Die Zeit vor dem Tod. Jesper Bugge Kold
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Название: Die Zeit vor dem Tod

Автор: Jesper Bugge Kold

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788726071306

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СКАЧАТЬ Kälte kriecht durch die Wände und gesellt sich zu ihm ins Bett. Er zittert. Jemand schließt die Tür, Axel kann ihn nicht mehr sehen, und am nächsten Tag ist Erik tot.

      Gerüchte machen die Runde, angeblich sollen sie nach Leipzig transportiert werden. Es heißt, diejenigen, die die Deutschen dorthin schicken, dürfen nach Hause gehen, wenn die Arbeit dort erledigt ist. Alle wollen dazugehören. Axel will dazugehören. Er muss nach Hause.

      Die Gefangenen sind vollzählig auf dem Appellplatz angetreten. Wie gewöhnlich genießen die SS-Wachen ihre Macht, prügeln wahllos auf Männer ein, weil sie es können. Dann werden die Glücklichen auserwählt. Die Nervosität läuft wie ein Windstoß durch die Reihen. Ausgewählt zu werden bedeutet das Leben, hier zu bleiben wohl den Tod.

      Mit Listen in den Händen laufen die Wachen zwischen den Gefangenen herum. Brüllen Namen, zählen, brüllen mehr Namen. Axel hält den Atem an. Roberts Name ist dabei, Eriks ebenso, aber seiner nicht. Niemand hat ihnen gesagt, dass Erik tot ist.

      Als alle aufgerufen sind, spürt Axel den aufkommenden Zusammenbruch. Die Reihen lösen sich auf, aber er bleibt stehen. Paralysiert von seinem Unglück. Er ist wütend auf sich selbst. Wie konnte er nur so dumm sein, zu hoffen. Ein Soldat steht nicht weit entfernt, und Axel rafft seinen Mut zusammen. Nach und nach hat er sich ein paar Brocken Deutsch angeeignet, und er hat nichts zu verlieren.

      Er wendet sich an den Soldaten. „Erik Rømer ist tot.“

      „Was?“

      „Erik Rømer ist tot.“

      Der Mann blättert in einer Liste.

      Axel zeigt auf den Namen. „Er ist tot.“

      „Geh jetzt! Warte, dein Name?“ Er schreibt Axels Namen auf die Liste.

      In der Baracke packen sie ihre wenigen Habseligkeiten. Die Zurückgelassenen stehen da und sehen ihnen zu, wie Wrackteile, Verzweiflung im Blick. Einige heulen.

      Sie klettern in die Waggons, klammern sich an ihre Rot-Kreuz-Pakete. Sie haben fast keine Kraft mehr, sich zu freuen, aber jetzt müssen sie nur die Arbeit überstehen, dann können sie nach Hause und alles hinter sich lassen.

      Leipzig ist von zahlreichen Bombenangriffen gezeichnet. Alles ist mit grauer Asche bedeckt. Die soliden Bahngleise zeugen von der Kraft, der sie ausgesetzt waren. Sie sind verbogen und unbrauchbar. Das ist der Grund dafür, dass die Gefangenen hierher geschickt wurden: Sie sollen neue Schienen verlegen.

      Zuerst werden sie in zwei Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe soll in Zwölf-Stunden-Schichten die Schäden beseitigen, so kann rund um die Uhr gearbeitet werden. Axel wird der Nachtschicht zugeordnet.

      Die Arbeit ist anstrengend und mühselig, und während der ersten Tage schneit es. Die Kälte schneidet Axel durch Mark und Bein. Er hat kein Fett mehr am Körper, nichts, um sich gegen den Winter zu schützen. Niedergeschlagen blickt er auf seine Schuhe. Sie sind so gut wie verschlissen, und wenn sie zerfallen, wird er erfrieren. Es sei denn, ein anderer stirbt vor ihm und er kann die Schuhe des Toten an sich bringen.

      Nach einer Woche in der Stadt stirbt Laurits, den schon seit einiger Zeit der Husten plagte. Leider sind Laurits' Schuhe Axel vier Nummern zu klein. Vergeblich versucht er, sie anzuziehen.

      Am zehnten Tag ist Axel kurz davor aufzugeben. Die Tage sind endlos, die Arbeit ist zermürbend. Aber er reißt sich zusammen und nach dreizehn Tagen unmenschlich harter Arbeit teilt ihn der leitende SS-Wachsoldat mit, dass die Dänen noch einen Tag arbeiten müssen und dann zurück dürfen. Überglücklich umarmen sie sich, denn jetzt geht es endlich nach Dänemark. Der Soldat lacht, sodass seine Zähne zu sehen sind. Sie werden zurück nach Mühlberg gebracht. Wer hat gesagt, dass sie jemals zurück nach Dänemark kommen werden?

      Plötzlich spürt Axel einen heftigen Druck hinter der Stirn und sinkt auf die Knie. Er weigert sich, es zu glauben. Dann spürt er den Schlag im Rücken. Der Soldat nimmt alle Kräfte zusammen und schlägt noch einmal und ein blutiger Geschmack füllt Axels Mund.

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