Lones große Reise. Poul Nørgaard
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Название: Lones große Reise

Автор: Poul Nørgaard

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия: Lone

isbn: 9788711524275

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СКАЧАТЬ Museum? Gibt es hier auch ein Mu … – Ach so, ja, natürlich. Ha, ha! Einem Professor wird ja nachgesagt – und vielleicht nicht ganz ohne Grund –, er sei ein wenig zerstreut, nicht wahr? Wenn ich einen Vorschlag machen darf, dann stärken wir uns jetzt erst ein bißchen, sofern ich mir erlauben darf, Sie einzuladen. Na, was meint ihr dazu?“ Er wandte sich an die Mädchen.

      „O ja, gern, vielen Dank“, antwortete Lone, die ihre sprachlichen Hemmungen allmählich überwunden hatte. Auch hatte der Professor sie durch die anerkennende Bemerkung ermuntert, es erstaune ihn, ein Mädchen in ihrem Alter so gut Englisch sprechen zu hören. „Ich habe Durst gekriegt, und Kirsten wäre über etwas Trinkbares wohl auch nicht böse.“

      Während sie durch die Straßen gingen, unterhielt er sich denn auch hauptsächlich mit Lone, worüber sie gar nicht besonders begeistert war, denn es gab soviel zu sehen. Die einzelnen Stadtviertel waren sehr verschiedenartig, und in den Straßen herrschte buntes Leben. Zu Fuß und mit allen möglichen Verkehrsmitteln, vom modernen Luxusauto angefangen bis zum Kamel und Eselskarren, bewegten sich elegante Europäer, Griechen, Italiener, Armenier, Araber und Neger zwischen der eigentlichen Bevölkerung der Stadt. Aber alles das schien den Professor nicht weiter zu interessieren. Unermüdlich fragte er Lone nach den Verhältnissen in Dänemark aus, fragte, wohin sie und ihre Freundin reisten, wen sie besuchen wollten und alles mögliche andere.

      Unter dem Sonnenschirm eines kleinen Restaurants an der Straße, wo man Kuchen, kalte, durstlöschende Getränke und arabischen Kaffee bekommen konnte, nahmen sie eine Erfrischung zu sich.

      Fräulein Simonsen mischte sich nicht in das Gespräch. Sie saß etwas zurückgezogen da und beobachtete heimlich den Professor mit forschenden Blicken.

      Als sie sich erhoben, um weiterzugehen, benutzte sie die Gelegenheit und zog Lone zur Seite. „Seid nur nicht zu offenherzig“, warnte sie Lone geheimnisvoll, und obwohl der Professor sicher kein Wort Dänisch verstand, fügte sie flüsternd hinzu: „Es ist etwas Verdächtiges an ihm.“

      Der Professor war offensichtlich nicht so sehr darauf versessen, das Museum zu besuchen. „Sie haben sicher Verständnis dafür, daß man es leid werden kann, sich immer und ewig mit diesen Dingen zu beschäftigen“, entschuldigte er sich. „Geschäft für sich und Vergnügen für sich! Sagt man so nicht auch in Dänemark? Außerdem bin ich etwas müde.“

      Nachdem sie sich durch den mohammedanischen Stadtteil gekämpft hatten, gingen sie daher zum Schiff zurück, wo Fräulein Simonsen sofort den Kapitän aufsuchte.

      „Es ist etwas Verdächtiges an dieser Person“, schloß sie ihren Bericht voller Überzeugung. „Entweder ist er ein Schwindler, oder er muß ein wenig übergeschnappt sein.“

      Kapitän Larsen lächelte nachsichtig. „Ob Ihnen die Phantasie da nicht einen kleinen Streich spielt, Fräulein Simonsen? Seien Sie nur beruhigt, wenn die Reederei für den Professor bürgt, dann brauchen wir auch keine Bedenken zu hegen. Diese gelehrten Leute benehmen sich oft sehr seltsam, das ist doch bekannt.“

      „Gelehrt?“ Fräulein Simonsen schnaubte verächtlich. „Ein Mittelschüler weiß in Ägyptens Geschichte besser Bescheid als er.“

      Der Kapitän zuckte die Schultern. „Der Mann ist Professor für Ägyptologie.“

      „Das beunruhigt mich ja eben“, ereiferte sich Fräulein Simonsen. „Falls er …“ Sie stockte jäh und betrachtete den lächelnden Kapitän einen Augenblick streng. „Ach so! Sie sind der Meinung, ich hätte von ägyptischer Geschichte keine Ahnung?“ Und als der Kapitän nicht antwortete, fügte sie spitz hinzu: „Ja, dann erübrigt es sich wohl, mehr zu sagen.“ In der Tür drehte sie sich um. „Vergessen Sie nicht: ich habe Sie gewarnt.“

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