Die berühmtesten Dramen von Henrik Ibsen. Henrik Ibsen
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die berühmtesten Dramen von Henrik Ibsen - Henrik Ibsen страница 98

Название: Die berühmtesten Dramen von Henrik Ibsen

Автор: Henrik Ibsen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788075836106

isbn:

СКАЧАТЬ

      Der Knopfgießer.

       Ein Weib singt, nichts weiter.

      Peer Gynt. Ja, dort, – dort finde

       Ich das Register –

      Der Knopfgießer (ergreift ihn beim Arm.)

       Bestell’ Dein Haus!

      (Sie sind aus dem Gebüsch herausgekommen und stehen vor der Hütte.)

      (Morgendämmerung.)

      Peer Gynt.

       Mein Haus bestellen? Dort ist’s! Geh, Mann!

       Pack’ Dich, Mann! Mich und mein Schuldbuch bärge

       Kein Löffel, – und hätt’st Du sie groß wie Särge!

      Der Knopfgießer.

       Bis zum dritten Kreuzweg denn, Peer; aber dann –!

       (Biegt zur Seite ab und geht.) Peer Gynt (nähert sich dem Hause.)

       Hin und zurück, ‘s ist der gleiche Weg;

       Hinaus und hinein, ‘s ist der gleiche Steg.

       (Bleibt stehen.)

       Wilde, wilde, unendliche Klage;

       So heimzukehren am End’ seiner Tage!

       (Macht einige Schritte, hält aber wieder inne.)

       Drum herum, sprach der Krumme!

       (Hört Gesang in der Hütte.)

       Nein, dieses Mal, Peer,

       Mittendurch, – ob auch der Weg noch so schwer!

      (Er eilt auf das Haus zu; im selben Augenblick tritt Solvejg aus der Tür, zum Kirchgang gekleidet und das Gesangbuch ins Tuch geschlagen, einen Stab in der Hand. Sie steht hoch da und gütig.)

      Peer Gynt (wirft sich auf die Schwelle nieder.)

       Hier ist ein Sünder! Dein Urteil, – sprich’s aus!

      Solvejg.

       Gott sei gelobt! Da kam er nach Haus!

       (Tastet nach ihm.) Peer Gynt.

       Klag’ aus das Übermaß meines Gerichts!

      Solvejg.

       Mein einzigster Junge, Du sündigtest nichts!

       (Tastet wieder und findet ihn.) Der Knopfgießer (hinter dem Hause.)

       Das Register, Peer Gynt?

      Peer Gynt. Schrei aus mein Verbrechen!

      Solvejg (setzt sich nieder zu ihm.)

       Durch Dich ward mein Leben ein selig Lied.

       Gesegnet seist Du! Du hieltst Dein Versprechen!

       Gesegnet der Pfingstmorgen, der Dich hier sieht!

      Peer Gynt.

       Verloren!

      Solvejg. Laß Ihn nur raten und taten!

      Peer Gynt (lacht.)

       Verloren! Du könntest denn Rätsel raten!

      Solvejg.

       Nenn sie.

      Peer Gynt. Nenn sie! ‘s hat keine Gefahr –!

       So sag’, wo Peer Gynt all die Zeit über war?

      Solvejg.

       Wo er war?

      Peer Gynt. In der Brust der Bestimmung Keim –!

       Wo er war, wie sein Gott ihn gewollt und verstanden!

       Kannst Du das sagen? Wenn nicht, muß ich heim, –

       Und untergehn in den nebligen Landen.

      Solvejg (lächelt.)

       O, das Rätsel ist leicht.

      Peer Gynt. So sag’, was Du weißt!

       Wo war ich, in der Brust den göttlichen Geist,

       Auf der Stirn den Namenszug, den Er geschrieben?

      Solvejg.

       In meinem Glauben; in meinem Hoffen und in meinem Lieben.

      Peer Gynt (fährt stutzig zurück.)

       Was sagst Du –! Schweig! Mach’s Herz mir nicht schwer!

       Eine Mutter hat in ihr Kind sich verliebt!

      Solvejg.

       Eine Mutter; – doch wer ist sein Vater? Er,

       Der ihm um der Mutter willen vergibt.

      Peer Gynt, (ein Lichtstrahl überfliegt ihn, er ruft:)

       Mutter, Weib; Magd ohne Schuld und Fehle! –

       Birg mich denn in Deiner Seele!

       (Er klammert sich an ihr fest und verbirgt das Angesicht in ihrem Schoß. Langes Schweigen. Die Sonne geht auf.) Solvejg (singt leise:)

       Schlaf denn, teuerster Junge mein!

       Ich wiege Dich und ich wache. –

      Auf meinem Schoß hat mein Junge gescherzt,

       Hat ihn seine Mutter sein Lebtag geherzt.

      An Mutters Brust hat mein Junge geruht,

       Sein Lebtag. Gott segne Dich, mein einzigstes Gut!

      An meinem Herzen zunächst war sein Platz,

       Sein Lebtag. Jetzt ist er so müd’, mein Schatz.

      Schlaf denn, teuerster Junge mein!

       Ich wiege Dich und ich wache!

      Der Knopfgießers Stimme (hinter dem Hause.)

       Wir sehn uns am letzten Kreuzweg, Peer;

       Und dann wird sich zeigen, – ich sage nicht mehr.

      Solvejg (singt lauter im Tagesglanz:)

       Ich wiege Dich und ich wache; –

       Schlaf und träum’, lieber Junge mein!

      Hedda Gabler

       СКАЧАТЬ