Perry Rhodan 3098: Letzte Rast bei Mu Sargai. Leo Lukas
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Название: Perry Rhodan 3098: Letzte Rast bei Mu Sargai

Автор: Leo Lukas

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845360980

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СКАЧАТЬ und Librationstarnern.

      Die ZALTERTEPE-Jets, darunter jene, in der sich Gucky und seine Kameraden befanden, benutzten den Paros-Schattenschirm. Durch Teilentmaterialisierung oder »halbstoffliche Entrückung« hatten sie sich für den außenstehenden Beobachter in unscharfe, flimmernde, dreidimensionale Schatten verwandelt. Da sie in einen höhergeordneten Zwischenzustand verschoben waren, brachten sie anderen Körpern keinen Widerstand mehr entgegen.

      Kombiniert mit einem Deflektor waren die derart getarnten Schiffe für Fremdortung so gut wie unsichtbar. Auch normaloptisch, weil nichts reflektiert wurde. Selbst vor dichtem Sternenhintergrund oder dahinter passierenden, beleuchteten Objekten sollte sich nicht einmal ein Schatten zeigen.

      Nach menschlichem Ermessen, dachte Gucky.

      Freilich wusste niemand, ob der Golem, aufgrund seiner ungeheuren Ansammlung von rigoros abgeernteter Vitalenergie, inzwischen nicht selbst darauf vorbereitet war.

      2.

      Die Dohle und der Kompass

      Ich hatte einen Stein im Schuh.

      Es waren alte, feste Schuhe, oft getragen, abgewetzt, aber noch ganz gut in Schuss. Schlichte Modelle ohne Schnickschnack. Die Verschlüsse öffneten sich nicht auf Zuruf, sondern mussten von Hand betätigt werden.

      Nachdem ich das Steinchen zusammen mit einigen Grashalmen und Blättern hinausgeschüttelt, den Schuh wieder angezogen und mich aufgerichtet hatte, merkte ich erst, wie müde, hungrig und durstig ich war. Aber ich hatte keinen Proviant, keine Wasserflasche.

      Ganz zu schweigen von einem Antigravgürtel, um das Gewicht des Rucksacks zu mildern. Das Schwerste daran war die Leere darin.

      Ich stapfte weiter.

      Der Weg schlängelte sich eine steile Bergflanke hinan. Dürre Dornbüsche stellten die einzige höhere Vegetation dar.

      Auf bis zu fingerlangen Stacheln waren verschiedene Käfer, aber auch Mäuse und andere kleine Wirbeltiere aufgespießt. Manche Tiere, erinnerte ich mich, legten solche Vorratsplätze an, beispielsweise der terranische Neuntöter.

      So groß war mein Hunger nun auch wieder nicht, dass ich ernsthaft erwogen hätte, mich an den Tierkadavern zu bedienen ...

      *

      Leichter Nieselregen fiel. Feuchter Bodennebel stieg auf und hüllte mich ein.

      Das kümmerte mich nicht. Meine dünne Kleidung war sowieso schon vom eigenen Schweiß komplett durchnässt. Wenn mich Windböen trafen, schlotterte ich vor Kälte.

      Trügerischer Untergrund hemmte mein Vorankommen. Manchmal versank ich knöcheltief im Schlamm. Dann wieder rutschte ich, da die Sohlen kaum noch Profil hatten, auf losem Geröll meterweit zurück.

      Gelegentlich musste ich, um nicht zu straucheln und abzustürzen, die Arme zu Hilfe nehmen. An scharfkantigen Steinen scheuerte ich mir Fingerkuppen und Handflächen blutig.

      Die Serpentinen endeten vor einem Felskamin. Den Rücken an die eine Seitenwand gepresst, die Beine gegen die andere gestemmt, kletterte ich hoch.

      Meine Jacke verfing sich in einem hervorstehenden Eisenstift. Beim Versuch, sie freizubekommen, riss ich sie entzwei.

