Der neue Dr. Laurin Box 2 – Arztroman. Viola Maybach
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Название: Der neue Dr. Laurin Box 2 – Arztroman

Автор: Viola Maybach

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Dr. Laurin Box

isbn: 9783740977818

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      Antonia kehrte zu Maxi und der kleinen Flora zurück, die gerade sagte: »Ich werde vielleicht mal berühmt, dann muss meine Mama nicht mehr im Supermarkt an der Kasse sitzen.«

      Maxi warf Antonia einen fragenden Blick zu, doch diese schüttelte den Kopf. In Floras Gegenwart konnte sie über Miro Flossbachs Krampfanfall nicht reden. Das musste warten.

      *

      Anke war auf dem Sofa eingeschlafen, es dauerte eine Weile, bis sie zu sich kam. Es war das Telefon, das sie geweckt hatte. Als sie sich endlich meldete, war sie außer Atem. »Ja, hallo?«

      »Frau Flossbach? Anke Flossbach?«, fragte eine fremde Stimme, und sofort beschlich sie ein ungutes Gefühl. Wie lange hatte sie geschlafen? Waren etwa Miro und Flora noch nicht zurück? Ihr Blick irrte zu der Uhr, die neben ihr auf dem niedrigen Tisch stand. So spät schon!

      »Ja«, sagte sie. »Ich bin Anke Flossbach. Und wer sind Sie?«

      »Dr. Antonia Laurin. Ich bin Kinderärztin. Ihr Sohn hat Ihre Tochter in unsere Praxis gebracht, weil ein Radfahrer sie angefahren hat.«

      »Flora?« Ankes Ausruf klang wie ein erstickter Schrei.

      »Sie hat eine Wunde am Kopf und ein paar Schrammen, aber sie ist schon wieder ganz munter. Sie müssen sich keine Sorgen machen, wirklich nicht. Wir möchten nebenan in der Kayser-Klinik zur Vorsicht trotzdem ein paar Aufnahmen von ihrem Kopf machen lassen, wenn Sie damit einverstanden sind. Es kann sein, dass sie eine leichte Gehirnerschütterung davongetragen hat und sich ein paar Tage schonen sollte.«

      »Ich … ja natürlich, tun Sie, was getan werden muss. Ich … was sagt denn mein Sohn dazu? Er kennt sich mit solchen Sachen viel besser aus als ich. Ich … außerdem war ich ziemlich krank, ich bin immer noch nicht wieder ganz auf den Beinen. Aber Miro …«

      »Es gibt noch etwas, das ich mit Ihnen besprechen müsste, Frau Flossbach. Es geht nicht nur um Flora, es geht auch um Ihren Sohn.«

      Anke saß längst aufrecht auf dem Sofa, ihr Herz klopft wie wild. »Miro?« Mehr als ein Flüstern brachte sie nicht heraus.

      »Ja, es tut mir sehr leid. Er hatte einen Krampfanfall bei uns in der Praxis.«

      Anke musste sich zurücklehnen, sie schloss die Augen, vor denen sich alles zu drehen begonnen hatte. »Einen Krampfanfall? Aber wieso denn? Was fehlt ihm?«

      »Das wissen wir noch nicht. Er wird bereits in der Kayser-Klinik untersucht, aber es wäre gut, wenn Sie so schnell wie möglich herkommen könnten, auch wegen Flora. Von dem Anfall ihres Bruders hat sie zum Glück nichts mitbekommen.«

      Die Ärztin sprach noch weiter, Anke versuchte, ihren Worten zu folgen, aber es fiel ihr schwer. Flora verletzt, Miro krank, Rainer weit weg und sie selbst so matt und elend, dass sie am liebsten wieder auf das Sofa gesunken wäre und weitergeschlafen hätte – was sollte jetzt werden?

      »Frau Flossbach? Sind Sie noch da?«

      »Ich … ja. Wo ist Ihre Praxis? Ich mache mich sofort auf den Weg.«

      *

      Als Miro die Augen öffnete, blickte er in fremde Gesichter – zwei Männer betrachteten ihn aufmerksam und, wie ihm schien, ziemlich ernst.

