Die 15 beliebtesten Kinderbücher in einem Band (Illustriert). Гарриет Бичер-Стоу
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СКАЧАТЬ Stück Holz; trotzdem habe ich keine wahre Freude, bis ich meine alten Teerjacken auf Deck herumtrampeln höre! Auf in See! Hol’ der Teufel den Schatz! Die Herrlichkeit der See hat mir ganz den Kopf verdreht. Also, Livesey, kommen Sie mit Extrapost! Verlieren Sie keine Stunde, wenn Sie mich liebhaben.

      »Lassen Sie den jungen Hawkins sofort zu seiner Mutter gehen, um Abschied von ihr zu nehmen; Redruth soll aufpassen, dass er nicht schwatzt; und dann sollen beide so schnell wie möglich nach Bristol kommen.

      John Trelawney.«

      »Nachschrift: Ich erzählte Ihnen noch nicht, dass Blandly – der übrigens ein zweites Schiff hinter uns herschicken soll, wenn wir Ende August nicht wieder zurück sind – einen ausgezeichneten Menschen als Schiffer für uns gefunden hat – leider ein etwas unbeholfener Mensch im Benehmen, aber sonst in jeder anderen Hinsicht ein Schatz. Long John Silver entdeckte einen ganz ausgezeichneten Steuermann, einen gewissen Arrow. Ich habe einen Bootsmann, der die Pfeifensignale kennt, Livesey; so wird es also an Bord des guten Schiffes Hispaniola wie auf einem Kriegsschiff hergehen.

      »Ich vergaß Ihnen mitzuteilen, dass Silver ein bemittelter Mann ist; ich weiss aus eigner Kenntnis, dass er ein Bankguthaben hat, das noch niemals überzogen wurde. Er lässt die Gastwirtschaft während seiner Abwesenheit von seiner Frau führen; und da sie eine Mulattin ist, so dürfen ein paar alte Junggesellen wie Sie und ich wohl die Vermutung haben, dass ebensosehr die Frau wie sein Gesundheitszustand ihn veranlassen, wieder in die Fremde zu gehen.

      J. T.«

      »Zweite Nachschrift: Hawkins kann eine Nacht bei seiner Mutter bleiben.

      J. T.«

      Man kann sich vorstellen, in welche Aufregung dieser Brief mich versetzte. Ich war vor Wonne halb außer mir, und wenn ich jemals einen Mann verachtete, so war’s der alte Tom Redruth, der immer nur brummen und wehklagen konnte. Jeder von den Unterförstern wäre gerne an seiner Stelle mitgegangen; aber der Squire hatte es nun einmal bestellt, und des Squires Wunsch galt bei ihnen allen als Gesetz. Außer dem alten Redruth würde niemand auch nur gewagt haben, eine Bemerkung zu machen.

      Am nächsten Morgen machten er und ich uns zu Fuß nach dem »Admiral Benbow« auf den Weg, und da fand ich meine Mutter in guter Gesundheit und Laune. Der Kaptein, der uns so lange zur Last gewesen war, war an einen Ort gegangen, von wo aus die Bösen keinen Menschen mehr ärgern können. Der Squire hatte alles wieder instand setzen lassen, die Schenkstube und das Wirtsschild waren auf seine Kosten frisch gemalt, und er hatte auch einigen neuen Hausrat besorgt – vor allen Dingen einen schönen Lehnstuhl für Mutter im Zapfraum. Außerdem hatte er ihr einen Lehrjungen geschickt, so dass sie während meiner Abwesenheit nicht ohne Hilfe war.

      Als ich diesen Jungen sah, begriff ich zum ersten Male meine Lage. Bis dahin hatte ich immer nur an die Abenteuer gedacht, die mir bevorstanden, niemals an die Heimat, die ich verließ. Und als ich jetzt diesen tölpelhaften fremden Jungen sah, der an meiner Statt bei meiner Mutter bleiben sollte, da weinte ich zum erstenmal heisse Tränen. Ich fürchte, ich habe den Jungen behandelt wie einen Hund; denn da er mit der ihm neuen Arbeit nicht Bescheid wusste, so hatte ich hundert Anlässe, ihn zurechtzuweisen und auszuschelten, und ich ließ mir diese Gelegenheiten nicht entgehen.

      Die Nacht verging, und am nächsten Tage nach dem Mittagessen machten Redruth und ich uns wieder auf den Weg. Ich nahm Abschied von Mutter und von der Bucht, an deren Strand ich seit meiner Geburt gelebt hatte, und von dem lieben alten »Admiral Benbow« – der mir allerdings, seitdem er frisch gemalt war, nicht mehr ganz so lieb war. Einer meiner letzten Gedanken galt dem Kaptein, der so oft mit seinem dreieckigen Hut, dem Säbelschmiss auf der Backe und mit seinem alten Messingfernrohr den Strand entlang gegangen war. Im nächsten Augenblick waren wir um die Ecke gebogen, und mein Elternhaus lag hinter mir.