      Oben verlor sich der Weg zwischen Krüppelkiefern. Die krummen Gewächse bildeten ein nahezu undurchdringliches Dickicht. Bis zu zehn Zentimeter lange Nadeln zerkratzten mir Arme und Gesicht.

      Keuchend kämpfte ich mich durch den Latschenfilz. Der intensive Harzgeruch und die von den Legföhren gespeicherte Hitze drohten mir den Atem und die Besinnung zu rauben.

      Unangenehme Fragen drängten sich auf. Seit wann war ich so empfindlich?

      Meine Kondition ließ sehr zu wünschen übrig. Immer wieder musste ich anhalten, um meinen Pulsschlag einigermaßen zu normalisieren.

      Und sollten die zahlreichen kleinen Wunden nicht eigentlich viel schneller verheilen?

      *

      Ich konzentrierte mich darauf, das Gleichgewicht zu bewahren, um nicht von den verbogenen, nassen Stämmen und Wurzeln, auf denen ich balancierte, abzugleiten. Das hätte gerade noch gefehlt, dass ich mir den Knöchel verknackste!

      Im Gewirr der bis zu drei Meter hohen, strauchartigen Nadelbäume war es unmöglich, einen auch nur ungefähr geraden Kurs zu halten. Ständig zwangen mich unüberwindliche Hindernisse und Sackgassen zu Richtungsänderungen.

      Nach einiger Zeit musste ich mir eingestehen, dass ich jegliche Orientierung verloren hatte. Ich hätte auch nicht mehr dorthin zurückgefunden, woher ich gekommen war.

      Woher war ich überhaupt gekommen?

      Es gab keinerlei markante Punkte in der Umgebung. Der Himmel war von eintönig grauen Wolken verhangen. Ohnehin reichte die Sicht nur 20, vielleicht 30 Meter weit.

      Etwas traf mich am Kopf. Gleich noch einmal, während ich herumfuhr und nach dem Schützen Ausschau hielt. Ein drittes, eiförmiges Ding flog auf mich zu, braun und aus zahlreichen kleinen, spröden Prismen zusammengesetzt.

      Ich duckte mich mühelos weg. Dennoch war ich verdutzt.

      Jemand bewarf mich mit Samenzapfen!

      Auf einem Menhir, der das Gestrüpp überragte, saß eine Dohle. Eben hob sie im Schnabel einen weiteren Zapfen hoch, holte aus und schleuderte mir das Wurfgeschoß entgegen.

      Während ich es mit dem Unterarm abwehrte, rief ich unwillkürlich: »He! Was soll das?«

      Zu meiner nicht geringen Überraschung antwortete der Vogel: »Wie sonst könnte man dich Schlafwandler dazu bringen, nicht bloß deine Treter anzuglotzen?«

      Spätestens in diesem Moment war ich mir sicher, irgendwie in eine Art Traumwelt versetzt worden zu sein. Allerdings erlebte ich die Schmerzen und die Erschöpfung äußerst realistisch.

      »Wo bin ich? Was ist das hier?«

      »Keine Ahnung«, krächzte die Dohle. »Hast dich hoffnungslos verirrt, würde ich meinen.«

      »Kannst du mir helfen? Mich aus diesem Labyrinth führen?«

      »Mal sehen.« Der Vogel flatterte hoch und verschwand im Nebel.

      Einige Atemzüge später kam er zurück. »Wohin willst du, hinauf oder hinunter?«

      Ich horchte in mich hinein, ergebnislos. »Weiter hinauf, glaube ich.«

      »Glaubst du, soso. Du weißt gar nichts. Kennst du wenigstens deinen Namen, Atlan da Gonozal?«

      »So heiße ich, ja.«

      »Na immerhin etwas. Dann will ich mich gleichfalls nicht lumpen lassen. Folge mir!«

      *

      Die Dohle flog voraus.

      Ich quälte mich hinterher. Obwohl ich mich körperlich ausgepumpt und geistig keineswegs СКАЧАТЬ