2ATpFgD3/PCvqBuryHHJzgKyUJPksdreowX ps0mnp5riedY6Qs7q9MD6W7GaYImBBBVdAUm5A7/AJYHPhRfVq8yidiO/pbBdZA2JL/iOaFq51+v e+LDU5hFOWWnE84AawlW6fXEMPR/A6NSPHaLagN7+l/W2BkUKTIRp8pSbknoB3vgToCRRn3W57el R0H67na3qcTa/LLgaS04C0b3KD1PphNWXGdj2haLBV3AhNifQ/bEWk8tD5XI0iPpIOsXBPb88HsB Oy9JUhLodcsyLaSs2APoMQ6zJccqDg1nQm2ix2t6jCauptx9JYsY4SAkJFgD3xKpD0VqORMCPqug LTcgf6YPYAjS5hVTkF1xPOsdIUoXV6YrvipAkczmL51/Xe/phMkKVIWTuSokW7jtbBrnR/A6NTYq HLtqI81/S/rh8jJtSmrRT3SytPOAGoJNyn1wGoUl1FQQA4dCr69R2t64hw0
СКАЧАТЬ