      In der Dämmerung nahm die Postkutsche uns beim »Royal George« auf. Ich war zwischen Redruth und einen dicken alten Herrn eingeklemmt, und trotz der schnellen Fahrt und der kalten Nachtluft muss ich gleich von Anfang an öfters eingenickt sein, schließlich aber auf der Fahrt über Berg und Tal wie ein Stück Holz geschlafen haben; denn von dem häufigen Pferdewechsel habe ich nichts gemerkt, und ich wurde schließlich von einem Rippenstoß aufgeweckt. Und als ich die Augen aufschlug, fand ich, dass wir vor einem grossen Gebäude in der Straße einer Stadt hielten, und dass es schon seit langer Zeit heller Tag war.

      »Wo sind wir?« fragte ich.

      »Bristol,« sagte Tom, »steig aus.«

      Herr Trelawney wohnte in einem Gasthof ganz unten am Dock, um die Arbeiten an seinem Schoner beaufsichtigen zu können. Dorthin hatten wir nun zu gehen, und unser Weg führte zu meinem grossen Entzücken an den Kargen vorbei, wo ich eine grosse Menge Schiffe von allen Größen und Takelungen und Nationen sah. Auf dem einen Schiff sangen Matrosen bei ihrer Arbeit; auf einem anderen hingen Menschen, hoch über meinem Kopf, an Tauen, die mir nicht dicker als Spinnfäden erschienen. Obgleich ich mein ganzes Leben an der Küste verbracht hatte, kam es mir vor, als ob ich noch niemals in der Nähe der See gewesen wäre. Die Mischung von Teer-und Salzwassergeruch war für mich etwas Neues. Ich sah die wunderbarsten Schiffsabzeichen, die alle schon weit über dem Ozean gewesen waren. Außerdem sah ich viele alte Seeleute mit Ohrringen, mit lockigen Backenbärten und teerigen Zöpfen und mit ihrem plumpen, schwankenden Gange; und wenn ich ebenso viele Könige oder Erzbischöfe gesehen hätte, so hätte ich nicht mehr entzückt sein können.

      Und nun ging ich selber zur See; zur See in einem Schoner, mit einem Bootsmann, der Pfeifensignale geben konnte, und mit bezopften, singenden Matrosen; zur See nach einer unbekannten Insel, um dort vergrabene Schätze zu suchen!

      Während ich mich noch mit diesem köstlichen Traum beschäftigte, standen wir plötzlich vor einem grossen Gasthof und trafen Squire Trelawney, der vollständig wie ein Seeoffizier angezogen war, in einem derben blauen Tuchanzug. Er trat aus der Tür mit einem Lächeln auf seinem Gesicht und mit einer wundervollen Nachahmung des Seemannsganges.

      »Da seid ihr ja!« rief er; »und der Doktor kam gestern abend von London an. Bravo! die Schiffsgesellschaft ist beisammen und vollzählig!«

      »O Squire!« rief ich; »wann segeln wir?«

      »Segeln?« sagte er. »Morgen segeln wir!«

      Zurück

      ALS ICH gefrühstückt hatte, gab der Squire mir einen Zettel für »John Silver, Gastwirtschaft zum Fernrohr« und sagte mir, ich könnte das Haus leicht finden; denn ich brauchte bloß an den Docks entlang zu gehen und mich nach einer kleinen Taverne umzusehen, die als Zeichen ein grosses Messingfernrohr hätte. Überglücklich über diese Gelegenheit, noch mehr Schiffe und Matrosen zu sehen, machte ich mich auf den Weg; ich kam durch ein grosses Gedränge von Menschen und Karren und Warenballen; denn die Tätigkeit an den Docks war um diese Stunde auf ihrem Höhepunkt. Schließlich fand ich denn auch die mir genannte Taverne.

      Es war eine recht saubere Wirtschaft. Das Schild war frisch gemalt; vor den Fenstern hingen hübsche rote Gardinen; der Fußboden war mit reinem weissem Sand bestreut. Die Schenke lag zwischen zwei Straßen und hatte einen Eingang von jeder derselben, so dass es in dem grossen, niedrigen Schenkzimmer ziemlich hell war, trotz den dichten Wolken von Tabaksqualm.

      Die Gäste waren fast lauter Seeleute, und sie sprachen so laut, dass ich an der Tür stehen blieb und beinahe Angst hatte, einzutreten.

      Während ich wartete, kam aus einem Nebenzimmer ein Mann heraus, und ich sah auf den ersten Blick, dass dies Long John sein müsste. СКАЧАТЬ