Die Abenteuer des Kapitän Hatteras. Jules Verne
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Читать онлайн книгу Die Abenteuer des Kapitän Hatteras - Jules Verne страница 4

Название: Die Abenteuer des Kapitän Hatteras

Автор: Jules Verne

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Jules Verne bei Null Papier

isbn: 9783962817756

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СКАЧАТЬ ihr Ta­ge­werk, die Kauf­leu­te ihre düs­te­ren Comp­toir,1 ihre un­be­such­ten Ge­wöl­be. Die bun­ten Om­ni­bus­se, wel­che längs der äu­ße­ren Mau­er der Bass­ins fah­ren, brach­ten jede Mi­nu­te eine La­dung Neu­gie­ri­ger; die Stadt schi­en nur einen ein­zi­gen Ge­dan­ken zu ha­ben: der Ab­fahrt des For­ward bei­zu­woh­nen.

      Der For­ward war eine Brigg von hun­dert­und­sieb­zig Ton­nen Ge­halt, ein Schrau­ben­damp­fer von hun­dert­und­zwan­zig Pfer­de­kraft. Bot er auch den Au­gen des Pub­li­kums nichts Au­ßer­or­dent­li­ches dar, so nah­men doch Ken­ner ei­ni­ge Be­son­der­hei­ten wahr, wel­che je­der See­mann ver­stand.

      Da­her mach­te sich auch eine Grup­pe Ma­tro­sen an Bord des in der Nähe an­kern­den Nau­ti­lus über die Be­stim­mung des For­ward al­ler­hand Ver­mu­tun­gen.

      »Was soll man«, sag­te ei­ner, »von die­sen Mas­ten den­ken? Es ist doch nicht ge­bräuch­lich, dass Dampf­schif­fe so viel Se­gel ha­ben.«

      »Das Fahr­zeug muss«, er­wi­der­te ein Boots­mann mit brei­tem, ro­tem Ge­sicht, »sich mehr auf sei­ne Mas­ten als sei­ne Ma­schi­ne ver­las­sen wol­len, und wenn es so stark in ho­hen Se­geln ist, so ge­sch­ah es wohl des­halb, weil die nied­ri­gen oft mas­kiert sein wer­den. Da­rum glaub’ ich si­cher, dass der For­ward für die Nord- oder Süd-Po­lar­mee­re be­stimmt ist, wo die Eis­ber­ge den Wind mehr hem­men, als es ei­nem tüch­ti­gen Schif­fe passt.«

      »Sie sol­len recht ha­ben, Meis­ter Corn­hill«, ver­setz­te ein drit­ter Ma­tro­se, »ha­ben Sie auch be­merkt, wie die­ser Vor­ders­te­ven ge­ra­de aufs Meer fällt?«

      »Und dazu«, sag­te Meis­ter Corn­hill, »ist er mit ei­ner Schnei­de von Guß­stahl ver­se­hen, die scharf wie ein Ra­sier­mes­ser ist, und einen Zwei­de­cker ent­zwei­schnei­den kann, wenn der For­ward mit al­ler Kraft von der Sei­te her auf ihn ein­dringt.«

      »Si­cher­lich«, er­wi­der­te ein Lot­se der Mer­sey, »denn die­se Brigg fährt mit ih­rer Schrau­be hübsch vier­zehn Kno­ten in der Stun­de. Es war zum Stau­nen, wie sie bei der Pro­be­fahrt die Strö­mung durch­schnitt. Glau­ben Sie mir, ’s ist ein fei­ner Seg­ler.«

      »Und eben­so ist sie mit ih­ren Se­geln nicht in Ver­le­gen­heit«, fuhr Meis­ter Corn­hill fort; »sie fährt stracks in den Wind und ist leicht mit der Hand zu len­ken. Und noch et­was Be­son­de­res! Ha­ben Sie das wei­te Hen­ne­gat sei­nes Steu­er­ru­ders be­merkt?«

      »Wahr­haf­tig, so ist es«, er­wi­der­ten die an­de­ren, »aber was ist dar­aus ab­zu­neh­men?«

      »Es be­weist dies fürs ers­te, Ihr lie­ben Bur­schen«, ver­setz­te der Meis­ter mit Selbst­zu­frie­den­heit, »dass Ihr we­der zu se­hen, noch zu den­ken ver­steht; es ist dar­aus ab­zu­neh­men, dass man dem Kopf des Steu­ers Spiel­raum ge­ben woll­te, um leich­ter sei­ne Stel­le zu än­dern. Sie wis­sen wohl nicht, dass dies Ma­nö­ver zwi­schen den Eis­blö­cken oft vor­kommt?«

      »Vor­treff­lich ge­ur­teilt«, er­wi­der­ten die Ma­tro­sen des Nau­ti­lus.