      »Herr Flossbach?«, sagte einer von ihnen. »Wie fühlen Sie sich?«

      Was für eine merkwürdige Frage von einem Fremden, dachte Miro. »Ich weiß nicht«, antwortete er und merkte, dass er nicht gut sprechen konnte. »Wo bin ich denn hier?«

      »In der Kayser-Klinik, Notaufnahme«, sagte der andere Mann. »Ich bin Dr. Laurin und leite diese Klinik, dies ist mein Kollege Dr. Felsenstein, er ist der Chef der Notaufnahme. Wissen Sie, was passiert ist?«

      Timo sah ratlos von einem zum anderen. »Nein«, sagte er schließlich. »Ich bin … doch nicht krank?«

      »Sie hatten einen Krampfanfall«, fuhr der Mann fort, der sich als Dr. Laurin vorgestellt hatte. »Ist das vorher schon einmal passiert?«

      Miro kniff die Augen zusammen. »Krampfanfall?«, fragte er. Seine Zunge fühlte sich an wie ein Kloß, der für seinen Mund zu groß war. Sie störte ihn beim Sprechen. Aber wieso? Das war doch bisher nicht so gewesen!

      »Herr Flossbach? Haben Sie meine Frage verstanden? Hatten Sie vorher schon einmal einen Krampfanfall?«

      »Nein«, sagte Miro. »Was ist … ein Krampfanfall?« Er schloss die Augen. Eigentlich wollte er es gar nicht wissen. Er wollte nur schlafen.

      Offenbar ging sein Wunsch in Erfüllung, denn als er das nächste Mal die Augen öffnete, waren die beiden Fremden, an die er sich freilich nur dunkel erinnerte, weg. Aber er spürte, dass er nicht allein war, und so sagte er: »Hallo?«

      Ein weiteres unbekanntes Gesicht erschien vor ihm, dieses Mal gehörte es einer Frau, einer älteren Frau mit einem so freundlichen Lächeln, dass er sich sofort ein wenig besser fühlte. Bevor er ihr eine Frage stellen konnte, sagte sie: »Ich bin Schwester Marie, Herr Flossbach. Ihre Mutter ist auf dem Weg zu Ihnen. Erinnern Sie sich an das, was passiert ist?«

      Er sah sie ratlos an, bevor er langsam den Kopf schüttelte. Seine Mutter? Wieso wollte sie herkommen?

      Schwester Maries Lächeln verschwand nicht, das beruhigte ihn. »Kein Problem«, sagte sie, »mit der Zeit kehrt die Erinnerung zurück.«

      »Woran denn?«, fragte er, und wieder fiel ihm auf, wie groß seine Zunge auf einmal geworden war. Wenn sie nicht wieder schrumpfte, hatte er ein echtes Problem. Mit einer so großen Zunge konnte man nicht normal reden!

      Schwester Marie aber schien seine Aussprache nicht seltsam zu finden, sie machte jedenfalls keinerlei Bemerkung darüber. »Ihre kleine Schwester hatte einen Unfall, sie wurde von einem Radfahrer verletzt, der bei Rot über die Kreuzung gerast ist. Wissen Sie das noch?«

      So etwas wie ein Erinnerungsfetzen schoss durch sein Gehirn, verschwand aber fast so schnell wieder, wie er aufgetaucht war. »Nicht … genau«, sagte er.

      »Sie hat Glück gehabt, allzu viel ist ihr nicht passiert. Sie haben sie in eine Kinderarztpraxis gebracht, und dort hatten Sie eine Art Zusammenbruch.«

      Er erinnerte sich an nichts, das sah sie ihm offenbar an.

      »Das fällt Ihnen nach und nach bestimmt alles wieder ein. Wir müssen jedenfalls Aufnahmen von Ihrem Kopf machen, um zu wissen, warum Sie diesen Zusammenbruch erlitten haben. Verstehen Sie das?«

      »Ja … natürlich.«

      »Denken Sie, Sie könnten eine Weile wach bleiben?«

      Er nickte stumm, weil er sich nicht traute, ihr zu sagen, dass er nicht begriff, was hier vor sich ging.

      »Gut, dann sage ich Bescheid, dass die Aufnahmen jetzt gemacht werden können.«

      Er hörte sie mit jemandem reden, sah Leute hereinkommen, spürte, dass er aus dem Zimmer geschoben wurde. Was, um alles in der Welt, hatten sie mit ihm vor?

      Aber Schwester Marie hatte ein freundliches Lächeln. Er beschloss, sich darauf zu verlassen, dass sie für ihn nur das Beste wollte.

      *

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