      »Und zu­dem«, fuhr der eine von ih­nen fort, »wird die Mei­nung des Meis­ters Corn­hill durch die La­dung der Brigg be­stä­tigt. Ich weiß es von Clif­ton, der un­er­schro­cken teil­nimmt. Der For­ward nimmt für fünf bis sechs Jah­re Le­bens­mit­tel und dement­spre­chend Koh­len mit. Die gan­ze La­dung des­sel­ben be­steht aus Koh­len und Le­bens­mit­teln, nebst ei­nem Pack wol­le­ner Klei­dung und Rob­ben­fel­len.«

      »Ah! Dann ist auch nicht mehr dar­an zu zwei­feln«, sag­te Meis­ter Corn­hill. »Aber kurz, mein Freund, da du Clif­ton kennst, hat denn der nichts von sei­ner Be­stim­mung ge­sagt?«

      »Er konn­te mir nichts sa­gen, weil er’s nicht weiß; dar­auf ist die Mann­schaft ge­wor­ben. Wo­hin es geht, soll man erst er­fah­ren, wenn man an Ort und Stel­le ist.«

      »Und auch«, er­wi­der­te ein Ungläu­bi­ger, »wenn sie zum Teu­fel ge­hen, wie es mir ganz den An­schein hat.«

      »Aber auch was für ein Sold!« fuhr Clif­tons Freund leb­haft fort, »welch’ ho­her Sold! Fünf­mal hö­her als der ge­wöhn­li­che. Ah! Sonst hät­te Richard Shan­don nie­mand ge­fun­den, der un­ter sol­chen Be­din­gun­gen sich hät­te wer­ben las­sen! Ein Fahr­zeug von auf­fal­len­dem Bau, das wer weiß wo­hin fährt und nicht aus­sieht, als wol­le es ernst­lich wie­der­kom­men! Ich mei­nes­teils hät­te nicht große Lust dazu.«

      »Lust oder nicht, Freund«, er­wi­der­te Meis­ter Corn­hill, »du wä­rest nie fä­hig ge­we­sen, der Be­man­nung des For­ward an­zu­ge­hö­ren.«

      »Und wes­halb?«

      »Weil dir die nö­ti­gen Er­for­der­nis­se ab­ge­hen. Ich habe mir sa­gen las­sen, Ver­hei­ra­te­te wür­den gar nicht an­ge­nom­men. Da du nun zu die­ser Sor­te ge­hörst, so brauchst du nicht so sprö­de zu tun; für dich frei­lich wär’ es eine wah­re Zwangspar­tie.«

      Der also an­ge­zapf­te Ma­tro­se lach­te mit sei­nen Ka­me­ra­den und gab da­mit zu er­ken­nen, dass Meis­ter Cor­nill recht hat­te.

      Corn­hill fuhr mit Selbst­be­frie­di­gung fort: »Bis auf den Na­men ist auch al­les an dem Schiff er­schreck­lich kühn! Der For­ward – d. h. Vor­wärts, bis wo­hin? Und dazu kennt man den Ka­pi­tän der Brigg nicht.«

      »O ja! Man kennt ihn«, er­wi­der­te ein jun­ger Ma­tro­se mit et­was nai­vem An­ge­sicht.

      »Wie? Man kennt ihn?«

      »Al­ler­dings.«

      »Klei­ner«, sag­te Corn­hill, »kannst du glau­ben, dass Shan­don Ka­pi­tän des For­ward sein wer­de?«

      »Aber«, ver­setz­te der jun­ge Ma­tro­se.

      »So lass dir sa­gen, dass Shan­don Un­ter­be­fehls­ha­ber ist, wei­ter nichts; ’s ist ein wa­cke­rer, küh­ner See­mann, ein Wal­fisch­fah­rer, der er­probt ist, ein tüch­ti­ger Ka­me­rad, aber schließ­lich doch nicht der Be­fehls­ha­ber. Er ist so we­nig Ka­pi­tän wie du und ich, un­be­scha­det mei­nem Re­spekt! Den, der nach un­serm Herr­gott an Bord be­feh­len wird, kennt er sel­ber auch nicht. Wenn der rech­te Zeit­punkt kommt, wird der wah­re Ka­pi­tän zum Vor­schein kom­men, man weiß nicht wie und wer weiß von wel­chem Ufer der bei­den Wel­ten; denn Richard Shan­don hat nicht ge­sagt und darf auch nicht sa­gen, wo­hin auf der Welt er fah­ren wür­de.«

      »Den­noch, Meis­ter Corn­hill«, fuhr der jun­ge See­mann fort, »ver­si­che­re ich Sie, dass sich ei­ner an Bord vor­ge­stellt hat, ei­ner in dem Schrei­ben, worin dem Herrn Shan­don sei­ne Stel­le über­tra­gen ward, an­ge­kün­digt wor­den ist!«

      »Wie?« ent­geg­ne­te СКАЧАТЬ